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Hallescher FC vs. FC St. Pauli

Der FC St. Pauli hat sich am Freitagabend (16.8.) mit 3:2 (0:1) nach Verlängerung beim Halleschen FC durchgesetzt und die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Im mit 14.000 Fans ausverkauften Leuna-Chemie-Stadion hatte Halle dank der Treffer von Cyrill Akono (11.) und Marius Hauptmann (62.) zweimal geführt. Johannes Eggestein (48.) hatte kurz nach der Pause ausgeglichen und Adam Dźwigała brachte unser Team mit seinem Last-Minute-Treffer (90.+4) in die Verlängerung. Hier avancierte Lars Ritzka mit seinem Tor zum 3:2 zum Matchwinner (109.)

Im Vergleich zum 3:0-Heimsieg gegen Europa-League-Sieger Atalanta Bergamo nahm Cheftrainer Alexander Blessin bei seinem Pflichtspieldebüt keine Wechsel in der Startelf vor. So feierten neben Blessin auch die Neuzugänge Fin Stevens, Robert Wagner und Morgan Guilavogui ihr Debüt im FCSP-Trikot. Beim HFC sah Trainer Mark Zimmermann nach dem jüngsten 4:0-Auswärtssieg bei RW Erfurt ebenfalls keinen Grund, seine Startformation zu verändern.

Das Spiel begann mit ein paar Minuten Verzögerung aufgrund von zu starker Rauchentwicklung nach Einsatz durch Pyrotechnik im HFC-Block. Als der Ball im ausverkauften Leuna-Chemie-Stadion, darunter 1400 gewohnt lautstarke FCSP-Fans, dann aber lief, lag dieser nach 14 Sekunden auch fast schon im Tor der Gastgeber. Morgan Guilavogui setzte sich technisch stark im HFC-Strafraum durch, scheiterte aus halbrechter Position an Torwart Sven Müller (1.). Guilavogui hatte auch die nächste Chance zur Führung: Nach Ecke von Eric Smith scheiterte er am stark reagierenden Müller. Der lenkte das Leder an den linken Pfosten und war beim Abpraller dann schneller am Ball als Hauke Wahl (10.). Auf der Gegenseite jubelten dann die Hallenser. Wahl spielte einen Rückpass zu Nikola Vasilj, der einen Moment zu lange mit dem Abspiel zögerte. Er verlor das Leder am rechten Fünfer-Eck an Cyrill Akono. Der ließ sich die Chance aus kurzer Distanz nicht nehmen – 1:0 für Halle (11.).

Unser Team legte in der Folge zwar immer wieder den Vorwärtsgang ein, mehr als ein zu zentral platzierter 20-Meter-Schuss von Connor Metcalfe, mit dem Müller gar keine Probleme hatte, sprang aber nicht heraus (15.). Es lief noch nicht wie gewünscht. Obwohl die Kiezkicker deutlich mehr Ballbesitz hatten, hielt der HFC mit starken Zweikampfwerten dagegen. Angesichts der Hitze mit 30 Grad gab es Mitte der ersten Halbzeit eine Trinkpause, die Blessin natürlich für eine Ansprache ans Team nutzte. Auch nach Fortsetzung des Spiels fanden die Braun-Weißen nicht die richtigen Mittel, um die HFC-Defensive zu knacken. Im Anschluss an eine Smith-Ecke kam Karol Mets von der Strafraumgrenze zum Abschluss – der Ball ging deutlich drüber (33.). Nach einer weiteren Ecke kam Eggestein am langen Pfosten zum Kopfball, doch Müller war einmal mehr zur Stelle (36.). Halle kam auf der Gegenseite ebenfalls nach einer Ecke zu einer guten Chance, Vasilj konnte den Schuss von Joe-Joe Richardson aber stark aus dem rechten unteren Eck kratzen (37.). Mehr passierte nicht im ersten Durchgang.

Die 10. Minute: Hauke Wahl ärgert sich über den verpassten Führungstreffer von Morgan Guilavogui. Keine 60 Sekunden später ging der HFC dann in Führung.

Die 10. Minute: Hauke Wahl ärgert sich über den verpassten Führungstreffer von Morgan Guilavogui. Keine 60 Sekunden später ging der HFC dann in Führung.

Beide Cheftrainer verzichteten zum Start der zweiten 45 Minuten auf Wechsel. Unsere Jungs mussten sich deutlich steigern. Der Start in die zweite Halbzeit gelang, weil die Kiezkicker den Ball mal richtig schnell laufen ließen. Per One-Touch ging es über Fin Stevens, Robert Wagner und Jackson Irvine, der Guilavogui auf die Reise schickte in den Hallenser Strafraum. Hier legte Guilavogui den Ball ebenfalls direkt in die Mitte zu Eggestein und der erzielte aus neun Metern den Ausgleich – 1:1 (48.). Connor Metcalfe traf wenige Minuten später, stand beim Abspiel von Robert Wagner jedoch im Abseits – weiter 1:1 also (56.).

