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1:3 - Ein gebrauchter Tag...

Es war angerichtet: Freitagabend, Flutlicht und zwei Siege in Folge. Doch es kam anders. Die Kiezkicker erwischten zwar einen super Start durch ein Tor von Marc Rzatkowski (10.), doch die Gäste aus Frankfurt antworteten postwendend durch Florian Yann (11.). Mit einem 1:2-Rückstand ging es in die Kabinen, weil Dani Schahin traf (3.2). Die Vorentscheidung vor 29.342 Zuschauern besorgte leider ein Kiezkicker. Lasse Sobiech beförderte das Leder unglücklich zum 1:3 ins eigene Tor (53.). Dabei blieb es.

Nach sechs Punkten aus den Spielen gegen die SpVgg Greuther Fürth und Leipzig wollten die Kiezkicker am Freitagabend (19.2.) mit einem Erfolg über den FSV Frankfurt den perfekten Start in das Jahr 2016 perfekt machen. Ganz der alten Fußballweißheit folgend hielt sich Cheftrainer an die Devise „never change a winning team“ und schickte die gleiche Startelf wie schon gegen Leipzig und vorher Fürth auf den Millerntor-Rasen. Einen Wechsel gab es aber im Kader der Boys in Brown. Erstmals seit dem 18. Spieltag bei Arminia Bielefeld stand Jan-Philipp Kalla im Kader der Lienen-Elf.

In der Woche vor der Partie gegen den FSV hatte Coach Lienen explizit vor der Stärke der Gäste bei Standards gewarnt. Um genau das zu beweisen, zeigten die Hessen ihre Gefährlichkeit bei einem ruhenden Ball nach kurz nach dem Anpfiff. Florian Ballas köpfte den Ball nach einem Freistoß von der rechten Seite an den Pfosten. Glück auch für die Kiezkicker, dass Taiwo Awoniyi den Ball im Nachsetzen nicht unter Kontrolle bringen konnte (2.). Spätestens jetzt durfte jedem klar gewesen sein, dass die Partie keine einfache werden würde.

Acht Minuten später wurde es wild am Millerntor. Die Boys in Brown konnten sich am Strafraum der Gäste festsetzen und nach einem langen Ball von Robin Himmelmann köpfte Lasse Sobiech die Kugel zu Marc Rzatkowski. Der Mittelfeldspieler versenkte nach kurzer Drehung zur 1:0-Führung für Braun-Weiß (10.). Doch so laut der Jubel um Ratsches Treffer war, umso ruhiger wurde es nur 60 Sekunden später. Dani Schahin und Florian Yann kombinierten sich in den Strafraum. Frei vor Himmelmann blieb Yann eiskalt und schob das Leder in die lange Ecke - Ausgleich (11.).

Doch da am Freitag der Tag der schnellen Antworten war, knallte es wieder nur wenige Augenblicke später am Pfosten von Gästekeeper André Weis. Mit einer kurzen Finte hatte Lennart Thy seinen Gegenspieler stehen gelassen und es mit Volldampf  probiert. Da Weis jedoch blitzschnell reagierte, blieb dieser Sieger und der Spielstand weiter 1:1 (13.). Von diesem geballten Offensivfeuerwerk mussten sich beide Teams kurz erholen und die Begegnung nahm sich eine kleine Pause. Diese erklärte Enis Alushi dann für beendet, als er zwar frei vor Weis auftauchte, der Winkel aber sehr spitz war und die Nummer 19 statt des Tores nur die Brust des Torhüters traf (23.).

Das Tor dagegen traf auf der anderen Seite ein Frankfurter. Nach einem Distandzschuss von Fanol Perdedaj aus gut 30 Metern prallte der Ball von der Querlatte zurück ins Feld. Hier war Schahin gedanklich am schnellsten und schob das Leder aus zehn Metern am chancenlosen Himmelmann vorbei ein (32.). Es wäre übertrieben zu sagen, das Tor kam aus dem Nichts, angekündigt hatte es sich zu diesem Zeitpunkt dennoch nicht.

