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"Die Jungs können Fußball spielen"

Der Cheftrainer des FC St. Pauli zeigte sich gut gelaunt nach der Partie gegen die Fortuna aus Düsseldorf. Seine Mannschaft hatte frisch aufgespielt und auch in der Höhe verdient mit 4:0 (3:0) gewonnen. Nicht unerheblichen Anteil daran hatte Lienen mit der Entscheidung, seine Offensive umzubauen. Im Nachgang der Partie erläuterte der Coach seine Beweggründe, nahm Stellung zum Matchwinner des Abends und blickte auf die anstehenden Aufgaben.

Kyoungrok wer? Für viele war er die Überraschung des 27. Spieltags. Cheftrainer Ewald Lienen brachte den Nachwuchsstürmer Kyoungrok Choi von Beginn an und der 20-Jährige dankte es ihm mit zwei Toren und einer Vorlage. Von der Richtigkeit seiner Entscheidung war Coach Lienen felsenfest überzeugt: "Natürlich war das riskant, Kyoung zu bringen. Aber ich war mir sicher, dass der Junge das auch hier hinbekommt, was er im Training und in der Amateurmannschaft Woche für Woche gezeigt hat." Letztlich sei die Personalie Choi für den Fußballlehrer logisch gewesen, er sei nicht mehr um den Jungen herum gekommen. Denn der Südkoreaner brächte die Dinge mit, die seine Mannschaft zuletzt vermissen ließ: "In den vergangenen Spielen gingen wir in der Offensive meist etwas zu hektisch zu Werke und haben nicht die richtigen Entscheidungen getroffen. Daher ist es kein Zufall, dass ich Kyoung gebracht habe. Er ist ruhig am Ball und trifft die richtigen Entscheidungen."

Zumal Lienen vor dem Hintergrund der letzten Partien das Gefühl hatte, etwas verändern zu müssen. So tauschte er seine komplette Offensivreihe aus. "Wir haben nicht mehr so viel Zeit, etwas zu versuchen", bemerkte der Trainer der Kiezkicker dazu trocken. Zu seinem Entschluss trugen auch die Testspiele gegen Lüneburg und Borussia Mönchengladbach bei: "Aus den beiden Partien haben wir die Erkenntnis gezogen, die Mannschaft so aufzustellen, wie wir das heute gemacht haben." Die Änderung hätten sich dabei durchweg positiv für das Spiel der Boys in Brown ausgewirkt: "John Verhoek, Waldemar Sobota und Daniel Buballa haben eine richtig starke Partie abgeliefert. Daniel mit seiner Schnelligkeit und Wucht hat die Tiefe nach vorne. Von Waldemar sind wir alle überzeugt. In den wenigen Spielen, die er für uns gemacht hat, hat er bereits gezeigt, was er kann und was für eine riesen Verstärkung er ist. Und John hat heute ein überragendes Spiel gemacht. Er hat viel geackert und die Bälle vorne geklemmt."

Mit der stabilen Defensive und dem neu justierten Visier sieht Lienen seine Mannschaft auf dem richtigen Weg. Dabei weiß der Trainer, dass die Braun-Weißen nicht nachlassen werden und die kommenden Aufgaben genauso angehen werden wie das Abendspiel gegen Düsseldorf: "Jedes Spiel ist eine Chance, uns da unten raus zu spielen. Wenn wir weiterhin bereit sind viel zu geben, werden wir auch so etwas wie heute zurückbekommen." Schließlich waren die Tore gegen die Rheinländer der Lohn für Arbeit im Training: "Die Spielzüge waren zum Teil wie aus dem Lehrbuch. Die Abläufe vor dem 3:0 etwa waren so einstudiert. Der lange Diagonalpass, die genaue Flanke auf John, der nur noch abzulegen braucht." So fällt sein Fazit schlüssig aus: "Die Jungs können eben Fußball spielen."

Folglich blieben wenig Argumente für eine erneute Umstellung. Doch in der Woche hätten die anderen Akteure Gelegenheit, sich im Training anzubieten: "Wir sind in der Lage, ein hohes Trainingsniveau herzustellen, da soweit alle Spieler zur Verfügung stehen. Das ist im Abstiegskampf sehr wichtig, weil die Intensität unter der Woche nah an das des Spieltags heranreicht. Unsere Amateure haben ebenfalls einen Anteil daran. Sie sind für uns eine wichtige Stütze."

 

(pl)

Foto: Witters

 

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