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FC St. Pauli vs. FC Erzgebirge Aue

Der FC St. Pauli hat sich im ersten Spiel im neuen Jahr mit 2:2 vom FC Erzgebirge getrennt. Mit dem ersten und in der ersten Hälfte einzigen Angriff ging Aue durch Ben Zolinski überraschend in Führung (17.), Jakov Medić erzielte vor 1.724 Fans am Millerntor vor der Pause den verdienten Ausgleich (30.). Nach dem Seitenwechsel hatten die Kiezkicker weiter mehr vom Spiel, aber Aue traf durch Joker Nikola Trujić (72.). In der Nachspielzeit sicherte Etienne Amenyido mit seinem Treffer (90.+3) das Remis zum Jahresstart.

Für das erste Spiel des Jahres nahm Cheftrainer Timo Schultz im Vergleich zur 0:3-Pleite bei Holstein Kiel im letzten Spiel vor der Winterpause gleich vier Wechsel vor. Jakov Medić rückte für James Lawrence (Bank) in die Innenverteidigung, Sebastian Ohlsson zudem für Luca Zander (nach Rückstand in Folge eines positives Corona-Befundes in der Winterpause nicht im Kader ) auf die rechte Abwehrseite. Christopher Buchtmann ersetzte Daniel-Kofi Kyereh (Afrika Cup) im offensiven Mittelfeld und neben Guido Burgstaller startete Maximilian Dittgen anstelle von Igor Matanović (Bank).

Im ersten Heimspiel nach dem Jahreswechsel durften Corona-bedingt lediglich höchstens 2.000 Fans am Millerntor dabei sein, die am Ende 1.724 Fans nahmen auf der Haupttribüne im Schachbrettmuster Platz. Vor der in dieser Saison geringsten Kulisse – es war tatsächlich wieder sehr ungewohnt, die Kommandos vom Rasen so deutlich mitzubekommen – nahmen die Kiezkicker von der ersten Minute an das Heft in die Hand. Der Tabellenletzte verteidigte gegen den Ball sehr tief und machte die Räume in der eigenen Hälfte sehr eng. Die Boys in Brown spielten sich zwar einige Male bis in den Strafraum durch, die erste Chance sprang aber nach einer Ecke von Leart Paqarada heraus. Philipp Ziereis stieg am höchsten, bekam aber keinen Druck hinter den Ball, der in hohem Bogen auf dem Tornetz landete (11.).

Nach Ballverlust der Sachsen dann die große Chance zur Führung. Über mehrere Stationen kam der Ball im Strafraum zum freistehenden Jackson Irvine, der Ben Zolinski im Rücken nicht auf der Uhr hatte. Zolinski spitzelte den Ball gerade noch weg, die Chance somit vertan (14.). Auf der Gegenseite zappelte der Ball nach Aues erstem Vorstoß direkt im Netz. Die Sachsen spielten einen Abstoß mutig flach heraus, spielten sich auf rechts nach vorne durch und da war Zolinski nach Vorlage von Prince Osei Owusu aus acht Metern zur Stelle. Der Treffer wurde kurz aufgrund einer möglichen Abseitsstellung von Owusu überprüft, er zählte aber und so stand es wie aus dem Nichts 0:1 (17.).

Den Boys in Brown merkte man den Schock des Gegentores ein paar Minuten an, anschließend legten sie aber wieder den Vorwärtsgang ein. Aus dem Spiel heraus ging weiterhin nicht viel, ein Freistoß musste her. Eric Smith brachte das Leder von halbrechts in den Strafraum und fand Jakov Medić am langen Pfosten. Dessen Kopfballaufsetzer gegen die Laufrichtung von FCE-Keeper Martin Männel – 1:1 (30.)! Bis zum Pausenpfiff blieb die Partie unverändert. Die Schultz-Elf mit deutlichem Ballbesitz-Plus und viel Druck, erst in der Nachspielzeit dann aber noch mal gute Chancen zur Führung. Nach butterweicher Flanke von Guido Burgstaller scheiterte Irvine zunächst per Kopf an Männel (45.+1), kurz darauf entschärfte Aues Keeper noch einen 25-Meter-Schuss von Marcel Hartel (45.+3). So blieb es beim 1:1.

Jakov Medić (ganz hinten) war Gegenspieler Malcolm Cacutalua in Minute 30 enteilt und erzielte per Kopf das 1:1.

