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DAS "OBE" - hier sind st. paulianer Zu hause

Zu jedem Auswärtsspiel der St. Paulianer schnappen wir uns einen Fanclub in der Nähe des kommenden Gegners - normalerweise! In dieser Woche hat uns das OBE, das Oberbaum-Eck in Berlin Kreuzberg, Frage und Antwort gestanden - mit Lachgarantie vom Feinsten.

Liebes OBE-Team, als waschechte St. Pauli-Kneipe gebt Ihr den St. Pauli Fans in Berlin ein Zuhause. Wie seid Ihr dazu gekommen?
Wie die Mutter zu dem immer durstigen Kinde. Als das OBE noch ein Fettauge in Abrahams Wurstkessel war, war uns eigentlich nur eines klar: Alles was wir wollten, war eine Kneipe, in der man gemütlich sitzen, Fußball gucken, feinen Punkrock und Rock´n´Roll hören und sich einen günstigen Rausch mit gepflegten Bieren abholen kann. Fast zeitgleich sind mehrere St. Pauli-Stammtische heimat- und bierlos geworden. Die haben bei uns angeklopft und gefragt, ob sie bei uns die Spiele gucken dürfen. Damit waren sie schneller als der Ortsverband des hiesigen Hallen-Halma-Clubs (unter uns gesprochen: alle mit nem schwerwiegenden Alkoholproblem) und erhielten den Zuschlag.

Was macht Euch denn zu einer St. Pauli-Kneipe?
Die St. Pauli Fans! Die Aufkleber uffm Klo!

Seid Ihr selbst auch Fan vom magischen FC?
Vom eingefleischten St.-Pauli-Schlüpper-Träger bis zum St.Pauli-Fan-Fan steht bei uns alles hinterm Tresen.

Habt Ihr eine besondere Anekdote im Zusammenhang mit den Fans bei Euch zu erzählen?
Heute kichern wir noch in unser Astraglas beim Gedanken an unseren ersten St. Pauli-Großkampftag vor zweieinhalb Jahren: St.Pauli spielt in Berlin! Zwei Reisebusse aus Hamburg hatten sich für Samstagvormittag angemeldet, sowie unsere Stammtische vor Ort. Man wollte sich bei uns treffen, ein Bierchen trinken, etwas essen, um dann zusammen gestärkt ins Stadion zu fahren. Wir haben uns sehr darauf gefreut und waren schon ein bisschen aufgeregt, die Hamburger auch mal bei uns im schönen Kreuzberg mit Bier zu streicheln (sonst ist es ja immer anders herum).

Seit den frühen Morgenstunden hatten wir gekocht, Stullen geschmiert und uns den Scheitel zurecht gerückt. Pünktlich stand die volle OBE-Mannschaft Samstagmorgen im OBE im Laden und hat auf die Busse gewartet... und gewartet und gewartet. Dann kamen peu á peu unsere lokalen Fans und haben solidarisch mit uns gewartet und gewartet und gewartet.

Was wir da noch nicht wussten: Die Busse der Hamburger standen so dermaßen im Stau, dass sie mit zwei Stunden Verspätung ankamen, einer fuhr direkt zum Stadion, der Zweite ließ es sich dann doch nicht nehmen, nochmal kurz am OBE halt zu machen, jedoch so knapp, dass die Hamburger Fans nur fünf Minuten Zeit für ein Schnittchen & ein Sturzbier in der Schlange vor der Toilette hatten. Bevor wir wussten, wie uns geschieht, war der Laden zehn Minuten später wieder leer und da standen wir wieder mit unseren angebissenen Schnittchen, halbvollen Bieren und unseren zerwühlten Scheiteln.

Zum Glück kamen nach dem Spiel alle wieder, haben ihre Schnittchen fertig gegessen, die Biere ausgetrunken und zusammen mit uns bis in die Morgenstunden das Tanzgebein geschwungen.

Das klingt abenteuerlich, da wäre es manchmal sicher einfacher, Hertha und Union die Daumen zu drücken. Wie steht es mit Eurer Sympathie für die beiden Vereine?
Tatsächlich ist ein Teil unseres Bierschankfachpersonals Unioner. Also wird auch bei uns das Gedäum für den Berliner Kiezverein gedrückt.

Am Montag geht es für unsere Jungs nun gegen Hertha. Mit 26 Punkten stehen die Berliner deutlich besser da, als die Boys in Brown. Was meint Ihr? Wie wird die Partie ausgehen?
Sportlich gesehen wissen wir nicht mehr als die Berater von AstroTV... Wir versuchen seit Stunden, vom "Hot-Button" ausgewählt zu werden, um eine Kristallkugel oder ein Kartenspiel um Rat zu fragen.

Sicher ist nur, dass es für uns als Vor-Ort-Erstversorger ein ähnlicher Tag wird, wie die oben genannte Anekdote, doch inzwischen ist das Bierschankfachpersonal nach fast drei Jahren so eingespielt,dass hier keiner mehr aufgeregt sein muss und der gerichtete Scheitel und die Schnittchen in der Schublade bleiben. Man trifft sich, glüht vor, tapert zusammen zum Stadion und danach werden Frust- oder Siegerbiere nach alter St.Pauli-Manier verhaftet.

Wie auch immer das Spiel ausgehen wird - und so gut kennen wir die OBE-St. Pauli Fans inzwischen - die Wiedersehensfreude zwischen Hamburger und Berliner Fans ist und bleibt stets eine Hopfenkaltschale wert!

In diesem Sinne Proust! Ahoi! & Forza St. Pauli!
Viele Grüße vom dicken oBe anner Spree!

 

Vielen Dank liebes OBE-Team! Macht weiter so!

 

(iv)

Fotos: OBE

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