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Erfolg in letzter Sekunde

Der FC St. Pauli gewann am Freitagabend (22.8.) mit 2:1 gegen den SV Sandhausen und konnte vor 26.581 Zuschauern den wichtigen ersten Saisonerfolg feiern. Christopher Nöthe hatte die Vrabec-Elf früh in Führung geschossen (5.). René Gartler glich noch in der ersten Halbzeit für die Gäste aus (23.), ehe Lasse Sobiech das Millerntor in der Nachspielzeit in ein Tollhaus verwandelte (90.+1).

Die Mannschaft von Roland Vrabec begann gegen die Gäste aus Sandhausen mit fast der gleichen Elf wie in Rathenow. Einzige Änderung war die Hereinnahme von Lasse Sobiech, der im DFB- Pokal aufgrund eines herausgebrochenen Zahnes nicht mit von der Partie war. Philipp Ziereis nahm dafür wieder auf der Bank der Kiezkicker Platz. Nach bisher nur einem Punkt aus den ersten beiden Spieltagen wollten die Kiezkicker gegen die Schwarz-Weißen den ersehnten Premieren-Dreier der Saison 2014/15 einheimsen.

Dass die Kiezkicker unbedingt wollten, zeigte sich in den ersten Minuten der Partie. Durch aggressive Zweikampführung im Mittelfeld ließ man die Gäste aus Sandhausen kaum aus der eigenen Hälfte kommen. Das Engagement der Mannschaft von Roland Vrabec wurde in der fünften Spielminute belohnt. Nach einem langen Ball von Jan-Philipp Kalla setzte Neuzugang Ante Budimir energisch nach, erkämpfte den Ball an der Strafraumkante und sah den völlig blank stehenden Christopher Nöthe. Der Stürmer hatte keine Probleme den Ball aus acht Metern ins leere Tor zu schieben. Was für ein Start! Die Antwort hatten fie Sandhäuser dann aber in der zehnten Spielminute. Stürmer Florian Hübner konnte über die linke Angriffsseite der Gäste freigespielt werden und stand urplötzlich frei vor Keeper Philipp Tschauner. Dieser konnte aber mit einer Weltklasse-Parade den Ausgleich verhindern (10.).

Nach dieser Aktion beruhigte sich die Partie etwas und beide Teams waren um Stabilität in ihrem Spiel bedacht. Wobei die Sandhäuser ein ums andere Mal in die Nähe des Sechzehners der Kiezkicker kamen, doch nicht entscheidend genug, um das Tor von Tschauner zu gefährden (15.). Doch dann kam aus dem Nichts der Ausgleich. Nach einem langen Freistoß der an diesem Tag in Rot spielenden Gäste gelang es den Kiezkickern nicht den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen. Wie so oft im Fußball wurde das bestraft. In diesem Fall war es René Gartler, der den Ball ins Netz schieben konnte (23.). Bitter, da bis auf die Chance in der zehnten Minute von der Mannschaft von Chefcoach Alois Schwartz wenig Gefahr ausging.

Die Boys in Brown benötigten nach dem Gegentreffer einige Minuten, um sich zu erholen. Da von den Gästen auch wenig bis gar nichts kam, plätscherte die Partie vor sich hin, ohne das nennenswerte Aktionen hüben wie drüben zu verzeichnen waren (34.). Einziger Aufreger in dieser Phase war ein Eckball der Gäste, der direkt auf den ersten Pfosten gezogen wurde und Torhüter Tschauner fast auf dem falschen Fuß erwischte. Doch der Schlussmann war zur Stelle und konnte den Ball von der Linie kratzen (37.). Danach passierte herzlich wenig am Millerntor und es ging folgerichtig mit einem 1:1 in die Halbzeit. Zwar waren die Kiezkicker in der Anfangsphase des Spiels deutlich präsenter, konnten ihre Überlegenheit nach dem Führungstreffer aber nicht aufrecht erhalten.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten begannen die zweiten 45 Minuten. Ähnlich turbulent auch der Beginn von Hälfte zwei. Doch dieses Mal hatten die Sandhäuser die ersten Gelegenheiten. Gartler (47.) und Thiede (50.) zwangen Tschauner innerhalb von drei Minuten zu zwei überragenden Paraden. Im Gegenzug konnte Nöthe mit Ball dem Ball am Fuß bis in den Strafraum eindringen. Seinen Querpass an den zweiten Pfosten verpasste Sturmkollege Budimir aber um einen Meter (51.). Kurz darauf verpasste Rzatkowski das Tor des Jahres. Sein Fallrückzieher nach Flanke von Christopher Buchtmann ging aber mehrere Meter über den Kasten (56.). Puh, hier war was los in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel.

