Eye-Able Logo
Zum Inhalt springen

3:3 - Wahnsinn im Ruhrgebiet

Der FC St. Pauli trennte sich am Freitagabend (5.12.) vom VfL Bochum mit 3:3. Vor 17.134 Zuschauern gingen die Kiezkicker durch John Verhoek (33.), Dennis Daube (40.) und Sebastian Maier (69.) dreimal in Führung, doch die Gastgeber hatten immer eine Antwort parat: Philipp Ziereis per Eigentor (38.), Stanislav Sestak (58.) und Tobias Weis (80.) sorgten am Ende für die Punkteteilung.

Im Vergleich zum 1:3 gegen Kaiserslautern veränderte Cheftrainer Thomas Meggle seine Startelf beim Auswärtsspiel in Bochum auf fünf Positionen. Robin Himmelmann bekam gegenüber Philipp Tschauner den Vorzug zwischen den Pfosten. Für die verletzen Enis Alushi (Arm-OP) und Michael Görlitz (Fußprobleme) kamen Philipp Ziereis und Sebastian Maier zum Einsatz. Außerdem entschied sich unser Coach für Dennis Daube auf der Zehn und John Verhoek in der Sturmspitze.

Nach eher gemächlichem Beginn hatte Braun-Weiß eine erste Schrecksekunde zu überstehen. Ein langer Ball der Gastgeber erreichte Selim Gündüz, der den Ball nicht richtig kontrollieren konnte. Die irrlichternde Kugel sprang zu Simon Terrode, der Stürmer kam im Sechzehner frei zum Abschluss, doch Robin war auf dem Posten (4.). Kurz darauf konnten unsere Kiezkicker ein erstes Ausrufezeichen setzen. Daube brachte eine Ecke von rechts in die Mitte, wo Sebastian Schachten zum Kopfball hochstieg: Außenpfosten (8.).

Vor allem über die linke Seite kamen die Boys in Brown gefährlich vor das Tor des VfL. Verhoek wurde am Elfmeterpunkt von Daube angespielt, unser Stürmer legte den Ball auf Christopher Buchtmann ab, der im letzten Moment von Danny Latza am Torschuss gehindert wurde (14.). Die Meggle-Elf blieb anschließend die spielbestimmende Mannschaft, richtige Torraumszenen gab es zunächst nicht.

In der 33. Minute schlugen unsere Jungs dann aber eiskalt zu. Daniel Buballa legte das Spielgerät vor dem Strafraum quer auf Verhoek. Unser Stürmer ging noch ein paar Schritte und jagte die Kugel schließlich aus 16 Metern wuchtig in die Maschen: 1:0. Der Bann war gebrochen! Bis zur Pause ging es nun richtig turbulent zu. Erst verfehlte Stanislav Sestak das braun-weiße Gehäuse aus spitzem Winkel nur knapp, dann war Keeper Andreas Luthe auf der Gegenseite einen Hauch eher an der Kugel als Verhoek (36.).

Nach einem Freistoß der Gastgeber brachte Terodde die Kugel nach innen, Philipp Ziereis konnte am Fünfmeterraum nicht mehr ausweichen und fälschte zum Ausgleich ab – eine ganz bittere Pille für die Kiezkicker (38.). Und Bochum blieb kurzzeitig am Drücker. Sestak versuchte am kurzen Pfosten Himmelmann mit einem Hackentrick zu überlisten, aber Robin war aufmerksam (40.). Im Gegenzug schlug Braun-Weiß wieder zu. Über Verhoek und Maier kam das Spielgerät im Sechzehner zu Dennis Daube. Der Mittelfeldspieler fackelte aus spitzem Winkel nicht lange und drosch den Ball an Luthe vorbei unter die Latte – die erneute Führung (40.)! Fast hätten die Kiezkicker vor der Pause noch nachgelegt, aber Sebastian Schachten scheiterte bei einem Konter an Luthe (43.) und so ging es mit dem 2:1 für den FC St. Pauli in die Kabinen.

Coach Meggle musste zur Halbzeit leider wechseln. Für den angeschlagenen Kapitän Sören Gonther (Wadenprobleme) kam Lennart Thy. Marcel Halstenberg rückte in die Innenverteidigung, Daniel Buballa spielte fortan hinten links und Lenny Thy agierte im linken Mittelfeld. Die Gastgeber waren um den Ausgleich bemüht, die Boys in Brown hatten aber die besseren Torchancen. Basti Maier zeigte auf der rechten Seite ein tolles Solo, das Torwart Luthe durch eine gute Parade leider beendete (49.) Die folgende Ecke setzte Lenny Thy per Kopf ganz knapp neben den linken Pfosten (49.). So richtig ereignisreich waren die folgenden Minuten nicht, deshalb tat der Bochumer Ausgleich besonders weh. Stefano Celozzi bekam auf der rechten Seite zu viel Platz zum Flanken, Sestak kam in der Mitte sträflich frei zum Kopfball: 2:2 (58.).

Die 17.134 Zuschauer bekamen nun ein intensives Spiel zu sehen. Timo Perthel scheiterte nach einer Ecke per Direktabnahme an Himmelmann (60.), auf der anderen Seite konnte der VfL einen Daube-Freistoß nur mit Mühe klären (61.). Wenig später bejubelten unsere Kiezkicker den erneuten Führungstreffer. Lenny Thy erkämpfte sich im Zweikampf gegen Celozzi den Ball, legte den Ball prima quer auf Maier, der alleine vor Luthe die Nerven behielt und zum 3:2 vollendete (69.).

Thomas Meggle holte im Anschluss den ausgepumpten Dennis Daube vom Platz. Für unsere Nummer sieben kam Bentley Baxter Bahn (71.). Die Boys in Brown schienen soweit alles im Griff zu haben bis, ja bis, Bochum zuschlug. Terodde ließ einen Pass auf den eingewechselten Tobias Weis in den Strafraum tropfen, der Himmelmann im Eins gegen Eins keine Chance ließ: 3:3 (80.).

Cheftrainer Meggle reagierte auf den Gegentreffer umgehend und wechselte Ante Budimir für John Verhoek ein (81.). In der Schlussphase kamen beide Mannschaften noch einmal zu Chancen. Weil Terodde in der Mitte aber knapp verpasste (89.) und Halstenbergs Distanzschuss nach einer Ecke geblockt wurde (90.+1), blieb es am Ende beim 3:3-Unentschieden.

 

VfL Bochum

Luthe – Celozzi, Cacutalua, Fabian, Perthel – Tasaka (75. Terrazzino), Latza (46. Weis), Losilla, Gündüz (70. Forssell) – Terodde, Sestak

Trainer: Peter Neururer

 

FC St. Pauli

Himmelmann – Schachten, Sobiech, Gonther (46. Thy), Halstenberg – Buchtmann, Ziereis, Maier, Daube (71. Bahn), Buballa – Verhoek (83. Budimir)

Trainer: Thomas Meggle

 

Tore: 0:1 Verhoek (33.), 1:1 Ziereis (38., ET), 1:2 Daube (40.), 2:2 Sestak (58.), 2:3 Daube (69.), 3:3 Weis (80.)

Gelbe Karten: Latza, Tasaka, Perthel – Buchtmann, Sobiech, Schachten

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Zuschauer: 17.134

 

(jk)

Foto: Witters

Anzeige

Congstar