SC Freiburg vs. FC St. Pauli
Europa-Park Stadion | 19.10.2022, 18:00
Der FC St. Pauli musste sich in der 2. Runde des DFB-Pokals am Dienstag (19.10.) nach einer großartigen Leistung dem SC Freiburg mit 2:1 nach Verlängerung geschlagen geben. Lukas Daschner hatte den FCSP in Führung gebracht (42.). Matthias Ginter (90.+3) rettete die Gastgeber in die Verlängerung und Michael Gregoritsch (119.) erzielten vor 33.500 den späten Siegtreffer in der Verlängerung.
Nach dem Derbysieg ist vor dem Pokal-Fight. Nur wenige Tage nach der Stadtmeisterschaft am Millerntor ging es für den FC St. Pauli um den Einzug in die nächste Runde des DFB-Pokals. Beim Bundesligisten SC Freiburg musste Timo Schultz im Vergleich zum Spiel gegen den HSV einige Änderungen in der Startelf vornehmen. So verpassten Jakov Medic (Schulter) und Manolis Saliakas (Rotsperre) die Partie. Für sie kamen Betim Fazliji und Connor Metcalfe von Beginn an. Außerdem startete Lukas Daschner für Igor Matanovic.
Die Elf von Timo Schultz begann die Partie im Breisgau mit Selbstvertrauen. Das zeigte sich in den ersten Minuten, in denen der FCSP durch geschicktes Verschieben und gutes Anlaufverhalten den SC Freiburg im Aufbauspiel vor Probleme stellte. Nur folgerichtig war, dass auch die erste Möglichkeit des Spiels auf Seiten der Schultz-Elf war. Nach einer flachen Hereingabe von Metcalfe in den Strafraum zögerte Etienne Amenyido nicht und zog direkt ab. Sein Versuch war leider etwas zu unplatziert und ging über die Latte (4.).
Es entwickelte sich im Laufe der ersten Hälfte eine ausgeglichene Partie, in der sowohl der FCSP, als auch der SC Freiburg längere Ballbesitzphasen hatte. Torgefährlich wurden jedoch beide Teams in dieser Phase des Spiels nicht (25.).Ab der 30. Minute übernahm die Elf von Christian Streich das Kommando und steigerte seine Angriffsbemühungen zusehends. Um das zu unterstreichen, hatte Linksverteidiger Christian Günter aus mehr als 20 Metern die erste nennenswerte Möglichkeit. Sein Schuss ging über den Kasten.
Auf der anderen Seite dann aber die große Chance zur Führung. Daschner setzte sich nach einem frühen Ballgewinn auf der rechten Seite stark durch. Im Strafraum angekommen spielte unsere 13 einen gefühlvollen Pass auf den mitgelaufenen Amenyido, der aus kurzer Distanz in Noah Atubolu seinen Meister fand (37.). Doch fünf Minuten später war auch Atubolu überwunden. Daschner setzte Verteidiger Schlotterbeck unter Druck. Sein Rückpass auf Atubolu geriet zu kurz und Daschner war auf und davon. Mit einem gefühlvollen Lupfer erzielte er schlussendlich die nicht unverdiente Führung für den FCSP (42.). Kurz danach war pause.
Die Gastgeber starteten die zweite Hälfte mit vier neuen Spielern. Unter ihnen auch der ehemalige FCSP-Profi Daniel-Kofi Kyereh. Und eben dieser Kyereh hatte nach wenigen Augenblicken die erste Möglichkeit für den SC Freiburg, doch verfehlte er aus kurzer Distanz (46.). Zwar versuchte die Elf von Christian Streich nun in der Folge mehr Druck auf die Defensive des FCSP aufzubauen, doch war es Amenyido mit der nächsten Möglichkeit. Nach einer Kombination über Aremu, Metcalfe und Jackson Irvine kam unser Stürmer an den Ball, konnte aber bei seiner Direktabnahme nicht genug Druck entwickeln. Kein Problem für Atubolu (55.).