Offensichtlich ging die Gästeführung nicht ganz spurlos am Lienen-Team vorbei. Mit einem Konter aus der eigenen Hälfte tauchte Awoniyi frei vor Himmelmann auf. Der blieb jedoch cool und parierte den  Versuch des 18-jährigen Debütanten. Damit war die Gefahr aber nicht gebannt, denn wieder landete der Abpraller bei Schahin. Sein Versuch konnte aber abgeblockt werden (36.).

"Was war denn hier los?", mag sich der eine oder andere gedacht haben, als schon wieder Awoniyi frei auf Himmelmann zulief. Die gleich Frage wird sich auch besagter Stürmer gestellt haben, als er zum wiederholten Male seinen Meister im Keeper der Kiezkicker gefunden hatte (38.). Kurz darauf hatten sich die Boys in Brown wohl einmal kräftig geschüttelt. Wieder war es Thy, der Torhüter Weis zu einer ganz starken Parade zwang. Waldemar Sobota hatte nach einer Hereingabe von Alushi clever mit der Brust weitergeleitet und Thy damit in Schussposition gebracht (40.). Freunde der Sonne, hier war was los. Kurz darauf war Pause und für die Lienen-Elf etwas Zeit zum Durchatmen.

Ohne personelle Veränderungen gingen beide Mannschaften in die zweiten 45 Minuten. Hatte es in der ersten Hälfte gleich zu Beginn gerappelt, dauerte es in Halbzweit zwei etwas länger, bis es etwas zu erzählen gab. Dann aber leider richtig. In Minute 53 konnte der FSV Frankfurt gar auf erhöhen und mit 3:1 in Führung gehen. Mit dem Rücken bugsierte FCSP-Innenverteidiger Lasse Sobiech den Ball nach einer Ecke der Gäste unglücklich ins eigene Tor. Bitter!  

Coach Lienen reagierte und verstärkte mit John Verhoek und Jeremy Dudziak, sie kamen für Bernd Nehrig und Christopher Buchtmann in die Partie, die Offensive (59.). Zwar verschob sich die Partie nach den Wechseln weiter in die Hälfte der Gäste, doch sprang dabei vorerst keine nennenswerte Möglichkeit heraus. Erst in der 68. Minute konnte die Lienen-Elf wieder gefährlich im Strafraum auftauchen. Durch eine flache Hereingabe von Marc Hornschuh kam der Ball zu Sobota, der sofort draufhielt. Doch war ein Fuß der Frankfurter dazwischen und so blieb es bis zu diesem Zeitpunkt bei nur einem „Song 2“ am Millerntor.  

Hätte man an eine Beschreibung für einen sogenannten „gebrauchten Tag“ gesucht, die zweite Hälfte der Braun-Weißen könnte in etwa dafür dienen (82.). Zwar versuchten es die Kiezkicker auch aus der Distanz, doch auch der Schuss von Hornschuh aus der zweiten Reihe fand sein Ziel nicht (85.). 100 Meter und 60 Sekunden später zwang Kalmár wiederum Himmelmann zu seiner ersten richtigen Parade im zweiten Durchgang (85.). Zwar hatte Lennart Thy in der 92. Minute eine weitere Möglichkeit, doch es hat an diesem Tag nicht sein sollen. Kurz darauf endete die Partie mit 3:1 für die Frankfurter, die beim achten Gastspiel am Millerntor erstmals drei Punkte holen.

 

FC St. Pauli

Himmelmann – Hornschuh, Sobiech, Ziereis, Buballa – Nehrig (59. Dudziak), Alushi – Sobota (69. Choi), Buchtmann (59. Verhoek), Rzatkowski – Thy

Cheftrainer: Ewald Lienen

 

FSV Frankfurt

Weis – Huber, Barry, Ballas, Safi – Yann, Zimling (29. Kruska), Perdedaj, Kalmár –- Schahin (79. Dedic), Awoniyi (89. Gerezgiher)

Cheftrainer: Tomas Oral

 

Tore: 1:0 Rzatkowski (10.), 1:1 Yann (11.), 1.2 Schahin (32.), 1:3 Sobiech (ET., 53.)

Gelbe Karten: Ziereis /Kalmár, Schahin

Schiedsrichter: Arne Aarniak

Zuschauer: 29.342

 

(lf)

Fotos: Witters

 

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