Die Blessin-Elf bestimmte die Partie nun voll und ganz, weitere Torchancen blieben zunächst aber aus. Die Gastgeber konnten seit dem Wiederbeginn sich nur selten mal befreien, schafften es dann aber doch. Richardson behauptete sich nach einem langen Ball und zog aus 22 Metern ab – drüber (61.). Kurz darauf zappelte der Ball dann aber im FCSP-Gehäuse. Halle spielte sich nach einem eigenen Abstoß von ganz hinten bis ganz nach vorne durch, am Ende legte Akono den Ball perfekt in den Lauf von Marius Hauptmann und der beförderte den Ball per Grätsche an Vasilj vorbei – 2:1 für Halle (62.). Auf einmal war Halle am Drücker. Nach einer Ecke kam Robin Friedrich am langen Pfosten frei zum Kopfball, setzte diesen aber weit übers Tor (66.).

Sekunden vor einer weiteren Trinkpause nahm Blessin einen Vierfach-Wechsel vor: Adam Dźwigała, Lars Ritzka, Elias Saad und Oladapo Afolayan kamen für Hauke Wahl, Fin Stevens, Connor Metcalfe und Morgan Guilavogui (72.). Unser Team musste noch mal ne Schippe drauflegen, um das frühe Aus im DFB-Pokal abzuwenden. Gegen nun noch tiefer stehende und um jeden Ball kämpfende Gastgeber taten sie sich aber schwer, gefährlich vor das HFC-Gehäuse zu kommen. Kurz nachdem Blessin Carlo Boukhalfa für Robert Wagner gebracht hatte (81.), probierte Philipp Treu es mal aus der Distanz, zielte aber deutlich vorbei (83.).

Die Zeit verstrich immer mehr, ehe die fünfminütige Nachspielzeit anbrach. Halle hielt in jedem Zweikampf mit viel Leidenschaft dagegen und warf sich in jeden Ball. Saad hatte dann das 2:2 auf dem Fuß, Müller parierte seinen 18-Meter-Schuss aber ganz stark und lenkte den Ball gerade noch um den linken Pfosten (90.+2). Sollte es das gewesen sein? Nein! Eine Flanke von Lars Ritzka von der linken Seite rutschte durch den HFC-Strafraum und der aufgerückte Dźwigała traf aus elf Metern per Direktabnahme ins linke untere Eck (90.+4). Wahnsinn! Es ging also in die Verlängerung.

In der Verlängerung fasste sich HFC-Kapitän Niklas Landgraf aus 30 Metern ein Herz, seine Direktabnahme zischte knapp drei Meter am FCSP-Gehäuse vorbei (97.). Auf der Gegenseite scheiterte der aufgerückte Mets nach Vorlage von Dźwigała an Müller (103.). Weiter 2:2, kurze Pause. Im Anschluss an eine der vielen Smith-Ecken wurde Eggesteins Schuss zunächst geblockt, ehe Ritzka das HFC-Gehäuse deutlich verfehlte (107.).

Kurz darauf stand er aber goldrichtig. Nach Flanke von Philipp Treu köpfte er den Ball vom langen Pfosten an Müller vorbei ins lange Eck - das 3:2 (109.)! Die Gastgeber warfen nun alles nach vorne, doch unsere Kiezkicker brachten die Führung über die Zeit und erreichten, wenn auch mit sehr viel Mühe, die zweite Runde des DFB-Pokals.

Hallescher FC

Müller - Berger, Löhmannsröben, Landgraf - Hauptmann, Kulke (79. Kastenhofer), Stierlin (72. Inaler), Weber - Richardson (86. Halangk) - Akono (90.+5 Vujanić), Friedrich (79. Wosz)

Cheftrainer: Mark Zimmermann

 

FC St. Pauli

Vasilj - Wahl (72. Dźwigała), Smith, Mets - Stevens (72. Ritzka), Irvine, Metcalfe (72. Saad), Wagner (81. Boukhalfa), Treu - Eggestein, Guilavogui (72. Afolayan)

Cheftrainer: Alexander Blessin

 

Tore: 1:0 Akono (11.), 1:1 Eggestein (48.), 2:1 Hauptmann (62.), 2:2 Dźwigała (90.+4), 2:3 Ritzka (109.)

Gelbe Karten: Berger, Kulke, Landgraf, Löhmannsröben, Vujanić / Boukhalfa, Guilavogui, Irvine, Mets

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)

Fans: 14.000 (ausverkauft)

 

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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