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SC Paderborn 07 vs. FC St. Pauli

Der FC St. Pauli hat sich am Sonnabend (21.10.) mit 2:2 (0:1) beim SC Paderborn 07 getrennt. In der mit 15.000 Fans ausverkauften Home Deluxe Arena hatte Florent Muslija die Gastgeber mit einem Traumtor aus 55 Metern in Führung gebracht (8.). Kurz nach der Pause erzielte Johannes Eggestein den Ausgleich (48.), ehe Jackson Irvine die Partie mit seinem Treffer drehte (78.). Doch kurz darauf glich Filip Bilbija für den SCP zum 2:2-Endstand aus (82.). Wenngleich der fünfte Sieg in Folge nicht gelang, verteidigten die weiterhin ungeschlagenen Kiezkicker die Tabellenführung.

Im Vergleich zum 5:1-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg vor zwei Wochen musste Cheftrainer Fabian Hürzeler für die Partie in Paderborn eine Änderung vornehmen. Eric Smith (Adduktorenprobleme) musste kurzfristig passen, Adam Dźwigała rückte für ihn in die Startelf. Den freigewordenen Platz im Kader nahm Simon Zoller ein. Beim SCP schickte Coach Lukas Kwasniok nach dem 3:1-Erfolg bei Eintracht Braunschweig David Kinsombi und Filip Bilbija für Kai Klefisch und Ilyas Ansah auf den Rasen.

Bevor der Ball rollen sollte, gedachten beide Teams und alle Zuschauer*innen bei einer Schweigeminute den Opfern des Nahostkonflikts. Bei guten äußeren Bedingungen – in Paderborn schien immer mal wieder auch die Sonne – legten beide Teams in der mit 15.000 Fans ausverkauften Home Deluxe Arena los. Mit einem Traumtor der Marke ‚Tor des Monats‘ gingen die Gastgeber nach ausgeglichener Anfangsphase in Führung. Florent Muslija nahm einen Fehlpass von Elias Saad in der Paderborner Hälfte auf, machte ein paar Meter Richtung Mittellinie und überraschte den weit vor dem Tor postierten Nikola Vasilj mit einem Schuss aus 55 Metern. Der Ball schlug genau im linken oberen Eck ein – 0:1 (8.). Erstmals in der laufenden Saison lagen unsere Kiezkicker hinten.

Unseren Jungs fehlten die zündenden Ideen, die Präzision und das Tempo im Passspiel sowie die Durchschlagskraft, um die Defensive der kompakt verteidigenden Gastgeber zu knacken. So ließ der erste nennenswerte Torschuss lange auf sich warten. Oladapo Afolayan zog aus halbrechter Position dann mal von der Strafraumkante ab, sein Schuss wurde aber geblockt (21.). Unser Team hatte in der Folge mehr Ballbesitz, konnte daraus aber kein Kapital schlagen und so blieb die Partie ausgeglichen. Nach einer Ecke kam Adriano Grimaldi für den SCP dann frei zum Kopfball, setzte diesen aber deutlich vorbei (28.). Auf der Gegenseite spielte Manolis Saliakas einen Ball flach in den Rückraum zu Jackson Irvine und der nahm das Leder direkt. SCP-Keeper Jannik Huth packte aber sicher zu (31.).

Bis zum Halbzeitpfiff blieb es ein taktisch geprägtes Spiel, in dem beide Mannschaften defensiv kaum etwas anbrennen ließen. Muslija hatte dann noch mal eine gute Chance, sein Flachschuss aus halblinker Position strich aber am langen Pfosten vorbei (41.). Nach einer Ecke hatten die Braun-Weißen dann noch mal die Chance zum Ausgleich, weil Huth einen Ball unterlaufen hatte. Tobias Müller konnte aber auf der Linie klären (42.). Kur vor dem Halbzeitpfiff köpfte Irvine eine Hereingabe von Ritzka dann noch mal weit drüber (45.+3).

Johannes Eggestein umringt von gleich drei Gegenspielern.

Johannes Eggestein wird von gleich drei Gegenspielern umringt.

