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2:1 - Das Millerntor steht kopf!

Der FC St. Pauli hat am Montagabend (3.3.) gegen den 1. FC Union Berlin mit 2:1 gewonnen. Nach torloser erster Hälfte erzielte Simon Terodde vor 29.063 Zuschauern am ausverkauften Millerntor für die Gästeführung (58.), die Sebastian Schachten fast im Gegenzug ausglich (60.). In einer intensiven Schlussphase sorgte dann der eingewechselte Fin Bartels für den 2:1-Siegtreffer (88.).

Montagabend, Flutlicht, volle Hütte – alles war für das Topspiel am Millerntor gegen den 1. FC Union Berlin angerichtet. Cheftrainer Roland Vrabec veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg bei der SG Dynamo Dresden auf drei Positionen. Für den gelbgesperrten Sören Gonther kam Florian Mohr in der Viererkette zum Einsatz. Youngster Philipp Ziereis feierte auf der Sechs sein Debüt im Profiteam des FC St. Pauli und ersetzte dabei den verletzten Christopher Buchtmann. Den letzten Wechsel in der Anfangsformation gab es im Sturm: John Verhoek kam statt Christopher Nöthe zum Einsatz.

Schon vor dem Anpfiff herrschte auf den Rängen eine sensationelle Stimmung. Beiden Mannschaften war in der Anfangsphase der gegenseitige Respekt anzumerken. Nur langsam tasteten sich die Akteure an den gegnerischen Strafraum heran. Bis auf eine Hackeneinlage von Union-Kapitän Torsten Mattuschka (4.) und einen braun-weißen Eckball (9.), war in den ersten 20 Minuten vor den Toren nicht viel los, weil beide Teams die Räume eng machten – bis dahin ein echter Leckerbissen für Taktikfüchse also.

Folgerichtig sorgte eine Standardsituation für die erste richtige Gefahr: Mattuschka brachte den Ball nach einer kurzen Ecke in die Mitte, wo Innenverteidiger Mario Eggimann hochstieg, doch Tschauni kratzte das Leder aus dem Winkel, um wenige Augenblicke später auch bei Eggimanns Nachschuss auf dem Posten zu sein – eine starke Szene unseres Keepers (24.)! Im Gegenzug war Marcel Halstenbergs Schuss aus rund 20 Metern eine sichere Beute für Union-Torwart Daniel Haas (25.).

Nun war auf dem Platz deutlich mehr los. Florian Kringe steckte den Ball nach links in den Strafraum auf Verhoek durch, der Haas zwar aus spitzem Winkel überwand, aber Fabian Schönheim klärte noch kurz vor der Linie (29.). Als sich unsere Nummer 12 wenig später in den Sechzehner durchtankte, blockte Michael Parensen Johns Abschluss gerade noch ab (31.). Dann wurde es wieder für Tschaunis Gehäuse gefährlich. Mattuschka kam links im Strafraum an die Kugel und zirkelte diese nur knapp am rechten Kreuzeck vorbei (39.). Zwei Minuten später fand ein Trybull-Freistoß Florian Mohrs Kopf am Eck des Fünfers – vorbei (42.). So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen.

Die erste Torchance der zweiten Halbzeit hatten die Eisernen. Mattuschka kam nach einem Ballverlust der Kiezkicker an das Spielgerät und setzte blitzschnell Simon Terodde in Szene, der den Ball aber völlig freistehend direkt auf Philipp Tschauner ballerte (49.). Kurz darauf stand Marc Pfertzel am rechten Strafraumeck völlig frei. Wieder konnte Tschauni den wuchtigen Schuss entschärfen (51.). Den Unionern war der Pausentee wohl etwas besser bekommen, denn nur 120 Sekunden später kam Sören Brandy acht Meter vor dem Tor völlig frei an die Kugel – drüber (53.)!

