Hannover 96 vs. FC St. Pauli
Heinz von Heiden-Arena | 21.04.2024, 13:30
Der FC St. Pauli hat das Auswärtsspiel bei Hannover 96 am Sonntag (21.4.) mit 2:1 (1:1) gewonnen. In der ausverkauften Heinz von Heiden Arena vor 49.000 Zuschauer*innen brachte Dapo Afolayan (41.) die Hürzeler-Elf zunächst in Führung, ehe Lars Gindorf vor dem Pausenpfiff ausglich (45.). Johannes Eggestein (65.) köpfte die Braun-Weißen mit dem 2:1 auf die Siegerstraße.
Im Vergleich zur 3:4-Heimniederlage gegen die SV 07 Elversberg veränderte FCSP-Chefcoach Fabian Hürzeler seine Anfangself auf insgesamt vier Positionen - zum Teil gezwungenermaßen: Die beiden Verletzten Philipp Treu und Eric Smith wurden durch Aljoscha Kemlein und den nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder zur Verfügung stehenden Hauke Wahl ersetzt, wobei Connor Metcalfe von seiner angestammten offensiven Flügelposition für Treu den defensiveren Part übernahm. Adam Dźwigała nahm zunächst auf der Bank Platz. Dafür rückte der österreichische Abwehrspieler David Nemeth in die Abwehrkette, für ihn war es der erste Einsatz von Beginn an seit dem 4. Spieltag beim 0:0 im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg. Außerdem startete Dapo Afolayan Anstelle von Elias Saad. Für Lars Ritzka kam ein Kaderplatz, nachdem er unter der Woche nur Lauftraining absolvierte, noch zu früh. Dafür feierte Winter-Neuzugang Erik Ahlstrand seine Premiere im Kader der Braun-Weißen.
Auch auf der Gegenseite nahm 96-Cheftrainer Stefan Leitl gleich drei Veränderungen in seiner ersten Elf, im Vergleich zum torlosen Remis im Niedersachsenderby bei Eintracht Braunschweig, vor. Für Bright Arrey-Mbi, Max Christiansen und Cedric Teuchert starteten Brooklyn Eze, Enzo Leopold und Lars Gindorf. Für den 22-jährigen Gindorf ist es der erste Einsatz in der Anfangsformation der Profis in der 2. Bundesliga. Für die zweite Mannschaft der "Roten" knipste der Offensivallrounder in 22 Partien in der Regionalliga Nord ganze 21-mal und bereitete vier Treffer vor.
96er Anfangsdruck
Hinein in die Partie, wo die 96er bereits in der dritten Minute den ersten gefährlichen Torabschluss verzeichneten, als Sei Muroya auf seiner rechten Außenbahn auf und davon war und Niko Vasilj im FCSP-Kasten zu einer ersten starken Fußabwehr zwang. Auch im weiteren Verlauf der Anfangsviertelstunde kam die Leitl-Elf immer wieder durch ihr starkes Pressingverhalten und die daraus resultierenden Umschaltmomente vor das Gehäuse der Braun-Weißen, die Kiezkicker taten wiederum gut daran, durch eigene Ballbesitzphasen für Entlastung zu sorgen und die 96er Druckphase zu durchbrechen. In der 23. Minute war es der bereits angesprochene Gindorf, der mit einem Distanzschuss aus zirka 25 Metern Vasilj abermals prüfte. Auf der Gegenseite hatte Dapo Afolayan die erste Chance auf Seiten der Braun-Weißen, als der Engländer mit einem feinen Steckpass von Hauke Wahl bedient wurde, aber aus spitzem Winkel am langen Pfosten knapp vorbeischoss.
