Holstein Kiel vs. FC St. Pauli
Holstein-Stadion | 19.05.2023, 19:30
Der FC St. Pauli hat das letzte Auswärtsspiel in der Saison 2022/23 mit 4:3 bei Holstein Kiel gewonnen. Vor 15.034 Zuschauer*innen musste die Hürzeler-Elf den 0:1-Rückstand durch Skrzybski (28.) per Foulelfmeter hinnehmen, ehe Afolayan (39.), ein Eigentor von Wahl (53.), Daschner (63.) und Paqarada (74.) die Partie endgültig drehten. Komenda und Reese gelangen noch die Anschlusstreffer (78. & 90.+3). Zudem sah Afolayan kurz vor Ende Gelb-Rot (89.).
Cheftrainer Fabian Hürzeler veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zum Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf nicht. Lediglich Carlo Boukhalfa rückte für Betim Fazliji in den Kader. Auf der Gegenseite rückte Alexander Mühling ins defensive Mittelfeld und dafür Kiels Torjäger Steven Skrzybski vorne rein als einzige Spitze. Dafür musste Kwasi-Okyere Wriedt zunächst auf der Bank Platz nehmen. Vor der Partie wurde es auf Kieler Seite emotional. Denn mehrere Störche wurden im Holstein-Stadion verabschiedet. So auch Ex-Kiezkicker Fin Bartels. Der 36-Jährige, der von 2010 bis 2014 insgesamt 122 Pflichtspiele (22 Tore, 22 Vorlagen) für unseren FCSP bestritt, hängt seine Fußballschuhe in diesem Sommer an den Nagel. Auch wir, lieber Fin, wünschen Dir für Deine weitere Zukunft abseits des Rasens alles Gute! Außerdem verlassen mit Kapitän Hauke Wahl, Alexander Mühling, Fabian Reese, Mikkel Kirkeskov, Simon Lorenz, Stefan Thesker, Aleksandar Ignjovski, Julian Korb und auch der in der Winterpause verpflichtete Ex-Kiezkicker Robin Himmelmann den Verein.
Die Kieler begannen mutig und erwischten den besseren Start. Bereits nach drei Minuten wurde es im FCSP-Strafraum gefährlich, als Fabian Reese auf und davon war und scharf von rechts auf den Fünfer flankte. Im Zentrum verpasste Lewis Holtby nur knapp - Glück für unsere Kiezkicker. Doch die Hürzeler-Elf fing sich rasch und verzeichnete ihrerseits zwei erste Abschlüsse durch Manolis Saliakas in der fünften und zehnten Minute. Beide Schüsse, einmal aus der Distanz und einmal nach einem Freistoß, gingen aber doch ein gutes Stück über den KSV-Kasten. In der Folge schafften es die Braun-Weißen der Partie vor allem ihren spielerischen Stempel aufzudrücken, offensiv Akzente über die hoch aufgerückten Außenverteidiger Manolis Saliakas und Leart Paqarada zu setzen, aber auch die Störche nicht mehr gefährlich vor das eigene Tor kommen zu lassen. Bis zur 27. Minute, als nach einer Bogenlampe Keeper Nikola Vasilj beim Klärungsversuch Fin Bartels und nicht den Ball traf. Schiedsrichter Robert Kampka zeigte sofort auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Steven Skrzybski sicher - 0:1 aus Sicht unserer Kiezkicker.
Doch die Braun-Weißen ließen sich vom Rückstand nicht beirren, versuchten weiter spielerische Lösungen zu finden und wurden dafür auch in der 39. Minute belohnt, als sich Dapo Afolayan von der rechten Strafraumkante in die Box dribbelte und gegen die Laufrichtung von Torhüter Thomas Dähne zum 1:1-Ausgleich traf.
