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"Die Vorfreude auf das Spiel ist riesengroß"

Elf Jahre lang, von 2004 bis 2015, trug Dennis Daube das braun-weiße Trikot des FC St. Pauli. Im Sommer verließ der Mittelfeldspieler das Millerntor und wechselte zum 1. FC Union Berlin. Am Sonnabend (17.10., 13 Uhr) trifft Daube nun auf seinen Ex-Club und seine ehemaliegen Teamkollegen. Keine Frage: Da mussten wir bei Dennis anrufen. Wir sprachen mit dem 26-Jährigen nicht nur über das besondere Duell, sondern auch über Heimweh, seine bisherige Zeit in Berlin und die Gemeinsamkeiten beider Vereine.

Moin moin Dennis. Du bist jetzt seit ein paar Monaten aus Hamburg und damit von zuhause weg. Hand aufs Herz: Wie schlimm ist das Heimweh?

Jetzt ist es nicht mehr so schlimm. Am Anfang hab ich mich natürlich schon ein wenig schwer getan, aber mittlerweile ist das Heimweh nicht mehr so stark. Ich bin jetzt zwei Monate hier, fühle mich sehr wohl und bin toll aufgenommen worden.

Schnecke hat ja behauptet, Du wärest nur gewechselt, damit du bei FIFA auch mal gewinnst…

(lacht) Da muss ich leider widersprechen. Ich bin nämlich genau aus dem Grund gewechselt, dass ich beim FC St. Pauli keinen ernst zu nehmenden Gegner mehr hatte!

Wie ist denn der Kontakt mit Schnecke generell? Uns hat er erzählt, dass er sich schon auf den Trikottausch nach dem Spiel freut.

Ja, ich habe auch schon zu ihm gesagt, dass wir auf jeden Fall das Trikot tauschen. Wir haben gemeinsam eine ganze Menge erlebt und stehen weiterhin in Kontakt, deswegen freue ich mich natürlich darauf ihn wieder zu sehen.

Wie regelmäßig hast Du die Spiele Deiner ehemaligen Teamkollegen verfolgt? Warst Du schon wieder am Millerntor?

Seitdem ich in Berlin bin, habe ich es leider noch nicht ans Millerntor geschafft, aber natürlich verfolge ich die Spiele von hier aus. Und wenn ich währenddessen selbst auf dem Rasen stehe, schaue ich mir nachher eine Zusammenfassung an.

Wie hast Du Dich in Berlin eingelebt? Hamburg ist ja schon groß, aber Berlin setzt nochmal einen oben drauf. War schon Zeit für etwas Sightseeing?

Das klassische Touristenprogramm habe ich schon hinter mir, war schon am Brandenburger Tor und am Reichstag. Ich wohne in Köpenick, in der Nähe des Stadions, hier ist es etwas ruhiger. Wenn ich allerdings mal in die Stadt fahre, ist es in der Tat immer ziemlich voll und chaotisch. In Berlin sagt man: Egal, wo du hinfährst, du brauchst mindestens eine halbe Stunde. Das kann ich bestätigen.

Oft wird St. Pauli und Union Berlin ja eine gewisse Verbindung nachgesagt. Wie hast Du das bisher erlebt, gibt es Parallelen zwischen beiden Vereinen?

Ja, die gibt es! Wie in Hamburg haben wir in Berlin zwei Vereine im Profifußball, und mit Union Berlin und Hertha BSC verhält es sich von der Größe her ähnlich wie mit dem FC St. Pauli und dem HSV. Wie beim FC St. Pauli läuft bei uns alles sehr familiär ab. Jeder kennt jeden und jeder sprich auch mit jedem. Auch was die Fans betrifft, sehe ich Ähnlichkeiten. Es kommen zu jedem Spiel viele Leute – sowohl zuhause als auch auswärts unterstützen uns die Fans zu 100 Prozent.

Kommen wir mal auf Deine sportliche Situation zu sprechen. Am Anfang der Saison hattest Du ja leider noch mit Verletzungen zu kämpfen. Die vergangenen drei Spiele hast Du allerdings durchgespielt. Wie zufrieden bist Du mit deiner persönlichen Saison bisher?

Ich bin nicht so gut in die Vorbereitung gestartet und hatte immer wieder kleinere Verletzungen, die mich zurückgeworfen haben. Das hat sich in den ersten Spielen der Saison dann auch so fortgesetzt.
Nach dem Trainerwechsel hab ich mir gesagt, dass das auch für mich persönlich ein Neustart sein soll. Ich habe versucht, alles, was davor war, abzulegen und ich denke, dass mir das auch gut gelungen ist.

Nun kommt es am Sonnabend zum ersten Aufeinandertreffen mit Deinem Ex-Club. Bist Du vor der Partie besonders aufgeregt? Hast Du, abgesehen von Schnecke, schon die eine oder andere Stichelei mit den ehemaligen Kollegen ausgetauscht?

Ja, mit Lenny habe ich schon ein wenig hin- und hergeschrieben. Für mich ist es definitiv ein besonderes Spiel und die Vorfreude darauf ist riesengroß, da ich elf wundervolle Jahre beim FC St. Pauli hatte.

Zu guter Letzt: Was für ein Spiel erwartest Du an der Alten Försterei?

Ich erwarte ein gutes Spiel, es wird sehr schwer für uns. St. Pauli steht nicht zu Unrecht auf Platz drei, sie sind sehr kompakt und stehen hinten gut. Sie können schnell kontern und sind immer für einen Treffer gut. Zudem haben sie bei der Partie gegen Braunschweig auch gezeigt, dass sie sehr spielstark sind und ein Spiel auch selbst gestalten können.

Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast und bis Sonnabend dann!

 

(th)

Foto: Eibner

 

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