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„ein emotionaler und riesiger Tag“

Fabian Boll konnte nach Spielende nicht mehr verbergen, wie nahe ihm sein letztes Spiel als Profi am Millerntor gegangen ist. Zwölf Jahre lang kämpfte, grätschte, ackerte und zauberte Boller für den FC St. Pauli. Das Heimspiel gegen Aue war seine finale Partie – und obwohl kein Sieg herausspringen konnte, war der Kapitän nach der Partie einfach nur überwältigt und überglücklich.

„Ich musste mich wirklich sehr zusammenreißen und das war gar nicht leicht“, stellte Boller weit nach dem Abpfiff fest. „Als Thees Uhlmann dann zu singen angefangen hat, war es um mich geschehen. Was vor, während und nach dem Spiel im Stadion los war, war einfach unglaublich“, lobte der 34-Jährige das, was die mehr als 27.000 Fans im Stadion in den zurückliegenden 90 und mehr Minuten auf den Rängen veranstaltet hatten. Viele Transparente waren an diesem Tag zu sehen, die braun-weißen Anhänger hatten eine tolle Choreo vorbereitet, um den Kapitän abschließend zu würdigen. „Da habe ich mir gedacht, dass ich so viel in den letzten zwölf Jahren offensichtlich nicht falsch gemacht haben kann“, freute sich der Mittelfeldspieler.

Wie er diese, seine finale Partie, gegen Aue, dessen Fans nach dem Abpfiff übrigens fleißig mitfeierten, laufen würde, darüber hatte sich Boll keinen Kopf gemacht. Zu viele Termine standen in den letzten Tagen an, als dass er sich voll auf die Partie hätte konzentrieren können. Erst am Vortag konnte sich der 34-Jährige mehr und mehr mit dem letzten Pflichtspiel befassen. „Gestern Abend ging es noch, aber heute Morgen kam bei mir immer mehr die Flatter hoch. Ich bin richtig nervös und angespannt gewesen“, musste er nach dem Spiel eingestehen.

Von Nervosität war mit dem Anpfiff aber nichts zu spüren. Boller zeigte von Beginn an eine gute Leistung, nahezu jedes Kopfballduell gewann er, auch am Boden war der Kapitän stark. Am erneuten Führungstreffer durch Sebastian Maier war er dann maßgeblich beteiligt, als er auf Höhe der Mittelinie per Grätsche das 1:0 einleiten konnte. „Ich bin froh, zum Abschluss noch einmal mit meiner Zweikampfführung an einem Treffer beteiligt gewesen zu sein“, so Boller, der im selben Atemzug betonte, dass er sich in all den Jahren aber nie an Toren oder Vorlagen gemessen habe.

„Es war ein sehr intensives und entsprechend anstrengendes Spiel für mich. Aber ich habe mich wohl auf dem Platz gefühlt und war glücklich, noch einmal mit den Jungs zusammen auf dem Rasen zu stehen. Es war ein sehr emotionaler, aber riesiger Tag für mich und es hat mir viel Spaß gemacht - auch wenn ich, wenn wir lieber gewonnen hätten. Nach dem Spiel bleibt für mich die Erkenntnis, dass ich nicht als komplett altes Eisen aufhöre“, blickte unsere Nummer 17 auf die 75 Minuten zurück, die er noch einmal auf dem Rasen gestanden hatte. Beinahe wäre ihm zum Abschied noch ein Treffer gelungen, als er in der 50. Minute im Strafraum aus dem Gewühl heraus abgezogen hatte. „Männel, der Schweinehund, konnte das Ding aber über die Latte lenken. Nach dem Spiel sagte er mir, dass er den Ball reingelassen hätte, wenn er gesehen hätte, dass ich geschossen habe“, gab Boller mit einem Lächeln auf den Lippen zu Protokoll.

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