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1. FC Nürnberg vs. FC St. Pauli

Der FC St. Pauli hat durch einen 2:0-Sieg beim 1. FC Nürnberg einen versöhnlichen Abschluss der Englischen Woche gefeiert. Mann des Abends war Aziz Bouhaddouz, der in der zweiten Halbzeit die beiden Treffer für die Braun-Weißen erzielte (51., 70.). Durch den dreifachen Punktgewinn verschaffen sich die Kiezkicker Luft im Kampf um den Klassenerhalt und verlassen zumindest vorerst die Abstiegsränge.

Im Vergleich zum Spiel unter der Woche nahm Coach Ewald Lienen einige Veränderungen in der Startelf vor. In der Viererkette ersetzten Sören Gonther und Marc Hornschuh Philipp Ziereis und Daniel Buballa. Wie in der Schlussphase gegen den SV Sandhausen blieb Jeremy Dudziak auf der linken Abwehrseite, Hornschuh übernahm die rechte Seite. In der Offensive kehrte der wiedergenesene Mats Møller Dæhli für Kyoungrok Choi auf die Position hinter Aziz Bouhaddouz zurück.

In dieser Formation ging es dann um 18:30 Uhr rein in die aus Sicht der Kiezkicker immens wichtige Begegnung gegen die stark ersatzgeschwächten Nürnberger, die in der vierten Spielminute schnell umschalteten und durch Tobias Kempe zum Abschluss kamen, ohne jedoch Philipp Heerwagen in seinem 150. Zweitliga-Spiel ernsthaft zu prüfen. Abgesehen von diesem ersten Warnschuss passierte in der Anfangsphase jedoch wenig, während beide Teams noch ihre spielerische Linie suchten. Ein Fernschuss von Miso Brecko forderte keine Reaktion des St. Pauli-Keepers (10.).

Die erste richtig gute Gelegenheit hatte schließlich Braun-Weiß: Nach einer Ecke von Christopher Buchtmann brachte Lasse Sobiech den Ball per Kopf zurück in den Spielerpulk, wo Gonther aus der Drehung abzog und nur um Haaresbreite den Führungstreffer verpasste (15.). Abgesehen von dieser Szene hatten die Gastgeber in dieser Phase Mitte des ersten Durchgangs etwas mehr vom Spiel und setzen St. Pauli im Spielaufbau häufig unter Druck. Weil Sobiech und Gonther im Abwehrzentrum aber sicher standen, konnten die Hausherren nach ihren Ballgewinnen nur selten für Torgefahr sorgen. Die beste Gelegenheit hatte erneut Kempe, dessen Schuss Heerwagen zur Ecke abwehrte (31.).

Offensivaktionen in die andere Richtung waren dagegen Mangelware, weil sich die Kiezkicker zu selten mit spielerischen Mitteln aus dem Pressing der Franken befreien konnten. Das gelang erst gegen Ende von Halbzeit eins besser; mehr als zwei Abschlüsse von Waldemar Sobota nach schönem Solo (43.) und Møller Dæhli (45.), bei denen FCN-Keeper Raphael Schäfer jeweils zur Stelle war, sprang aber bis zum Pausenpfiff nicht heraus. Letztlich ging das 0:0 bis hierhin in Ordnung.

In den zweiten Durchgang starteten die Kiezkicker personell unverändert, doch im Spiel nach vorne war jetzt mehr Zug drin. Cenk Sahin setzte sich auf dem rechten Flügel durch, legte sich den Ball auf den starken linken Fuß und zog ab. Nach der Parade von Schäfer stand Aziz Bouhaddouz genau richtig und staubte zur Führung ab (51.). Mit dem Vorsprung im Rücken ergaben sich jetzt häufiger gute Umschaltsituationen für die Lienen-Elf. Die erste machte Even Hovland mit einem taktischen Foul zunichte (55.), kurz darauf fälschte Dave Bulthuis nach einem weiteren Konter einen Sobota-Schuss zur Ecke ab (58.).

Nürnbergs Coach Michael Köllner reagierte nach einer Stunde mit zwei Wechseln auf den Rückstand und richtete sein Team vor allem durch die Hereinnahme von Stürmer Tim Matavz offensiver aus. Erfolgreich waren aber erneut die Braun-Weißen. Nach einem vielversprechenden Konter sah es so aus, als ob die Chance schon vertan wäre, doch letztlich stand erneut Bouhaddouz dort, wo ein Stürmer stehen muss, und brachte einen Schuss von Bernd Nehrig irgendwie im Nürnberger Kasten unter (70.). Auf der Gegenseite probierte es Eduard Löwen aus der zweiten Reihe, Heerwagen war aber rechtzeitig in der Ecke (73.).

Lienen brachte daraufhin mit Philipp Ziereis (73.) und Daniel Buballa (76.) zwei Defensivspezialisten. Den Platz verließen Hornschuh und Sahin. Die Zeichen standen also auf Ergebnissicherung und die Kiezkicker ließen auch nur noch wenige Offensivaktionen der Gastgeber zu. Kempe verzog nach einem Eckball relativ knapp, aber ansonsten standen die St. Paulianer hinten sicher (78.). In den Schlussminuten durfte dann Johannes Flum, der mehrere Wochen mit einem Muskelfaserriss hatte aussetzen müssen, sein Comeback feiern. Die letzte Chance der Partie hatte dann wieder Kempe, doch wieder war bei Philipp Heerwagen Endstation. Mit dem Schlusspfiff kurz darauf war dann auch die Serie von vier sieglosen Spielen in Folge passé.

 

1. FC Nürnberg

Schäfer - Bulthuis, Mühl, Hovland (64. Matavz) - Djakpa, Brecko, Kammerbauer - Behrens (60. Hufnagel), Löwen, Kempe - Baumann (73. Gislason)

Cheftrainer: Michael Köllner

 

FC St. Pauli

Heerwagen - Dudziak, Sobiech, Gonther, Hornschuh (73. Ziereis) - Nehrig, Buchtmann - Sahin (76. Buballa), Møller Dæhli (81. Flum), Sobota - Bouhaddouz

Cheftrainer: Ewald Lienen

 

Tore: 0:1, 0:2 Bouhaddouz (51., 70.)

Gelbe Karten: Hovland, Schlager, Schäfer / Nehrig

Schiedsrichter: Schlager

Zuschauer: 29.000

 

 

(hbü)

Foto: Witters

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