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Freiburg gewinnt wechselbad der gefühle

Vor 24.000 Zuschauern verloren die Kiezkicker am 29. Spieltag mit 3:4 beim Spitzenreiter SC Freiburg. Nach der Führung durch Marc-Oliver Kempf (3.) und Vincenzo Grifo (35.) war es Bernd Nehrig, der verkürzen konnte (55.). Maximilian Philipp erhöhte wieder auf 3:1 (60.), doch die Braun-Weißen kamen durch Enis Alushi nochmal ran (75.). Wieder Kempf erzielte das 4:2 (88.). Lasse Sobiech setzte den Schlusspunkt per Elfmeter (90.). Leider reichte es trotz großartigem Kampf somit nicht für einen Punkt.

Die Mannschaft von Ewald Lienen trat gegen den Spitzenreiter SC Freiburg mit nur einer Änderung in der Startelf an. Für Marc Rzatkowski rückte Jan-Philipp Kalla rückte Jan-Philipp Kalla in die erste Elf. Bei sommerlichen Temperaturen im Schwarzwald-Stadion ging es gegen das Team der Stunde. Mit sieben Siegen in Serie war die Elf von Christian Streich in bester Form. Die Kiezkicker dagegen wollten zeigen, was sie in der bisherigen Saison stark gemacht hat: Kompakte Defensive und absoluter Zusammenhalt. Fußballromantiker waren spätestens nach dem Badener Lied eingestimmt.

Es dauerte handgezählte zwölf Sekunden, ehe Keeper Robin Himmelmann das erste Mal eingreifen musste. Nach einem langen Ball zog Amir Abrashi aus 20 Metern flach ab. Für Himmelmann war das aber kein Problem, er parierte per Faust zur Ecke, die keine Gefahr für Braun-Weiß war. Doch nur zwei Minuten später fiel dennoch die frühe Führung für die Elf von Christian Streich. Nach einem Fernschuss parierte Himmelmann zuerst, doch der Abpraller landete vor den Füßen von Marc-Oliver Kempf. Die Nummer 20 der Breisgauer schob locker ein (3.) - kein Start nach Maß.

Die Reaktion und erste Chance der Boys in Brown folgte prompt. Marc Hornschuh wurde von Enis Alushi auf die Reise geschickt. Seine Flanke landete auf dem Kopf von Lennart Thy, dem der Ball aber über den Scheitel rutschte. Sein Versuch ging ein paar Meter neben das Tor (5.). Auch die ansehnliche Kombination zwischen Bernd Nehrig, Christopher Buchtmann und Waldemar Sobota  durch das Mittelfeld kurz danach machte Lust auf mehr. Zwar blieb auch der Versuch am Ende erfolglos, aber die Kiezkicker hatten einen Plan.

Vierzehn Minuten waren gespielt, als Alexander Schwolow erstmals wirklich eingreifen musste. Sobota konnte sich über die linke Seite durchsetzen und zog aus spitzem Winkel Richtung lange Ecke ab. Schwolow streckte sich und bekam seine Fingerspitzen an die Kugel. Die Partie nahm sich danach eine kleine schöpferische Pause (20.).

Es war Nils Petersen, der diese mit einer Einschussmöglichkeit aus circa 13 Metern wieder beendete. Nach einem ansehnlichen Angriff der Gastgeber stand der Stürmer am Ende der Kette. Unser Keeper verhinderte mit dem rechten Fuß aber stark das 2:0 (22.). Trotz der guten Möglichkeit fü den SCF wirkte die Defensive der Braun-Weißen nun sehr stabil und auch nach vorne gab es durch klasse Diagonalbälle immer wieder gute Ansätze.

Wenn die Defensive des Gegners gut steht, dann versucht man es über Standards, eine alte Fußballerweisheit. Diese Devise beherzigte Vincenzo Grifo. In der 35. Minute setzte er einen Freistoß aus 20 Metern unter der braun-weißen Mauer hindurch in die untere Ecke. Plötzlich stand es 2:0 für den SC Freiburg. Himmelmann war chancenlos. Besonders bitter, da schon der Freistoßpfiff umstritten war. Mit dem 2:0 im Rücken übernahmen die Gastgeber in den letzten Minuten vor der Pause das Kommando, ohne dabei aber noch einmal wirklich gefährlich zu werden. Anders die Lienen-Elf, die sich kurz vor dem Pausenpfiff in Person von Sobota in den Strafraum kam und einen weiteren Abschluss zu verzeichnen hatte. Der Ball war aber für Schwolow kein Problem (45.). Danach war Pause.

