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„Wir spielen Fußball für die Leute“

Bevor es für den braun-weißen Tross am Donnerstag (21.7.) in den Flieger zurück nach Hamburg geht, gab es eine große Presserunde mit Präsident Oke Göttlich, der sich im Gespräch hocherfreut über die Entwicklung beim FC St. Pauli zeigte, aber auch vor zu hohem Anspruchsdenken warnte.

Oke Göttlich war sichtlich gut drauf, als er am Mittwochmittag (20.7.) zum Gespräch mit den Hamburger Journalisten erschien. Das mag zum einen an den Bedingungen im Hüttendorf, von den er sich seit Montag selbst überzeugt hatte, liegen. „Ich habe keinen kritischen Ton vernommen. Es ist ein ganz anderes Leben hier und auch das Team vom Hüttendorf ist einfach klasse“, lobt er die Unterbringung der Kiezkicker. Es könnte jedoch auch sein, dass weitaus wichtigere Dinge beim FC St. Pauli auch einfach Spaß machen. „Wir haben eine durchaus wahrgenommene Euphorie. Das gibt uns natürlich einen Schub und Energie, die wir natürlich einfangen wollen.“

Es sei jedoch klar, dass nach dem vierten Platz im Vorjahr nicht zwangsläufig ein dritter Platz in der kommenden Runde rausspringen werde, erklärte Göttlich und warnte damit vor falschem Anspruchsdenken. „Wir spielen Fußball für die Leute. Für die 19 Millionen Sympathisanten, für die Leute im Stadion und für unsere Fans. Das kann eine Abwehrschlacht sein oder auch ein Offensivspektakel. Wenn wir sie glücklich machen, dann verzeiht man auch den einen oder anderen Fehler“, so der Präsident, der sich nicht auf eine Platzierung festlegen wollte, sondern klarmachte, dass es ihm um die Art und Weise geht, wie die Lienen-Elf auftritt. Es helfe keinem, "wenn wir eine Platzierung nennen".

Wie gut die Stimmung ist, zeigen laut Oke Göttlich auch kleinere Kennzahlen. Beispielweise stünden nur noch zwei Séparées zur kommenden Spielzeit zum Verkauf und darüber hinaus habe man die niedrigste Kündigungsquote bei den Business-Seats seit sechs Jahren. Außerdem sei die Zahl der Mitglieder in den letzten von 20.000 auf 24.000 gestiegen. Natürlich gäbe es hier eine Erwartungshaltung an den Verein, doch man wolle trotzdem "keine Ankündigungen machen, sondern man versuche in jeden Spiel so viele Punkte wie möglich holen, auch wenn das eine Floskel ist", fügte er mit einem Schmunzeln an.

Um jedoch erfolgreich Fußball spielen zu können, braucht es optimale Rahmenbedingungen. Hier sieht der 40-Jährige den FC St. Pauli bestens aufgestellt. „Wir haben hervorragende medizinische und physiotherapeutische Voraussetzungen und dazu einen Athletiktrainer, der richtig gute Arbeit macht. In den letzten 18 Monaten haben wir uns die Strukturen angeschaut und wie sie zusammenarbeiten, macht viel Vergnügen.“ Man dürfe weiter nicht vergessen, dass da noch viel mehr hinter stecke als nur die 90 Minuten auf dem Platz, so Göttlich mit einem Loblied auf das Team hinter dem Team.

„Wir sind ein Verein, der für Fußball-Kultur steht und auch in Zukunft stehen will. Es ist auch unser Anspruch, mit aller Bescheidenheit, einen Fußball zu präsentieren, der so menschennah wie möglich funktioniert“, so Göttlich. Dies sei jedoch keinen Widerspruch zu der Frage, ob sportlicher Erfolg überhaupt bei dem Credo möglich sei. „Wir wollen den Erfolg, weil der unsere Message natürlich an ein größeres Publikum trägt“, stellte der Präsident klar. Weiter gehe es aber nicht nur um Message und Symbolik. Es werde sich nicht nur eine Fahne umgebunden, sondern da gehe es auch um Kleinigkeiten in der Verbandsarbeit, führt er aus und bringt es mit folgendem Satz auf den Punkt: „Nicht meckern, sondern machen.“

 

(lf)

Foto: Witters

 

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