Beide Cheftrainer wechselten zu Beginn der zweiten 45 Minuten nicht. Nur wenige Zeigerumdrehungen nach Wiederanpfiff hatte Kiels Fabian Reese den erneuten Führungstreffer für die Störche auf dem Fuß. Ein Steckpass erreichte den durchgestarteten Außenspieler, der frei vor Vasilj aber am starken FCSP-Schlussmann scheiterte, das war eine ganz starke Parade unseres Keepers. Auf der Gegenseite wurde die Hürzeler-Elf in der 53. Minute erstmals im zweiten Abschnitt gefährlich - und wie. Nach einem Handspiel von Reese flankte Marcel Hartel einen Freistoß von der linken Seite in die gefährliche Zone, wo Jakov Medić und auch Kiels Hauke Wahl heranrauschten, am Ende war es der Kieler, der mit dem Kopf ins eigene Tor traf - 2:1 für die Kiezkicker, Spiel gedreht!
Auch nach der Führung machten die Boys in Brown dort weiter, wo sie aufgehört haben und legten nach einer guten Stunde sogar nach. Ein langer Ball fand Dapo Afolayan auf dem rechten Flügel, der einen Kieler aussteigen ließ und gezielt auf Lukas Daschner ins Zentrum passte, der wiederum das Leder direkt mit der Innenseite aus 16 Metern nahm und den Ball unhaltbar für Keeper Dähne ins rechte Toreck schlenzte (63.). Doch damit nicht genug. Trotz der Offensivbemühungen der Gastgeber waren es erneut die Sankt Paulianer, die sich treffsicher zeigten. Nach doppeltem Doppelpass von Leart Paqarada und Elias Saad fälschte Verteidiger Mikkel Kirkeskov Paqaradas Schuss noch ab, sodass dieser über die Linie (74.) ging. Nur vier Zeigerumdrehungen später verkürzten die Kieler durch den zuvor eingewechselten Marco Komenda auf 2:4 (78.). Drohte es hier noch einmal spannend zu werden?
Denn jetzt hatten die Schleswig-Holsteiner Oberwasser und pressten früh, sodass sie einen Ballverlust der Kiezkicker im Spielaufbau erzwangen - Vasilj schaffte es, den Heber von Reese noch mit den Fingerspitzen über die Latte zu lenken (80.). Kurz vor Ende der regulären Spielzeit musste Dapo Afolayan das Spielfeld nach Gelb-Roter Karte verlassen (88.), nachdem er nach einer Behandlungspause zu früh das Spielfeld betreten hatte. Die Schlussphase musste das Hürzeler-Team dezimiert antreten und den Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit bringen. Die Kieler setzten alles auf eine Karte und kamen durch den Treffer von Fabian Reese in der Nachspielzeit auf 3:4 heran (90.+3). Am Ende blieb es beim 4:3-Auswärtserfolg. Für die Kiezkicker war es der erste Sieg im Holstein-Stadion seit 2017.
Holstein Kiel
Dähne - Becker, Wahl (C), Thesker (68. Pichler), Kirkeskov - Sander, Mühling (75. Porath) - Bartels (89. Wriedt), Holtby, Reese - Skrzybski (75. Komenda)
Cheftrainer: Marcel Rapp
FC St. Pauli
Vasilj - Medić, Smith, Mets - Saliakas (Zander 90.+4), Irvine, Hartel (90.+4 Beifus), Paqarada (C) - Afolayan, Daschner (79. Eggestein), Saad (Metcalfe 79.)
Cheftrainer: Fabian Hürzeler
Tore: 1:0 Skrzybski (28.), 1:1 Afolayan (39.), 1:2 Wahl (53., Eigentor), 1:3 Daschner (63.), 1:4 Paqarada (74.), 2:4 Komenda (78.), 3:4 Reese (90.+3)
Gelbe Karten: Becker, Bartels / Afolayan, Hürzeler
Gelb-Rote Karte: Afolayan (88.)
Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)
Fans: 15.034 (ausverkauft)
(ch)
Fotos: FC St. Pauli
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