Mit dem Wiederanpfiff betrat Sebastian Maier den Rasen. Für ihn blieb Jan-Philipp Kalla in der Kabine. Christian Streich vertraute weiter auf seine Startelf. Wie schon in der ersten Hälfte lief der Ball auf beiden Seiten flüssig durch die Reihen. Die erste gefährliche Aktion nach dem Seitenwechsel hatten die Kiezkicker. Bei einem Freistoß aus 22 Metern nahm der eingewechselte Maier Maß. Sein Versuch blieb aber in der Mauer hängen. Auf der Gegenseite lief sofort der Konter, den Daniel Buballa aber mit einem Vollsprint über 50 Meter entschärfte (53.).

In Minute 55 wurde es wieder laut im Schwarzwald-Stadion, aber nur im Gästeblock. Nach einer Buchtmann-Ecke stieg Marc Hornschuh am höchsten. Zwar klatschte sein Kopfball an den Querbalken, aber Bernd Nehrig setzte auf der Linie entschlossen nach und bugsierte die Pille mit irgendeinem Körperteil über die Linie. Der Anschlusstreffer.

Doch die Freude hielt nicht lang. Nur fünf Minuten später war der alte Abstand wieder hergestellt. Maximilian Philipp hatte im Mittelfeld viel Zeit und Platz und zog von der Strafraumgrenze ab. Nicht hart, aber platziert schlug der Ball im Kasten von Robin Himmelmann ein (60.). Wie ärgerlich! Die Kiezkicker ließen ihre Köpfe dennoch nicht hängen und versuchten weiter couragiert nach vorne zu spielen, doch der Sport Club Freiburg ist nicht umsonst Tabellenführer und konnte die Offensivbemühungen der Boys in Brown größtenteils abwehren. Irgendwie war immer ein Fuß dazwischen, bevor es gefährlich werden konnte (70.). Kurz darauf kam Ryo Miyaichi für Nehrig in die Partie (75.).

Kein Fuß und kein Freiburger war dann aber in der 75. Spielminute im Weg, als Alushi von Hornschuh freigespielt wurde und den Hammer rausholte. Ein Schuss wie ein Strahl und Schwolow war zum zweiten Mal geschlagen. Der Gästeblock war lautstark da und die Kiezkicker wieder voll im Spiel. Doch auch die Freiburger stellten keineswegs ihren Offensivdrang aus und hatten durch Havard Nielsen in der 82. Minute eine gute Möglichkeit. Himmelmann war aber zur Stelle.

Fünf Minuten vor dem Ende dann die vermeintliche Entscheidung. Nach einer Ecke köpfte Kempf den Ball aus acht Metern ins lange Eck und schien damit die Hoffnungen der Boys in Brown auf einen Auswärtspunkt zu beenden. So war zumindest die Stimmung im Schwarzwald-Stadion. Doch in der 90. Minute verwandelte Lasse Sobiech einen Foulelfmeter zum 3:4 aus Sicht der Braun-Weißen. Hornschuh war vorher gefoult worden. Was war denn hier los?

Die Lienen-Elf warf noch einmal alles nach vorne und kämpfte was die Pumpe hergab. Am Ende langte es aber nicht und der SCF ging als Sieger vom Platz.

SC Freiburg

Schwolow – Stenzel, Torrejon, Kempf, Günter – Frantz, Abrashi, Philipp, Grifo, Niederlechner (77. Nielsen), Petersen

Cheftrainer: Christian Streich

 

FC St. Pauli

Himmelmann - Hornschuh, Sobiech, Ziereis, Buballa - Alushi, Nehrig (72. Miyaichi) – Kalla (46. Maier), Sobota, Buchtmann – Thy (79. Picault)

Cheftrainer: Ewald Lienen

 

Tore: 1:0 Kempf (3.), 2:0 Grifo (35.), 2:1 Nehrig (55.), 3:1 Philipp (60.), 3:2 Alushi (75.), 4:2 Kempf (85.), 4:3 Sobiech (90. FE)

Gelbe Karten: Kalla, Sobota

Schiedsrichter: Guido Winkmann

Zuschauer: 24.000

 

(lf)

Foto:Witters

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