FC St. Pauli vs. 1. FC Kaiserslautern
Millerntor-Stadion | 20.01.2024, 13:00
Der FC St. Pauli ist erfolgreich in die Rückrunde gestartet, am Sonnabend (20.1.) besiegten die Kiezkicker den 1. FC Kaiserslautern mit 2:0 (1:0). Im ausverkauften Millerntor-Stadion setzten sich die Kiezkicker dank einer starken Mannschaftsleistung und dank der beiden Treffer von Elias Saad (34.) und Marcel Hartel (64.) verdient mit 2:0 durch.
Nach der fünfwöchigen Winterpause nahm Cheftrainer Fabian Hürzeler im Vergleich zum 1:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden einen Wechsel in der Startformation vor. Für Kapitän Jackson Irvine, der wie Connor Metcalfe mit Australien am Asien Cup teilnimmt und mindestens bis Ende des Monats fehlen wird, begann Neuzugang Aljoscha Kemlein. Auf Seiten des FCK veränderte Dimitrios Grammozis seine Startelf im Vergleich zum 1:2 bei Eintracht Braunschweig vor Weihnachten auf drei Positionen, mit Filip Kaloč lief nur einer der Winter-Neuzugänge von Beginn an auf. „Die Hinrunde war gut, aber nur ein gewisses Vorgeplänkel. Jetzt geht es richtig los“, hatte Hürzeler vor dem Rückrundenstart betont. Unsere Boys in Brown wollten gegen den FCK erfolgreich starten und weil Spitzenreiter Holstein Kiel am Vorabend mit 1:2 gegen Eintracht Braunschweig verloren hatte, konnten sich unsere Jungs mit einem Sieg die vor Weihnachten abgegebene Tabellenführung zurückholen.
Die Braun-Weißen legten direkt den Vorwärtsgang ein und hätten nach fünf Minuten bereits führen können, wenn nicht müssen: Nach 42 Sekunden köpfte Marcel Hartel eine Hereingabe von Aljoscha Kemlein aus sieben Metern drüber (1.), kurz darauf verpasste Manolis Saliakas frei vor FCK-Keeper Julian Krahl (3.). Nach der anschließenden Ecke zog Philipp Treu aus dem Rückraum ab. Der Ball kam zu Kemlein und der zielte aus der Drehung etwas zu hoch (4.). Nach einem Fehlpass von Treu in der eigenen Hälfte kam der FCK im Gegenzug zu seiner ersten Chance durch Marlon Ritter. Dessen 20-Meter-Außenristschuss lenkte Nikola Vasilj mit einer ganz starken Parade gerade noch über den Querbalken (5.).
Anschließend blieb es vor beiden Toren ruhig. Ruhe herrschte in den ersten zwölf Minuten des Spiels auf allen Tribünen, die Fans protestierten gegen die im Dezember getroffene Entscheidung der DFL für einen Einstieg von Investoren. Die Partie wurde kurz unterbrochen, nachdem die Fans Schokomünzen auf den Rasen geworfen hatten. In der Folge kontrollierten unsere Kiezkicker die Partie, ohne sich jedoch entscheidend bis in den FCK-Strafraum durchzuspielen. Die Gäste standen tief und machten die Räume eng, offensiv traten sie seit der Chance von Ritter nicht mehr in Erscheinung. Unserem Team fehlte die zündende Idee, um die FCK-Defensive auszuhebeln, immer wieder hatte irgendein Lauterer ein Bein oder den Kopf dazwischen.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde zappelte der Ball aber im Netz der Gäste. Nach einem langen Ball von Hauke Wahl konnten die Gäste nicht entscheidend klären. Kemlein gewann den Ball vorm Strafraum, Hartel nahm diesen auf und bediente Saad. Frei vor FCK-Keeper Krahl blieb er aus halbinker Position cool und vollendete per Flachschuss ins rechte untere Eck – 1:0 (34.)! Kurz vor der Pause hatte Saad das 2:0 auf dem Fuß, sein Schuss wurde aber von Almamy Touré vor der Linie geblockt (42.). Auf der Gegenseite noch mal der FCK: Ritter schlenzte einen 30-Meter-Freistoß gen rechtes Eck, doch Vasilj war zur Stelle (44.). Eric Smith scheiterte aus der Distanz zudem noch mal an Krahl (45.+1), dann war aber Pause.