Doppelschlag vor der Pause
Nach einer guten halben Stunde war Vasilj erneut gefordert und musste sich beim Versuch von Phil Neumann, der nach einer Freistoßhereingabe den Schlappen reinhielt, lang machen - ebenso beim darauffolgenden Eckball von Enzo Leopold, der mit viel Drall auf den kurzen Pfosten gezwirbelt wurde. Acht Zeigerumdrehungen vor der Pause zeigten die Kiezkicker ihren bis dato besten Spielzug, als eine lange Seitenverlagerung punktgenau auf Manolis Saliakas landete, der scharf auf den zweiten Pfosten spielte, wo Marcel Hartel reinstartete und nur haarscharf über den 96-Kasten schoss - Riesenchance für die Braun-Weißen, die dem Team Auftrieb gab, denn nur kurz darauf zappelte der Ball im Tor der Gastgeber. Hartel und Metcalfe kombinierten sich bis auf die linke Strafraumseite und die Flanke des Australiers fand den Kopf von Afolayan, der zum viel umjubelten 1:0 traf (41.). Doch die Freude über die Kiezkicker-Führung hielt lediglich vier Minuten. Nach einem langen Einwurf fand Gindorf im Gewusel die Lücke und erzielte aus kurzer Distanz sein erstes Zweitligator und damit den Ausgleich, wenige Augenblicke vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Deniz Aytekin.
Für den zweiten Spielabschnitt wechselten beide Trainer nicht - auch diese Anfangsphase gehörte zunächst den Gastgebern, die Vasilj mit gefährlichen Hereingaben forderten. Zu gefährlichen Torabschlüssen kam es aber nicht, stattdessen schafften es die Braun-Weißen, sich immer wieder bis vor den Strafraum zu kombinieren - einen Freistoß von Hartel aus gut 23 Metern boxte Ron-Robert Zieler zur Ecke. Bei der Chance von Metcalfes sattem Flaschluss im Anschluss der Hereingabe, war der Weltmeister von 2014 im Kasten aber blitzschnell unten und vereitelte die erneute FCSP-Führung (57.).
Eggestein mit Köpfchen
Nach einer guten Stunde gingen die Boys in Brown wieder in Führung und erneut war es reine Kopfsache. Hartels Eckball fand den Freistehenden Johannes Eggestein, der mit einem satten Kopfball das 2:1 erzielte. Zieler war zwar noch mit den Fingernägeln am Ball, konnte aber den Einschlag nicht verhindern (65.). Die erneute Führung gab dem FCSP deutlich mehr Sicherheit in die eigenen Aktionen und das eigene Kombinationsspiel. Das fällige 3:1 in dieser Phase der Partie wurde lediglich von Hannovers Neumann verhindert, der artistisch Kemleins Kopfball in der 72. Minute vor der Linie klärte.
Spannende Schlussphase
In der Schlussphase warf 96-Coach Leitl noch einmal personell alles rein, was auch nur ansatzweise Offensivdrang versprühte - das Spiel im weiteren Verlauf des zweiten Durchgangs machten allerdings weiterhin die Jungs von Hürzeler, die mehr auf den dritten Treffer, als Hannover auf den Ausgleich drängten - zumindest bis zur 83. Minute, als der eingewechselte Cedric Teuchert eine Kopfballabwehr von Nemeth direkt volley nahm und Vasilj mit einer Glanztat das 2:2 verhinderte. Das Aufbäumen der Gastgeber war zu erkennen, die Kiezkicker wiederum warteten auf den einen entscheidenden Moment, endgültig den Deckel auf diese Partie drauf zu machen und schafften es defensiv griffig zu sein. So sicherte sich die Mannschaft einen wichtigen Dreier an der Leine.
Hannover 96
Zieler - Neumann, Halstenberg, Eze (80. Teucher) - Muroya, Leopold, Kunze (80. Oudenne), Dehm - Schaub (73. Ernst) - Tresoldi (73. Ndikom), Gindorf
Cheftrainer: Stefan Leitl
FC St. Pauli
Vasilj - Nemeth, Wahl, Mets - Saliakas, Kemlein, Irvine, Metcalfe - Hartel (90.+1 Saad), Eggestein (90. Amenyido), Afolayan (78. Dźwigała)
Cheftrainer: Fabian Hürzeler
Tore: 0:1 Afolayan (41.), 1:1 Gindorf (45.), 1:2 Eggestein (65.)
Gelbe Karten: - / Afolayan, Irvine, Amenyido
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Fans: 49.000 (ausverkauft)
(ch)
Fotos: FC St. Pauli
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