Bittere 1:2-Niederlage in München
Sonnabend, 21. Februar 2015, 13:56 Uhr
In einem Duell zweier direkter Konkurrenten um den Klassenerhalt trat der FC St. Pauli am Sonnabend (21.2.) beim TSV 1860 München an. Im Gegensatz zum Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth am Montagabend (16.2.) nahm Cheftrainer Ewald Lienen drei Veränderungen vor. Sebastian Schachten und Waldemar Sobota blieben verletzungsbedingt in Hamburg. Für sie rutschten Andrej Startsev und Sebastian Maier in die Startelf. Christopher Nöthe ersetzte John Verhoek. Auf Seiten der Gastgeber veränderte Neu-Löwen-Coach Torsten Fröhling, der unter der Woche Cheftrainer Markus von Ahlen beerbte, die 1860-Startelf ebenfalls dreimal. Auf der Torwartposition gab Vitus Eicher für Stefan Ortega sein Saisondebüt. Julian Weigl und Krisztian Simon ersetzten Moritz Volz und Christopher Schindler.
Gleich mit Anpfiff sahen die Zuschauer eine Partie, in der beide Mannschaften ein hohes Tempo an den Tag legten. Bereits nach einer Minute bediente Daniel Adlung aussichtsreich Krisztian Simon, dem der Ball aber an der Strafraumkante versprang (1.). Dann im direkten Gegenzug die Kiezkicker: Marc Rzatkowski nahm auf der linken Seite Tempo auf und spielte eine butterweiche Flanke ins Zentrum, wo Lennart Thy seinen Kopfball nur Zentimeter am Tor der Löwen vorbeisetze.
Dann wieder die Löwen. Nach einem langen Ball aus dem Münchener Halbfeld verschätzte sich Andrej Startsev und ließ Jannik Bandowski Linksaußen laufen, der unbedrängt eine scharfe Flanke in den Strafraum der Braun-Weißen brachte, die Sören Gonther klären wollte. Gonthers Rettungsversuch missglückte aber, sodass der Ball unhaltbar für Keeper Robin Himmelmann im Tor einschlug (10.). Sechzig München stand im Folgenden kompakt, verteidigte aufmerksam und ließ die Lienen-Elf kommen. Diese hatte aber Schwierigkeiten ihr Spiel aufzuziehen, so dass sich das Spielgeschehen überwiegend im Mittelfeld abspielte.
In der 23. Minute näherten sich die Boys in Brown wieder dem Kasten von Löwen-Keeper Vitus Eicher an. Dennis Daube steckte in der Mitte auf Lennart Thy durch, sein Schuss aus 18 Metern hatte Eicher aber sicher. Nur drei Minuten später wieder die Kiezkicker: Julian Koch eroberte in Höhe der Mittellinie den Ball und spielte direkt auf Nöthe weiter, der Tempo aufnahm und auf der rechten Seite Rzatkowski bediente, dessen Abschluss Eicher stark parierte (26.). Wenige Minuten später foulte Gary Kagelmacher Marcel Halstenberg an der linken Strafraumkante und verschaffte Sebastian Maier eine aussichtsreiche Freistoßposition. Maiers Freistoß stellte Eicher aber vor wenig Probleme (30.).
Geprägt von vielen Ballverlausten auf beiden Seiten plätscherte das Spiel im Verlauf vor sich hin. Ohne nennenswerte Torraumszenen ging es in die Halbzeitpause. Bittere Randnotiz: 1860 München führte ohne eigenen Torschuss zur Halbzeit mit 1:0.
Ohne Wechsel ging es für beide Teams in den zweiten Durchgang. Wenige Minuten nach Wiederanpfiff dann die Riesenchance für die Kiezkicker: Julian Koch spielte auf der rechten Seite Chris Nöthe frei, der scharf in die Mitte querlegte und dort Thy fand, dessen Direktabnahme aber an den linken Pfosten knallte (52.). Dann mal wieder die Gastgeber: Maximilian Wittek schlug von der rechten Seite einen Freistoß scharf in Richtung langen Pfosten, der Ball rauschte aber am Kasten vorbei (63.).
Bitter dann die 72. Minute: Der eingewechselte Korbinian Vollmann spielte von der rechten Außenlinie flach in den Strafraum, wo er Daniel Adlung fand, der schnell reagierte und ins Zentrum flankte und dort Marius Wolf fand, der per Kopf auf 2:0 für die Löwen erhöhte. Die Kiezkicker gaben aber nicht auf und brachten sich wenige Minuten später zurück ins Spiel. Dennis Daube schlug einen langen Ball von der Mittellinie nach vorne, den zuerst Kagelmacher, dann Sobiech per Kopf erwischten. Dann verlängerte der eingewechselte Ante Budimir im Zentrum ebenfalls per Kopf und fand auf der rechten Seite Nöthe, der unbedrängt und humorlos den Ball zum 1:2 in die Maschen drosch (77.).
Die Kiezkicker, beflügelt von dem Anschlusstreffer, wollten nun den Ausgleich. Daube legte links an der Grundlinie in den Rückraum ab, wo Nöthe für Thy durchließ. Thys Flachsschuss hatte Eicher aber sicher (80.). Coach Lienen brachte für die Schlussminuten nochmal zwei frische Kräfte und setzte für Marcel Halstenberg und Julian Koch Stürmer John Verhoek und Neuzugang Armando Cooper ein, der damit sein Pflichtspieldebüt für Braun-Weiß feierte (85.). Kurz vor Schluss die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich für die Boys in Brown: einen langen Ball von Rzatkowski verlängerte Nöthe per Kopf und fand den völlig freien Daube, der den Ball per Direktabnahme aus fünf Metern knapp am Kasten der Münchener vorbei jagte (89). Das war dann auch die letzte Chance des Spiels, womit am Ende eine bittere 1:2 Niederlage für die Boys in Brown besiegelt war.
FC St. Pauli
Himmelmann – Startsev, Sobiech, Gonther, Halstenberg (85. Verhoek) – Koch (85. Cooper), Daube – Maier (69. Budimir), Rzatkowski, Thy – Nöthe
Cheftrainer: Ewald Lienen
TSV 1860 München
Eicher – Kagelmacher, Bülow, Vallori, Wittek – Weigl, Annan (75. Stahl) – Adlung – Simon (57. Wolf), Bandowski (64. Vollmann) – Okotie
Cheftrainer: Torsten Fröhling
Tore: 0:1 Gonther (ET 10.), 0:2 Wolf (72.), 1:2 Nöthe (77.)
Gelbe Karten: Kagelmacher, Bülow / Daube, Halstenberg, Nöthe
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Zuschauer: 24.000
(rh)
Fotos: Witters