Coach Vrabec reagierte und brachte Fin Bartels für Routinier Kringe (56.), doch das brachte die Gäste keineswegs aus dem Rhythmus. Benjamin Köhler scheiterte, von Mattuschka in Szene gesetzt, aus spitzem Winkel an Tschauner (57.). Bei der anschließenden Ecke, kratzte unser Keeper Damir Krailachs Kopfball noch stark von der Linie, war gegen Terodde dann aber machtlos, der das Leder unter die Latte drückte  – die zu diesem Zeitpunkt verdiente Gästeführung (58.).

Die Kiezkicker antworteten aber prompt. Marcel Halstenberg brachte einen Freistoß in den Strafraum, wo Sebastian Schachten an die Kugel kam, sich ein bisschen Platz verschaffte und das Ding von der Strafraumkante links im Eck versenkte – der Ausgleich (60.)!!! Die Partie wurde nun deutlich intensiver und temporeicher. Beide Teams wollten den zweiten Treffer. In der 71. Minute lag der Ball 30 Meter vor dem Union-Tor zum Freistoß bereit. Halstenberg trat an - der Junge wird doch nicht? Oh doch! – Halste knallte das Ding direkt an den rechten Pfosten. Sch….Schade!

Eine Viertelstunde vor Schluss musste Philipp Ziereis, von Krämpfen geplagt, runter. Für den Youngster kam Bernd Nehrig (75.). Nachdem Krailachs Kopfball nach einem Freistoß zu unplatziert war (78.), tauchte der eingewechselte Martin Dausch links im Strafraum auf und prüfte Tschauni ein weiteres Mal aus spitzem Winkel (80.).

In der 82. Minute nahm Cheftrainer Vrabec seinen letzten Wechsel vor. Sebastian Maier kam für Lennart Thy. In der Schlussphase schlug dann fast wieder Mattuschkas Stunde: Ein aus dem Strafraum geköpfter Ball fiel dem Union-Kapitän rund 22 Meter vor dem Tor auf den Schlappen, Tschauni berührte das Geschoss noch mit den Fingerspitzen – Latte (85.)! Puh!!!

Nun waren unsere Jungs wieder am Zug: Verhoek bekam 12 Meter vor dem Tor das Leder von Marc Rzatkowski, Schuss aus der Drehung, aber Haas parierte glänzend (87.). Nur 60 Sekunden später verwandelte sich Millerntor dennoch in ein Tollhaus! Halstenberg ging nach feinem Maier-Zuspiel auf links zur Grundlinie durch, legte das Leder nach innen, wo Bartels am kurzen Pfosten heranspritzte: TOOOOOOR, das 2:1 (88.)!! In der Schlussminute hätte Fin sogar für die endgültige Entscheidung sorgen können. Von Ratsche in Szene gesetzt, kratzte Özbek den Ball von der Linie (90.). Sei’s drum, denn wenig später stand der Sieg unserer Kiezkicker fest, die damit zum Abschluss des 23. Spieltags der 2. Bundesliga auf den vierten Tabellenplatz kletterten.

 

 

FC St. Pauli: Tschauner – Schachten, Mohr, Thorandt, Halstenberg – Ziereis (75. Nehrig), Trybull, Rzatkowski, Kringe (56. Bartels) – Verhoek, Thy (82. Maier)

Trainer: Roland Vrabec

 

1. FC Union Berlin: Haas – Pfertzel, Eggimann, Schönheim, Parensen – Özbek, Kreilach, Brandy (74. Dausch), Köhler, Mattuschka (88. Quiring) – Terodde (74. Nemec)

Trainer: Uwe Neuhaus

 

Tore: 0:1 Terodde (58.), 1:1 Schachten (60.), 2:1 Bartels (88.)

Gelbe Karten: Trybull, Nehrig – Krailach, Özbek, Parensen

Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf)

Zuschauer: 29.063 (ausverkauft)

(jk)

Foto: Witters

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