Personell unverändert kehrten beide Mannschaft auf den Rasen zurück. Für unser Team galt, gerade mit Blick auf die drei Remis vor der Winterpause, defensiv stabil zu bleiben und vorne einen weiteren Treffer nachzulegen. Den hatte zunächst Hartel auf dem Fuß, mit seinem etwas zu zentral platzierten 17-Meter-Kracher hatte Krahl aber keine großen Probleme (49.). Der FCK dann mit einer Vierfach-Chance (!) zum Ausgleich: Ritter knallte einen 25-Meter-Freistoß an den linken Pfosten, den Abpraller jagte Touré aus kurzer Distanz dann an die Latte - auch weil Vasilj stark reagierte und noch entscheidend dran war. Die Szene war noch nicht vorbei: Saliakas rettete dann auf der Linie gegen Elvedi, ehe Richmond Tachie etwas zu hoch zielte (53.). Nicht viel später verpassten Elvedi und Touré nach einer Ecke erneut den Ausgleich (56.).
Am Millerntor wurde mehrfach ganz tief durchgeatmet – und dann zwei Mal fast das 2:0 bejubelt. Erst traf Oladapo Afolayan aus 14 Metern den rechten Pfosten, ehe Hartel aus 16 Metern wiederum nur hauchdünn das obere linke Eck verfehlte (58.). Kurz darauf wäre Boris Tomiak nach einer scharfen Hereingabe von Afolayan fast ein Eigentor unterlaufen (61.), im Anschluss an die daraus resultierende Ecke verzog Treu aus dem Rückraum um zwei Meter (62.). Doppelwechsel beim FCK dann: Ragnar Ache und Ba-Muaka Simakala ersetzten Daniel Hanslik und Tobias Raschl. (63.). Das Duo hatte den Rasen kaum betreten, um dann das 2:0 für unseren FCSP mitzuerleben. Über Saad und Kemlein kam der Ball im Strafraum zu Eggestein. Dessen Schuss konnte Krahl zunächst noch parieren, gegen den Nachschuss von Hartel ins linke untere Eck war er dann aber machtlos – 2:0 (64.).
Saad und Eggestein hatten binnen weniger Minuten dann mehrfach die Vorentscheidung auf dem Fuß. Nach einem langen Ball von Eggestein ließ Saad zunächst Gegenspieler Touré stehen, zielte aus zehn Metern aber knapp rechts vorbei (68.). Eggestein traf kurz darauf aus halbrechter Position nur das Außennetz (70.), ehe Saad nach einem langen Ball von Vasilj frei vor Krahl an eben diesem scheiterte (71.). Unser Team ließ nicht nach, kontrollierte die Partie weiter und ließ die Gäste dadurch nicht ins Spiel zurückzukommen. Dann hatte Tachie auf der rechten Seite doch mal zu viel Platz, seinen Schuss konnte Wahl aber gerade noch blocken (81.). Für die Schlussminuten nahm Hürzeler dann einen Doppelwechsel vor: Maurides und Etiennes Amenyido ersetzten Oladapo Afolayan und Johannes Eggestein (84.). Hartel tauchte kurz vor dem Abpfiff noch mal frei vor Krahl auf, konnte diesen aus halkblinker Position aber nicht überwinden (88.).
Mehr passierte nicht. Dank einer starken Mannschaftsleistung, bei der man lediglich die Chancenverwertung bemängeln musste, fuhren unsere Kiezkicker die ersten Zähler im neuen Jahr ein und holten sich die Tabellenführung zurück.
FC St. Pauli
Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas (90. Ritzka), Kemlein (90.+2 Dźwigała), Hartel, Treu - Afolayan (84. Amenyido), Eggestein (84. Maurides), Saad (90. Boukhalfa)
Cheftrainer: Fabian Hürzeler
1. FC Kaiserslautern
Krahl - Zimmer, Touré, Tomiak, Elvedi - Raschl (63. Simakala), Kaloč, Ritter (81. Opoku), Puchacz (81. Redondo) - Tachie, Hanslik (63. Ache)
Cheftrainer: Dimitrios Grammozis
Tore: 1:0 Saad (34.), 2:0 Hartel (64.)
Gelbe Karten: Smith, Treu, Wahl, Hürzeler (4., gegen Düsseldorf gesperrt) / Ritter, Tomiak
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Fans: 29.546 (ausverkauft)
(hb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters
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