Jakov Medić (ganz hinten) war Gegenspieler Malcolm Cacutalua in Minute 30 enteilt und erzielte per Kopf das 1:1.

Beide Trainer verzichteten auf Wechsel für die zweiten 45 Minuten, personell unverändert ging’s also weiter. Die Braun-Weißen hatten direkt das 2:1 auf dem Fuß. Paqarada spielte scharf nach vorne, Buchtmann verlängerte mit der Hacke, Burgstaller verpasste zwar, das Leder kam aber genau in den Lauf des durchgestarteten Irvine. Der schloss aus 15 Metern etwas zu hastig und mit zu wenig Power ab, Männel packte sicher zu (47.). Die Boys in Brown machten weiter viel Druck und ließen den Ball laufen, während Aue tief stand und weiterhin versuchte, die Räume so eng wie möglich zu halten. Wenn’s wie bei Irvines Chance mal schnell ging, dann wurde es auch gefährlich. Klappte wie in Halbzeit eins aber nicht immer.

Und dann war Aue fast wieder mit der ersten Chance erfolgreich. Ein langer Freistoß kam im Strafraum zu Prince Osei Owusu, der – nicht im Abseits stehen, wie alle Kiezkicker dachten – setzte das Leder aber völlig frei vor Nikola Vasilj hauchdünn rechts vorbei. Das hätte das 2:1 für Aue sein müssen (58.). Viel passierte in der Folge nicht.  ehe Timo Schultz erstmals wechselte und Etienne Amenyido für Christopher Buchtmann auf den Rasen schickte (69.). Augenblicke später bejubelten die Gäste dann das 2:1. Nach Flanke von Zolinski traf Jan Hochscheidt aus vier Metern nur die Latte, den Abpraller köpfte der zuvor eingewechselte Nikola Trujić aus zwei Metern über die Linie - 1:2 (72.).

Schultz reagierte umgehend und brachte Finn Ole Becker und Igor Matanović für Jackson Irvine und Maximilian Dittgen (75.). Aue aber mit der nächsten Chance. Nach Ballverlust im Spielaufbau legte Owusu rechts zu Antonio Jonjić, der scheiterte aus spitzem Winkel aber an Vasilj (76.). Den Kiezkicker fielanschließend einfach zu wenig ein, sie konnten das Gäste-Bollwerk einfach nicht knacken. Schultz nahm die letzten beiden Wechsel vor: Sebastian Ohlsson und Marcel Hartel gingen runter, Rico Benatelli und Lukas Daschner sollten in den Schlussminuten noch mal für Impulse sorgen (85.). Aue verteidigte den Vorsprung leidenschaftlich, die Kiezkicker taten sich weiterhin schwer.

Die Schlusspahse hatte es dann noch mal in sich. Erst landete ein zu kurz abgewehrter Ball bei Daschner, dessen Volleyschuss strich knapp drei Meter am Kasten vorbei (90.). Besser machte es dagegen Amenyido. Der setzte sich halbrechts vor Strafraum energisch durch und schlenzte das Leder von der Strafraumkante mit den linken Fuß ins lange Eck. Der nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleich - 2:2 (90.+3)! Aue traf im Gegenzug nach einem Freistoß, die Fahne ging aber hoch. Alle pusteten durch. Matanovic zog noch mal energisch aus 15 Metern ab - drüber (90.+4). Dann war Schluss.

FC St. Pauli

Vasilj - Ohlsson (85. Benatelli), Ziereis, Medić, Paqarada - Smith, Hartel (85. Daschner), Irvine (75. Becker), Buchtmann (69. Amenyido) - Dittgen (75. Matanović), Burgstaller

Cheftrainer: Timo Schultz

 

FC Erzgebirge Aue

Männel - Strauß, Gonther, Cacutalua, Carlson - Fandrich - Jonjić, Hochscheidt, Kühn (64. Trujić, 81. George) - Zolinski, Owusu (89. Gueye)

Teamchef: Marc Hensel

 

Tore: 0:1 Zolinski (17.), 1:1 Medić (30.), 1:2 Trujić (72.), 2:2 Amewnyido (90.+3)

Gelbe Karten: keiner / Trujić

Schiedsrichter: Patrick Alt (Illingen)

Fans: 1.724

 

(hb)

Fotos: Witters

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