„Dürfen Gegner nicht so ins Rollen kommen lassen“
Dienstag, 11. August 2015, 08:56 Uhr
„Ich bin insgesamt zufrieden mit dem Auftritt gegen Gladbach. Die Ballzirkulation war sehr ordentlich und wir hatten eine gute Spielanlage. Nach vorne kann das aber schon noch besser werden“, sagte Lienen. Die Braun-Weißen hätten nicht wegen zu weniger Torchancen verloren, sondern aufgrund individueller Unterlegenheit in den entscheidenden Situationen. „Trotz unserer generellen Kompaktheit haben wir Tore kassiert. Das war unnötig und kann man definitiv besser verteidigen“, so der Coach. Man könne auf die Leistung gegen Gladbach aber definitiv aufbauen, die Niederlage sei kein Rückschritt für die Boys in Brown. „Wir dürfen den Gegner nur nicht so ins Rollen kommen lassen und müssen lernen, das besser in den Griff zu bekommen“, sagte Lienen.
Die personelle Situation sorgt bei dem 61-Jährigen dann schon eher für Kopfschmerzen als der Auftritt seiner Mannschaft. Neben den bereits bekannten Verletzten Ryo Miyaichi und Christopher Buchtmann fehlten am Montagabend nicht nur die beiden Stammkräfte und zuletzt auch Torschützen Lasse Sobiech und Marcel Halstenberg, sondern erneut auch Jan-Philipp Kalla. „Bei Schnecke sieht es nicht so gut aus. Er hat sich einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zugezogen und ich kann noch nicht sagen, wie lange er fehlen wird“, erklärte Lienen den Ausfall des Rechtsverteidigers. „Das ist alles sehr bedauerlich und ich kann nur hoffen, dass alle schnellstmöglich zurückkehren.“ Als wäre das nicht schon genug, bekam auch Sebastian Maier im Spiel gegen die Gladbacher Borussia einen Tritt auf die Wade und musste vorzeitig ausgewechselt werden.
Aufgrund dieser Verletztenmisere und dem daraus resultierenden personellen Engpass – am Montag saßen mit Yannick Deichmann und Joel Keller zwei Spieler aus der U23 auf der Bank - ist es für den Cheftrainer auch klar, dass die Braun-Weißen auf dem Transfermarkt noch einmal aktiv werden müssen. „Auch unabhängig von den Verletzten wollten wir noch neue Spieler holen. Mit den aktuellen Ausfällen wird der Kader dann doch sehr dünn“, musste Lienen zugestehen. Deshalb suchen die Kiezkicker noch „den ein oder anderen Neuen“, primär soll ein defensiver Allrounder kommen. „Wir beschäftigen uns damit“, so Lienen.
Mit den Spielern, die gegen Gladbach auf dem Platz standen, war der Coach aber schon sehr zufrieden, besonders das Mittelfeld hat dem 61-Jährigen gefallen. „Wir erwarten von unseren Mittelfeldspieler, dass sie Tore machen. Dass Ratsche getroffen hat, hat mich auch sehr gefreut“, meinte Lienen, wünscht sich aber auch, dass noch mehr Spieler erfolgreich sind. „Auch Enis darf mal öfter draufschießen. Dass er es kann, sieht man ja bei seinen starken Seitenwechseln“, so Lienen. Neben den beiden Sechsern hob Lienen auch Waldemar Sobota hervor, der ihm „sehr gut gefallen“ habe und einer der äuffälligsten Spieler seiner Mannschaft im zweiten Durchgang war. „Es freut mich, dass Waldi einen Schritt nach vorne gemacht hat.“
(th)
Foto: Witters