Faktenkarussell – 1. FC Kaiserslautern
Mittwoch, 06. Mai 2015, 09:57 Uhr
Dank Heimstärke oben dabei
Nach 31 Spieltagen rangiert der 1. FC Kaiserslautern auf dem zweiten Platz und kann sich berechtigte Hoffnungen auf die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus, wo sie zuletzt 2011/12 zu finden waren, machen. Vor allem dank der starken Auftritte im Fritz-Walter-Stadion stehen die Lauterer so gut da. Waren es in der Fremde lediglich 17 Punkte, konnte der FCK vor heimischem Publikum ganze 37 Zähler einfahren. Eine Heimniederlage mussten die Pfälzer bei elf Siegen und vier Remis noch nicht hinnehmen. Dies gelang keinem anderen Team in Liga zwei in der laufenden Saison. Daheim war ligaübergreifend nur der VfL Wolfsburg (12 Siege, 4 Remis) besser.
Spielbestimmende Lauterer
Wenn die Elf von Kosta Runjaic auf dem Rasen stand, agierte sie fast immer spielbestimmend. So rangiert der FCK, den durchschnittlichen Ballbesitz betreffend, auf Platz eins. Auf 54,83 Prozent kommt die Runjaic-Elf bislang und liegt damit vor Leipzig (53,42 Prozent) und dem Karlsruher SC (53,37 Prozent) an der Spitze. Zum Vergleich: Unsere Kiezkicker kamen bislang auf 50,14 Prozent Ballbesitz, dieser Wert bedeutet ligaweit Platz elf.
Späte Gegentreffer
Mit 28 Gegentoren stellt der 1. FC Kaiserslautern die viertbeste Defensive der Liga. Besonders in der ersten Hälfe stand die Abwehr der Pfälzer recht sicher, lediglich elf Mal landete der Ball im Netz – in der Anfangsviertelstunde sogar nur einmal (Bestwert ligaweit). Nach der Pause folgten dann 17 Gegentreffer (Platz sechs). Nicht mehr ganz so aufmerksam waren die Runjaic-Schützlinge in der Schlussphase, so kassierten sie ab der 76. Minute elf Gegentreffer. Nimmt man die Nachspielzeit hinzu, kassierten nur drei Mannschaften (Bochum, Union und Aue) mehr Tore in den Schlussminuten.
Tore im Kollektiv
Blickt man auf die Torjägerliste in der 2. Bundesliga, sucht man in den Top10 vergeblich einen Spieler des FCK. „Erst“ auf Rang 21 tauchen Philipp Hofmann, Alexander Ring und der zum SC Paderborn gewechselte Srdjan Lakic mit jeweils sechs Saisontoren auf. Generell gilt bei den Pfälzern das Prinzip des Kollektivs. 15 verschiedene Spieler erzielten die 44 Tore des FCK. Nur der VfR Aalen – 17 verschiedene Akteure waren für insgesamt nur 29 Tore verantwortlich – ist in der internen Torschützenliste breiter aufgestellt. Zum Vergleich: 14 verschiedene Kiezkicker trafen insgesamt 33 Mal.
Orban eine Bank
Wenn die Kiezkicker am Sonnabend (9.5.) das Tor treffen wollen, müssen sie sich auch gegen Willi Orban durchsetzen. Der Innenverteidiger des FCK bestritt insgesamt 540 Zweikämpfe, von denen er starke 360 gewinnen konnte. Damit kommt der 22-Jährige, der in 29 Partien vier Saisontore erzielen konnte und damit zu den torgefährlichsten Abwehrspielern der Liga gehört, auf 66,67 Prozent gewonnener Duelle. Eine bessere Bilanz weisen in der laufenden Saison nur Ingolstadts Marvin Matip (69,67 Prozent) und Kiezkicker Lasse Sobiech (66,95 Prozent) auf. In der Teamstatistik liegen die Lauterer mit 52,2 Prozent gewonnener Zweikämpfe ganz vorne. Der KSC (51,76 Prozent) und der FSV Frankfurt (51,58 Prozent) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Zum Vergleich: Die Lienen-Elf belegt mit 50,6 Prozent Platz sechs.
Ausbaufähige Betzenberg-Bilanz
Heimstark (siehe oben) präsentierte sich der FCK vor allem gegen den FC St. Pauli. 16 Mal reisten die Kiezkicker seit 1949 zum Betzenberg und fast immer sollte sich die 1.200 Kilometer umfassende Hin- und Rückreise nicht lohnen. 13 Partien entschied der FCK für sich, zweimal trennten sich beide Teams unentschieden und nur einmal konnten die Braun-Weißen tatsächlich gewinnen. Der erste Sieg auf dem Betzenberg liegt gar nicht lange zurück. Vor nicht ganz zwei Jahren (19.5.2013) hieß es am letzten Spieltag der Saison 2012/13 am Ende 2:1 (2:0) für den FC St. Pauli, Dennis Daube und Daniel Ginczek waren die Torschützen.
(hb)
Fotos: Witters