Coach Vrabec wechselte in der 59. Minute das erste Mal. Für Sebastian Maier kam  Michael Görlitz. Die nächste Gelegenheit für die Boys in Brown lies nicht lange auf sich warten. Nach Hereingabe von Rzatkowski war es Kapitän Sören Gonther, der zum Kopfball kam. Sein Versuch landete jedoch neben dem Pfosten. Es blieb beim 1:1. Die Kiezkicker waren nun besonders nach Standards gefährlich. Die nächste Chance hatte Kalla, der einen flachen Pass in den Rückraum von Buchtmann direkt nahm und Torhüter Manuel Riemann im Kasten der Gäste zu einer starken Parade zwang (68.). Danach wurde es wieder etwas ruhiger am Millerntor. Einzig einen Schuss von Rzatkowski aus 18 Metern konnten die Kiezkicker als Torchance verzeichnen (76.).

Die Vrabec-Elf nahm in der Schlussphase das Zepter in die Hand. Zwar blieben bei feinstem Hamburger Wetter die klaren Torchancen aus, das Bemühen war den Braun-Weißen aber nicht abzusprechen. Dann fast der Schock in der 87. Minute als sich Andrew Wooten auf einmal alleine vor Tschauner befand. Der Sandhäuser Angreifer konnte jedoch in der letzten Sekunde von Gonther gestoppt werden. Angepeitscht von den Zuschauern warfen die Jungs noch einmal alles nach vorne und kamen zu einer Top-Chance. Nach einem Freistoß von Buchtmann verfehlte Budimirs Kopfball das Tor nur um Zentimeter (90.). Bitter. Doch es war noch nicht vorbei!

Es war einer dieser typischen Freitagabende am Millerntor: Es regnete. Es war Dom. Es war die Nachspielzeit. Ein letztes Mal schrien die Fans die Boys in Brown nach vorne. Dann die Ecke von Dennis Daube, die Sandhäuser schaffen es nicht den Ball aus dem Strafraum zu klären und irgendwie bekam Lasse Sobiech den Fuß an den Ball und stocherte die Pille ins Tor. 2:1! Wahnsinn! Ekstase! Das Millerntor drehte komplett durch. Aber es war immer noch nicht vorbei. Die Gäste warfen nun ihrerseites alles nach vorn und hatten doch Torhüter Riemann eine letzte Gelegenheit (92.). Doch sein Abschluss gingneben das Tor und danach war der Sieg im Regen in trockenen Tüchern.

 

FC St. Pauli

Tschauner – Schachten, Sobiech, Gonther, Buballa – Kalla (81. Daube), Buchtmann, Maier (59., Görlitz), Rzatkowski – Budimir, Nöthe (76. Verhoek)

Cheftrainer: Roland Vrabec

 

SV Sandhausen

Riemann – Pfertzel, Olajengbesi, Hübner, Achenbach – Linsmayer, Stiefler, Kulovits (89. Kübler), Thiede – Gartler (90. Schulz), Bieler (84. Wooten)

Cheftrainer: Alois Schwartz

 

Tore: 1:0 Nöthe (5.), 1:1 Gartler (23.), 2:1 Sobiech (91.)

Gelbe Karten: Gartler

Schiedsrichter: Benjamin Cortus

Zuschauer: 26.581

 

(lf)

Foto: Witters

 

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