„Es ist mein Job, dort zu stehen“
Montag, 19. August 2013, 11:29 Uhr
„Für solche Situationen bin ich am langen Pfosten eingeteilt. Es ist mein Job, dort zu stehen“, beschreibt der 23-Jährige nüchtern seine Aufgabe bei gegnerischen Standardsituationen. Konnte der Blondschopf das 0:1 von Heiko Butscher nach einem Eckball noch nicht verhindern, stand der Mittelfeldspieler in der zweiten Halbzeit zweimal goldrichtig. Erst konnte er den Schuss von Ex-Kiezkicker Richard Sukuta-Pasu, später noch den Kopfball von Hólmar Örn Eyjólfsson auf der Linie entschärfen. Bereits gegen 1860 München rettete Rzatkowski kurz vor der Pause gegen Christopher Schindler und verhinderte so einen Rückstand.
In Bochum sollten seine Rettungsaktionen am Ende den Punktgewinn sichern. Beim 2:2 war Rzatkowski machtlos, als Jungwirth nach einer erneuten Ecke artistisch ins andere Eck traf. „Ich habe mich zwar schon von ‚meinem‘ Pfosten wegbewegt, aber erreichen konnte ich den Ball nicht mehr“, ärgerte er sich. Zu spät habe er den Ball hinter der großen Spielertraube gesehen.
Wirklich zufrieden war der Linksfuß nach dem Remis beim VfL nicht: „Ich bin zwar froh, dass wir am Ende einen Punkt mitnehmen konnten. Ich wollte aber unbedingt gewinnen – gerade weil wir zur Pause geführt hatten.“ Zu gerne hätte er mit seinen Teamkollegen durch einen Konter den vielleicht vorentscheidenden dritten Treffer erzielt und beim VfL gewonnen.
Dass der Knoten vor dem gegnerischen Tor geplatzt ist, hatte der 23-Jährige nicht anders erwartet. „Bereits nach dem Bielefeld-Spiel war mir klar: Wenn wir weiter hart an uns arbeiten, werden die Tore von alleine kommen.“ Ratsche sollte Recht behalten, weil John Verhoek zweimal sehenswert vollenden konnte. „John ist ein schneller Spieler. Er ist super in den Raum reingelaufen und hat den Ball stark im Tor untergebracht“, lobte Ratsche die Aktion seines Teamkollegen beim 2:1. „Da brauchte ich nicht mehr machen, als ihm den Ball in den Raum legen“, zeigte sich Ratsche nach seinem ersten Assist bescheiden.
Gerne sollen weitere Assists und Tore folgen, beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden am Montagabend (26.8., 20:15 Uhr) hat Rzatkowski wieder die Chance dazu. Dabei erwartet der 23-Jährige einen unangenehmen Gegner: „Ich habe mir am Sonntag die Konferenz und somit natürlich Dresden angeschaut. Sie werden sicherlich hoch motiviert ans Millerntor reisen." Unabhängig vom Gegner zählt für ihn aber nur, dass „wir unser eigenes Spiel durchbringen und mit unseren Fans im Rücken erfolgreich sein werden.“
(hb)
Foto: Witters