Beim SCP sah Coach Lukas Kwasniok keinen Grund, etwas zu verändern, Cheftrainer Fabian Hürzeler nahm für die zweite Hälfte hingegen einen Wechsel vor. Connor Metcalfe ersetzte Elias Saad und der Australier hatte nach 60 Sekunden die große Chance zum 1:1 auf dem Fuß. Nach starkem Querpass von Johannes Eggestein jagte er das Leder völlig freistehend aber deutlich drüber (46.). Das hätte der Ausgleich sein müssen! Zwei Minuten später war der Fehlschuss von Metcalfe aber schon wieder vergessen. Ritzka spielte eine Ecke kurz zu Marcel Hartel und dessen scharfe Hereingabe verwertete Eggestein aus acht Metern per Kopf ins rechte Eck – 1:1 (48.)!

Die von 2.300 FCSP-Fans unterstützten Kiezkicker nahmen das Heft mehr in die Hand. Der SCP stand zunächst tief und suchte nach Ballverlusten immer wieder den schnellen Weg in die Offensive. Nur selten mal konnte sich der SCP vom braun-weißen Druck befreien. Hartel bekam dann einen Freistoß an der linken Strafraumkante und führte dieses selbst aus – drüber (59.). Kwasniok reagierte auf die zunehmende Dominanz unserer Jungs und verstärkte mit Kai Klefisch das Mittelfeld, für ihn ging Stürmer Adriano Grimaldi runter (68.).

Aus dem Nichts wäre der SCP dann erneut in Führung gegangen. Bilbija setzte sich nach einem langen Befreiungsschlag erst gegen Saliakas und dann auch gegen Karol Mets durch und konnte sich frei vor Vasilj die Ecke aussuchen. Er wählte die aus seiner Sicht rechte und in die tauchte auch Vasilj ab. Mit einer überragenden Reaktion verhinderte unser Keeper das 1:2 (70.)!

Mit Beginn der Schlussviertelstunde nahm Hürzeler seinen zweiten Wechsel vor: Philipp Treu kam für Manolis Saliakas in die Partie (76.). Kurz darauf bejubelte Treu mit den Teamkollegen dann die Führung! Eggestein traf aus 18 Metern den rechten Pfosten. Der Abpraller landete bei Irvine und der traf aus zwölf Metern ins leere Tor (78.)! Die Freude währte aber nicht lange, denn der SCP glich nur vier Minuten später aus. Der Augenblicke zuvor eingewechselte Sirlord Conteh war auf der rechten Seite enteilt und bediente in der Mitte Bilbija. Der traf unhaltbar für Vasilj aus sechs Metern (82.).

In der Nachspielzeit bejubelte der eingewechselte Robert Leipertz nach einem Pfostenschuss von Conteh den vermeintlichen Siegtreffer, Bilbija hatte zuvor einen Schritt im Abseits gestanden und so zählte der Treffer nicht (90.+2). Auf der Gegenseite klärte Klefisch einen Kopfball von Mets gerade noch vor der Linie (90.+3). So blieb es am Ende bei der Punkteteilung. Zwar verpasste die Hürzeler-Elf den fünften Sieg in Folge, sie blieb aber auch im 16. Pflichtspiel hintereinander ungeschlagen und verteidigte die Tabellenführung.

SC Paderborn 07

Huth - Schuster, Müller (83. Musliu), Hoffmeier - Obermair, Kinsombi, Hansen (81. Nadj), Muslija (86. Leipertz) - Bilbija, Klaas (81. Conteh) - Grimaldi (68. Klefisch)

Cheftrainer: Lukas Kwasniok

 

FC St. Pauli

Vasilj - Dźwigała, Wahl, Mets - Saliakas (76. Treu), Irvine, Hartel, Ritzka - Afolayan (88. Zoller), Eggestein (88. Amenyido), Saad (46. Metcalfe)

Cheftrainer: Fabian Hürzeler

 

Tore: 1:0 Muslija (8.), 1:1 Eggestein (48.), 1:2 Irvine (78.), 2:2 Bilbija (82.)

Gelbe Karten: keiner / Dźwigała

Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)

Fans: 15.000 (ausverkauft)

 

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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