FC St. Pauli vs. Hamburger SV
Millerntor-Stadion | 01.03.2021, 21:30
Mit einem Treffer in der 88. Spielminute durch Daniel-Kofi Kyereh haben sich die Kiezkicker am Montagabend (1.3.) gegen den HSV mit 1:0 die Stadtmeisterschaft gesichert.
Stadtderby. Mit gemischten Gefühlen ging es für alle St. Paulianer*innen in das 105. Spiel gegen den HSV. Nach vier Erfolgen in Serie konnte eine gefühlte Vorfreude auf das Spiel auf nicht bestritten werden. Auf der anderen Seite fehlten die vollen Ränge, die kollektive Anspannung in der Luft und das gemeinsame Aux Armes zum Anpfiff in diesem Derby umso mehr. Mit Blick auf die Aufstellung der Kiezkicker fehlte in der Partie ein Name. Eric Smith musste verletzt passen und wurde von Rico Benatelli ersetzt.
Die Partie begann mit einem Ausrufezeichen der Gäste. Sonny Kittel nahm einen Freistoß aus gefühlt 30 Metern direkt und sein Ball klatschte an den Querbalken (1.). Puh, das war knapp. Die Chance für den HSV war der Auftakt für einen temporeichen Beginn mit vielen Zweikämpfen und engen Duellen, in dem der HSV mehr Ballbesitz und etwas mehr vom Spiel hatte. So war es wieder Kittel, der unseren Keeper Dejan Stojanović mit seinem zweiten Freistoß aus der Distanz zu einer starken Parade zwang (12.).
Doch nach 16 Minuten war es Rodrigo Zalazar, der mit seinem Versuch aus halblinker Position ein erstes Zeichen für den FCSP setzte. Sein starker Schuss wurde lang und länger und senkte sich neben den Kasten von HSV-Keeper Sven Ulreich ins Toraus. Das war knapp. Kurz darauf war es auf beiden Seiten wieder knapp. Erst verpasste Gideon Jung per Kopf auf der einen Seite (21.) und dann rettete Ulreich nach einem Freistoß auf der Linie. Guido Burgstaller war wohl vorher mit dem Schienbein dran (23.)
Nach nur 28 Minuten wechselte Timo Schultz bereits das erste Mal. Nach einer frühen gelben Karte und einem weiteren Foul ging unser Cheftrainer kein Risiko und brachte Tore Reginiussen für unseren Kapitän. An dem offensiven Auftreten der Kiezkicker änderte das nichts. So hatte Omar Marmoush in der Folge zwei gute Möglichkeiten. Nach einer Flanke von Zalazar auf den zweiten Pfosten stand Marmoush senkrecht in der Luft und brachte es irgendwie fertig, den in Richtung Tor zu bringen (28.). Doch genauso wie nur eine Minute später (29.), als er es aus spitzem Winkel probierte, ging der Ball am zweiten Pfosten vorbei.
In der Folge blieb das Spiel zwar unruhig und umkämpft, weitere Chancen blieben doch vorerst aus. Und so ging es nach einer ansehnlichen ersten Halbzeit torlos in die Kabine.
Ohne personelle Wechsel ging es in die zweite Hälfte. Es dauerte etwas, bis etwas Nennenswertes passierte. Doch dann aber richtig. Nachdem Ohlsson den Ball scharf in den Strafraum spielte, konnte Ulreich den Ball nicht festhalten. Der Ball landete bei Zalazar, der aus kurzer Distanz abzog. Sein Versuch wurde von heranstürmenden Jung geblockt. Dabei holte der Rothose Zalazar jedoch von den Beinen. Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte sofort auf den Punkt. Doch diese Entscheidung hielt nicht lang und nach Intervention aus Köln und einem Blick auf die Wiederholung revidierte der Spielleiter den Elfmeterpfiff (53.).
Knapp war es au der anderen Seite auch. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kam Simon Terodde zum Abschluss und traf in den Kasten. Da der Stürmer während der Ballannahme jedoch die Hand im Spiel hatte, wurde der Treffer zurecht zurückgepfiffen (64.). In der Folge beackerten sich beide Teams im Mittelfeld. So gab es viele Zweikämpfe, jedoch wenige Szenen in Strafraumnähe (80.). Und so ging es torlos in die letzten zehn Minuten des Spiels.
Und dann kam der Lucky Punch! Zalazar setzte sich im Mittelfeld auf der linken Seite gegen drei Rothosen durch. Mit einem gefühlvollen Heber setzte er den zuvor eingewechselten Luca Zander im Strafraum ein. Dieser hatte in hohem Tempo das Auge für Daniel-Kofi Kyereh im Rückraum. Ohne zu zögern fackelte Kyereh das Ding in die Maschen und zum Derbysieg (88.). Nach einer längeren Nachspielzeit, viel Kampf und einer roten Karte für Leibold nach Tätlichkeit gegen Burgstaller (95.) war das Spiel durch und die Stadtmeisterschaft perfekt.
FC St. Pauli
Stojanović - Ohlsson, Ziereis (28. Reginiussen) , Lawrence, Paqarada (78. Buballa) - Benatelli, Becker (87. Zander), Zalazar, Kyereh - Burgstaller, Marmoush (87. Matanović)
Cheftrainer: Timo Schultz
Hamburger SV
Ulreich - Vagnoman, Jung (59. van Drongelen), Ambrosius, Leibold - Heyer, Kinsombi, Dudziak (86. Wintzheimer) - Kittel, Jatta (86. Wood), Terodde
Cheftrainer: Daniel Thioune
Tore: 1:0 Kyereh (88.)
Gelbe Karten: Ziereis, Marmoush, Reginiussen, Benatelli / Jung
Rote Karte: Leibold (90.+5)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin
(lf)
Fotos: Witters
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