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Klassenkampf statt Rechenkurs

Nach dem Sieg beim 1. FC Kaiserslautern stellte sich Cheftrainer Ewald Lienen noch den Fragen der mitgereisten Hamburger Journalisten.

Zunächst analysierte der 61-Jährige die Partie und zählte vor allem die Punkte auf, die ihm gerade in der ersten Halbzeit nicht gepasst haben. „Die Lauterer haben eine spielstarke Mannschaft, die technisch sehr, sehr gut ist. Gegen diese Mannschaft  haben wir in der ersten Hälfte den Ball zu schnell verloren, ohnehin hatten wir Schwierigkeiten im eigenen Ballbesitz. Wir konnten die Bälle nicht richtig fest machen. Zum anderen haben wir die Flanken- und Flügelläufe des FCK kaum verhindert. Mit Beginn der zweiten Halbzeit haben wir es deutlich besser gemacht. Vielleicht war es in Kaiserslautern glücklich, aber vielleicht haben wir es uns in den letzten Wochen und Monaten auch einfach verdient. Die Mannschaft hat wieder alles reingeschmissen.“

Mit Blick auf die ebenfalls erfolgreiche Konkurrenz war der Sieg in der Pfalz besonders wichtig. Die Resultate der anderen Clubs haben für Ewald Lienen allerdings weder vor noch nach dem Spiel eine Rolle gespielt. „Ich schaue mir unsere Konkurrenten nicht an, es ist mir egal, ob die gewinnen oder verlieren. Wir sind nicht im Rechenkurs, sondern im Kampf um den Klassenerhalt. Deshalb hilft es uns nur, wenn wir zu 100 Prozent auf uns konzentriert sind. Derzeit scheint es so, dass sich die Mannschaften, die unten stehen, mit allem wehren, was sie haben. Dadurch sind andere Mannschaften wie zum Beispiel Frankfurt auch wieder näher gerückt“, so Lienen weiter.

Der Moment, in dem dem Coach der Braun-Weißen klar wurde, dass seine Mannschaft die Partie auf dem Betzenberg gewinnen kann, war in der 83. Minute.  „Kaiserslautern hatte da drei Mal in einer Szene die Chance einen Treffer zu machen, Robin hat stark gehalten und es hat sich immer aufs Neue jemand reingeschmissen. Nach der Dreierchance hatte ich leichte Hoffnung, dass wir das Spiel gewinnen. Denn so eine Situation, in der man den Ball nicht reinbekommt, demoralisiert eine Mannschaft.“

Sonderlob gab es abschließend auch noch. Zum einen für Philipp Ziereis und zum anderen für Jan-Philipp Kalla. „Philipp hat es sehr gut gemacht, da sieht man wie wichtig es ist, dass die Spieler Praxis in der U23 sammeln. So kam er nicht völlig ohne Rhythmus in die Mannschaft. Und Schnecke ist ein Vorbild in jeder Beziehung. Er hat sich so ein Spiel auch mal verdient aufgrund seiner Leistung und aufgrund seines unbändigen Willens. Aber das gilt nicht nur für die beiden. Die ganze Mannschaft haut sich rein und arbeitet richtig gut zusammen. Das ist enorm wichtig. Denn für uns geht es nicht um fußballerische Leckerbissen, sondern darum, Spiele zu gewinnen.“

 

(cp)

 

Foto: Witters

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