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Spiel gedreht! Kiezkicker siegen mit 3:2 beim svs

Der FC St. Pauli hat das Auswärtsspiel bei SV Sandhausen mit 3:2 gewonnen. Dabei kamen die Kiezkicker zweimal nach einem Rückstand zurück und drehten am Ende durch Sebastian Schachten (76.) und Marc Rzatkowski (79.) innerhalb von drei Minuten die Partie.

Eine Woche nach dem emotionalen 2:2-Unentschieden gegen die SpVgg Greuther Fürth stellte Cheftrainer Roland Vrabec auf insgesamt drei Positionen um. Für den kurzfristig erkrankten Markus Thorandt rückte Jan-Phlipp Kalla ins Abwehrzentrum neben Sören Gonther. Auf Kallas Platz im defensiven Mittelfeld rückte Marcel Halstenberg. Sebastian Maier nahm im Mittelfeld den Platz von Kevin Schindler ein. Im Gegensatz zum Spiel gegen die Franken begannen die Kiezkicker mit einer Raute im Mittelfeld - Christopher Buchtmann in der defensiven Zentrale, Marc Rzatkowski und Marcel Halstenberg auf den Halb-Positionen und auf der Zehn der 20-jährige Sebastian Maier. 

Die Partie startete dynamisch und gleich in der ersten Minute hatten die Kiezkicker die erste Möglichkeit: Über die linke Seite, nach schönen Zusammenspiel von Maier und Buchtmann, kam Stürmer Christopher Nöthe im Fünfmeterraum zum Ball. Sein Versuch konnte jedoch rechtzeitig zur Ecke geklärt werden. Die nachfolgende Ecke brachte keinen Ertrag (2.). Aber auch Sandhausen suchte in der Anfangsviertelstunde den Weg nach vorne, ohne jedoch gefährlich vor dem Kasten von Philipp Tschauner aufzutauchen. So waren die ersten 15 Minuten unterhaltend, aber ohne nennenswerte Möglichkeiten auf beiden Seiten.

In der Folgezeit entwickelte sich jedoch das erwartete Spiel. Die Braun-Weißen bestimmten das Geschehen, während sich die Sandhäuser in die eigene Hälfte zurückzogen und auf Konter lauerten. Es dauerte bis zur 17. Minute, bis die nächste gefährliche Aktion vor dem Tor des SVS verbucht werden konnte: Nach Flanke von Nöthe fehlten John Verhoek einige Zentimeter, um genügend Kraft hinter den Kopfall zu bringen. Auf der Gegenseite tauchte urplötzlich Marco Thiede vor dem Kasten von Torwart Tschauner auf. Der Winkel war für den Angreifer jedoch zu spitz, der Ball rauschte vorbei (21.).

Zu dieser Phase der Begegnung war St. Pauli zwar bemüht, aber außer zwei Möglichkeiten durch Nöthe (26.) und Abwehrspieler Sören Gonther (31.), die beide das Leder nicht auf das Tor von SVS-Keeper Manuel Riemann brachten, sprang aus den Offensivbemühungen der Braun-Weißen nicht viel heraus. Die Partie verlor in der Folge immer weiter an Niveau. Christopher Nöthe sah nach einem gestreckten Bein seine fünfte Gelbe Karte und wird im kommenden Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Freitag (11.4.) fehlen. Trotz einem Mehr an Ballbesitz ging es ohne weitere vielversprechende Aktionen in die Kabinen. 

Beide Mannschaften begannen die zweite Hälfte personell, wie sie die ersten 45 Minuten beendet hatten. Unverändert blieb auch das Spiel. Die Vrabec-Elf mit mehr Ballbesitz und der ersten Chance in Halbzeit zwei: Sebastian Schachten tankte sich auf der linken Seite durch und kam aus mittiger Position zum Abschluss, doch sein Knaller konnte durch Riemann entschärft werden (49.). Auf der Gegenseite gelang den Sandhäusern dann ihr erster richtiger Angriff in Hälfte zwei. Nach Ballverlust im Mittelfeld stand SVS-Stürmer Danny Blum frei vor Tschauner und versenkte den Ball mit einem strammen Linksschuss von der Strafraumgrenze ins rechte Eck (50.)

