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Unentschieden in Bochum

Der FC St. Pauli konnte am Freitagabend (16.8.) vor 23.028 Zuschauereinen Punkt aus Bochum entführen. In einem flotten Spiel hatte Heiko Butscher in der ersten Halbzeit die Gastgeber zunächst in Führung gebracht (18.), doch die Kiezkicker schlugen durch John Verhoek gleich doppelt zurück (23., 35.). Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie intensiv und der VfL schaffte durch Florian Jungwirth den unter dem Strich gerechten 2:2-Endstand (69.).

In Bochum musste Cheftrainer Michael Frontzeck am Freitagabend auf die verletzten Florian Mohr, Dennis Daube, Sebastian Schachten und Kevin Schindler verzichten. Auch Kapitän Fabian Boll stand kurzfristig nicht zur Verfügung und blieb aus privaten Gründen in Hamburg. Für Boller stand Fin Bartels in der Startelf. Christopher Buchtmann rückte neben Florian Kringe auf die Sechs. Flo führte die Kiezkicker zum ersten Mal als Kapitän auf den Platz.

Beide Teams suchten zunächst den direkten Weg zum Tor. Schon nach 70 Sekunden brannte es vor dem Gehäuse der Gastgeber lichterloh: Bernd Nehrig hatten den Ball flach in den Fünfmeterraum gegeben, wo Thy und Verhoek nur knapp verpassten. Beim direkten Gegenzug kam der VfL zwar zum Abschluss, gefährlich wurde es allerdings nicht (2.).

Kurz darauf kombinierten sich die Boys in Brown sehenswert in den Sechzehner. Als Kringe zu Verhoek durchstecken wollte, klärten die Bochumer zur Ecke, die aber nichts einbrachte (5.). Auf der Gegenseite war ein Aydin-Schuss aus rund 17 Metern kein Problem für Philipp Tschauner (8.).

Auch in der Folgezeit wogte das Spiel hin und her. Fast jeder Angriff brachte eine Torraumszene. Nachdem Latza aus spitzem Winkel den rechten Außenpfosten touchiert (14.) und Ratsches Hereingabe in der Mitte keinen Abnehmer gefunden hatte (17.), musste Tschauni keine 30 Sekunden später sein ganzes Können zeigen, als er einen Schuss von Onur Bulut aus dem Torwarteck kratzte und die Pille zur Ecke klärte. Diese segelte anschließend von links in den Strafraum, wurde von einem Bochumer verlängert und Heiko Butscher musste nur noch den Kopf hinhalten: 1:0 für Bochum (18.)!

Doch unsere Jungs zeigten sich wenig beeindruckt. Nach einem Foul im Mittelfeld war Ratsche gedankenschnell. Unsere Nummer 11 löffelte die Kugel in den Sechzehner genau auf Thys Kopf, der diese nach innen verlängerte, wo John Verhoek sehenswert zum Ausgleich traf (23.). Zwei Minuten später lauerte unser Stürmer wieder in der Mitte, verpasste eine Bartels-Hereingabe aber denkbar knapp (25.).

Beide Teams setzten weiterhin durchaus spielerische Akzente. Für eine Schrecksekunde sorgte dann aber Tschauner, der Sukuta-Pasu das Leder quasi auflegte, dieser aber nur ein Schüsschen zustande brachte. Die nächste Großchance war unseren Kiezkickern vorbehalten. Bartels behauptete 18 Meter vor dem Tor den Ball und konnte anschließend auf Thy passen, der völlig freistehend an Andreas Luthe scheiterte (34.). Wenig später war der Bochumer Keeper aber schließlich machtlos. Ratsche hob an alter Wirkungsstätte die Pille wunderbar in die Schnittstelle der Abwehr auf Verhoek, der aus vollem Lauf von der Strafraumkante wunderbar ins rechte obere Eck einschoss (35.). Der Gästeblock stand Kopf! Unsere Jungs hatten die Begegnung gedreht!

Der VfL war um eine schnelle Antwort bemüht, wurde aber bis zum Halbzeitpfiff nur noch durch Standards gefährlich, die allesamt nichts einbrachten.

Die zweite Halbzeit begann deutlich gemächlicher als die erste. Die Frontzeck-Elf agierte aus einer sicheren Abwehr, machte den Bochumern dadurch das Leben schwer und lauerte auf Konter. Bis zur ersten Chance nach dem Seitenwechsel dauerte es rund sieben Minuten. Sukuta-Pasu behauptete den Ball in der Strafraummitte und kam aus der Drehung zum Schuss, aber Tschauni tauchte ab und hielt den Ball überragend (53.).

Und die Boys in Brown legten den Gastgebern die nächste Chance auf. Nach einem Ballverlust tauchte Aydin halblinks frei vor Tschauner auf, setzte aber das Leder haarscharf am langen Eck vorbei (56.). Durchatmen!

In der 64. Minute musste Bernd Nehrig angeschlagen vom Feld. Für den Rechtsverteidiger kam Jan-Phillip Kalla, der wenige Augenblicke später mitansah, wie Philipp Tschauner einen Flatterball vom eingewechselten Ken Ilsö eher unkonventionell parierte (65.). Vier Minuten später stand unser Keeper wieder im Mittelpunkt: Tschauni wehrte den Ball nach einer Ecke mit einer Faust zu kurz ab, Jungwirth war zur Stelle: 2:2 (69.). Das Spiel blieb intensiv. Beide Teams schienen mit dem Unentschieden nicht zufrieden zu sein. Cheftrainer Frontzeck brachte Christopher Nöthe für Lennart Thy (72.), die nächste Möglichkeit hatte wieder Bochum, wieder nach einer Ecke. Als die Zuschauer im Rewirpowerstadion schon den Torschrei auf den Lippen hatten, kratzte Ratsche den Ball in höchster Not von der Linie (75.). Zwei Minuten später feierte Okan Kurt sein Profidebüt (77.).

In der Schlussphase wurde es vor allem nach Standardsituationen vor den Toren gefährlich. In der 83. Minute war es wieder Ratsche, der goldrichtig auf der Torlinie stand und den Ball zum zweiten Mal von der Linie kratzte – an dieser Stelle: Danke, Marc!

Danach geschah auf dem Platz nicht mehr viel und beide Teams trennten sich unter dem Strich verdient mit 2:2.

VfL Bochum: Luthe – Freier (77. Eyjolfsson), Maltritz, Fabian, Butscher (46. Acquistapace) – Latza, Jungwirth, Bulut, Tasaka (59. Ilsö), Aydin – Sukuta-Pasu

Trainer: Peter Neururer

FC St. Pauli: Tschauner – Nehrig (64. Kalla), Thorandt, Gonther, Halstenberg – Kringe, Buchtmann (77. Kurt), Rzatkowski, Bartels – Thy (72. Nöthe), Verhoek

Trainer: Michael Frontzeck

Tore: 1:0 Butscher (18.), 1:1 und 1:2 Verhoek (23., 35.), 2:2 Jungwirth (69.)   

Gelbe Karten: Nehrig, Thy, Bartels, Nöthe, Verhoek – Sukuta-Pasu, Freier, Fabian

Zuschauer: 23.028

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)

(jk)

Foto: Witters

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