Die Partie verlagerte sich in der Folge immer mehr in die Hälfte des FCSP. Doch die Gastgeber suchten weiter nach Lösungen gegen die konzentriert und leidenschaftlich verteidigende Elf von Timo Schultz. Zwar kamen die Breisgauer immer wieder in die Richtung des Strafraums, doch klare Abschlussmöglichkeiten blieben weiter rar (68.).
Das änderte sich in der 71. Minute, als Noah Weißhaupt mit Tempo in den Strafraum des FCSP eindrang und den Ball scharf vor den Kasten brachte. Dort dann fast das Eigentor von Eric Smith, der den Ball an die Wade bekam. Doch der Ball landete neben dem zweiten Pfosten im Toraus. Auch die anschließende Ecke war nicht ungefährlich, denn der Kopfball von Günter ging ebenfalls am zweiten Pfosten vorbei (72.)
In den folgenden 20 Minuten passiert so gut wie nichts, bis auf einen Kopfball des eingewechselten Gregoritsch, der jedoch zu ungefährlich war (85.). Doch dann kam die Nachspielzeit. Die Freiburger warfen alles nach vorne und in der dritten Minute der Nachspielzeit fand ein langer Ball in den Strafraum den Kopf von Matthias Ginter. Dieser lief am zweiten Pfosten ein und köpfte den späten Ausgleich für die Gastgeber (90.+3). Und so ging es die Verlängerung.
Wer dachte, der SC Freiburg würde den Schwung aus der Schlussphase der letzten Minuten mitnehmen, der sah sich eines Besseren belehrt. Die Mannschaft von Timo Schultz zeigte sich von dem späten Gegentreffer wenig beeindruckt und hielt weiterhin bravourös dagegen. So hatte Irvine nach feinem Pass von Leart Paqarada die Chance auf die erneute Führung. Doch in Bedrängnis traf er den Ball nicht optimal und so hatte Keeper Atubolu keine Probleme (94.).
Richtig eng wurde es auf der anderen Seite. Mit einem schnell ausgeführten Freistoß schickt Vincenzo Grifo Gregoritsch in den Strafraum. Mit vollem Risiko brachte er den Ball ins Zentrum, wo einige Spieler standen. Da jedoch Vasilj noch die Finger den Ball bekam, rutsche Keitel am Ball vorbei. Glück gehabt (104.). Danach war die erste Hälfte der Verlängerung vorbei. In der zweiten Hälfte waren die Kiezkicker mindestens ebenbürtig und so hatte Marcel Hartel aus der Distanz die nächste Chance für den FCSP. Doch Atubolu war zur Stelle und klärte zur Ecke (110.).
Als alle sich auf ein Elfmeterschießen eingestellt hatten, kam das bittere Ende für den FC St. Pauli. In 119. Minute traf Gregoritsch nach einer Ecke zum 2:1 für den SC Freiburg. Kurz darauf Pfiff Schiedsrichter Brych ab und die Pokal-Reise für die überragend kämpfenden und spielenden Spieler des FCSP vorbei.
SC Freiburg
Atubolu - Kübler, Ginter, Schlotterbek (46. Lienhart), Günter - Weißhaupt (76. Grifo), M. Eggestein (46. Höfler), Jeong (46. Kyereh), Doan Keitel - Petersen (46. Gregoritsch)
Cheftrainer: Christian Streich
FC St. Pauli
Vasilj - Dźwigała,Smith, Fazliji (91. Wieckhoff), Paqarada - Metcalfe, Aremu (96. Eggestein), Irvine, Hartel - Daschner (88. Otto), Amenyido (57. Matanovic (Beifus 90.+3)
Cheftrainer: Timo Schultz
Tore: 0:1 Daschner (42.), 1:1 Ginter (90.+3), 2:1 Gregoritsch (119.)
Gelbe Karten: Kübler / Paqarada, Fazliji, Daschner, Aremu, Wieckhoff, Irvine
Schiedsrichter: Felix Brych (München)
Fans: 33.500
(lf)
Fotos: FC St. Pauli / Witters
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