Die Antwort der Kiekicker ließ aber nicht lange auf sich warten: Nach einem Freistoß von der linken Seite durch Maier kam Gonther im Fünf-Meter-Raum zum Kopfball, welcher zunächst von Riemann pariert werden konnte. Gedankenschnell stand Gonther aber für den Abpraller bereit und hatte keine Mühe den Ball aus zwei Metern über die Linie zu drücken - Ausgleich (54.)! Kurz darauf brachte Coach Vrabec Michael Gregoritsch für Nöthe (57.) ins Spiel. Nach den beiden Treffern erwachte auch die Partie zu neuem Leben und nun kamen auch die Schwarz-Weißen zu Möglichkeiten. Erst scheiterte Simon Tüting mit einem Distanzschuss an Tschauner, der den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte zur Ecke lenkte (64.). Direkt im Anschluss kam Tüting im Strafraum zum Schuss, doch wieder war es Tschauni, der gedankenschnell furios parieren konnte (64.).

Kurz nachdem Vrabec seinen zweiten Wechsel, Kevin Schindler kam positionsgetreu für Philipp Ziereis in die Partie, vorgenommen hatte, der Schock für die Boys in Brown: Durch Pressing am Strafraum brachten die Sandhäuser die Abwehr der Kiezkicker in Bedrängnis. Durch einen missglückten Rückpass, stand Nicky Adler fünf Meter vor dem Tor frei vor Tschauner und hatte keinerlei Probleme am herauseilenden Keeper vorbeizuschieben (70.).

Die Kiezkicker benötigten jedoch nur fünf Minuten, um sich zu sammeln und das Gegentor zu verdauen. Halstenberg wurde von Schindler gut auf der rechten Seite freigespielt und hatte Zeit zum Flanken. Dieser zirkelte die Kugel auf den zweiten Pfosten, wo Schachten angerauscht kam und den Ball per Direktabnahme in die lange Ecke einnetzen konnte (76.). Doch die Kiezkicker hatte noch nicht genug. Nur drei Minuten später schickte Buchtmann Gregoritsch auf die Reise. Der setzte sich auf links durch und brachte den Ball scharf vor den Sandhäuser Kasten. Zuerst geklärt, schnappte sich Rzatkowski das Leder an der Strafraumkante, visierte das rechte untere Eck an und traf im Fallen - das Spiel war gedreht (79.)!

Der SVS warf nun alles nach vorne. Die Boys in Brown ließen sich aber nicht den Schneid abkaufen und hätten sogar, nach einem missglückten Riemann-Ausflug, durch den eingewechselten Tom Trybull alles klar machen können. Allerdings bekam Trybull den Ball zu spät unter Kontrolle und scheiterte somit am zurückeilenden SVS-Keeper (88.). Am Ende entführten die Kiezkicker nach einem tollen Comeback drei Zähler aus dem Hardtwaldstadion.

 

FC St. Pauli

Tschauner - Schachten, Gonther, Kalla, Ziereis (69. Schindler) - Buchtmann, Halstenberg, Rzatkowski, Maier (84. Trybull) - Verhoek, Nöthe (57. Gregoritsch)

Trainer: Roland Vrabec

 

SV Sandhausen

Riemann – Achenbach, Schulz, Olajengbesi, Zimmermann (81. Ulm), - Stiefler, Tüting, Thiede (89. Hübner), Linsmayer - Blum, Adler (71. Jovanovic)

Trainer: Alois Schwartz

 

Tore: 1:0 Blum (50.), 1:1 Gonther (55.), 2:1 Adler (70.), 2:2 Schachten (76.), 2:3 Rzatkowski (79.)

Gelbe Karten: Kalla, Nöthe, Gonther / Tüting

Schiedsrichter: Martin Thomsen (Kleve)

Zuschauer: 8050

 

(lf/rh)

Foto: Eibner

 

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