Faktenkarussell - FC INgolstadt
Mittwoch, 19. März 2014, 11:49 Uhr
Junge, aber turbulente Vereinshistorie
Der FC Ingolstadt ist nach dem RB Leipzig der jüngste Verein im deutschen Profifußball. Nach der Ausgliederung der Fußballabteilungen der beiden Vereine MTV 1881 Ingolstadt und der ESV Ingolstadt entstand im Jahr 2004 der FC Ingolstadt. Vier Spielzeiten später fand sich der FCI bereits in der 2. Bundesliga wieder. Das Premierenjahr in der Saison 2008/09 verlief aber nicht wie gewünscht. Am 32. Spieltag schlug der FC St. Pauli den FCI mit 1:0 (Tor: Alexander Ludwig) und besiegelte damit den direkten Wiederabstieg in die 3. Liga. Die Schanzer verschwanden jedoch nicht in der Versenkung, sondern schafften den direkten Wiederaufstieg und etablierten sich von da an in der zweiten Bundesliga.
Chancenverwertung
Der Schuh in Ingolstadt drückt vor dem gegnerischen Tor. In den bislang 25 Spielen erzielten die Schanzer lediglich 25 Treffer. Nur der SV Sandhausen (23) und der VfL Bochum (21) jubelten noch seltener. Da der FCI mit 237 Torchancen im Mittelfeld der zweiten Liga rangiert, scheint offensichtlich die Chancenverwertung der Ingolstädter das Problem zu sein. Lediglich 10,5 Prozent der Torgelegenheiten münzt die Mannschaft von Chefcoach Ralph Hasenhüttl in einen Treffer um. Einzig der VfL Bochum, mit 10,3 Prozent Chancen pro Tor Schlusslicht der Liga, benötigt noch mehr Chancen für einen Treffer. Zum Vergleich: Die Kiezkicker liegen statistisch gesehen im Mittelfeld und schließen 13,9 Prozent ihrer Einschussmöglichkeiten mit einem Treffer ab. Die effizienteste Mannschaft ist der SC Paderborn mit 22,9 Prozent.
Ungern gesehener Gast
Es gibt in der laufenden Saison angenehmere Aufgaben, als die Ingolstädter zu Gast zu haben. Von ihren bislang 30 Punkten holten die Schanzer ganze 20 auf fremden Plätzen. In der Auswärtstabelle belegt der FCI damit den fünften Rang und ist für die Kiezkicker nicht zuletzt aufgrund dieser Statistik ein ernstzunehmender Gast. Seit dem neunten Spieltag verloren die Bayern keines ihrer neun Auswärtspartien. Wie unsere Kiezkicker mussten die Schanzer nur nach drei Auswärtsauftritten die Heimreise ohne Punkte antreten.
Zweite Luft
Wenn es in die heiße Phase der Partie geht, sind die Ingolstädter meist brandgefährlich. In der Schlussviertelstunde erzielten die Schanzer 10 ihrer 25 Tore und sind damit nach der SpVgg Greuther Fürth (14 Treffer) die gefährlichste Mannschaft der zweiten Liga in den Schlussminuten. Fünf ihrer insgesamt acht Saisonsiege konnte der FCI in den letzten Minuten einer Partie eintüten. Die Boys in Brown schossen in den letzten Zügen insgesamt acht Tore, von denen vier Treffer das Spiel zugunsten der Kiezkicker entschieden. So auch im Hinspiel, als Florian Kringe vier Minuten vor Spielende den 2:1-Siegtreffer erzielen konnte.
Ein neuer Trainer ist wie neues Leben
Fiel der Saisonstart der Ingolstädter mit nur vier Punkten eher ernüchternd aus, starteten die Schanzer nach dem Trainerwechsel am 10. Spieltag durch. Am 11. Spieltag kam Ralph Hasenhüttl und sorgte für eine positive Wende. In den folgenden 15 Begegnungen gab es nur vier Niederlagen, dabei wurden 23 Zähler eingefahren. Mit Hasenhüttl an der Seitenlinie schafften die Schanzer den Sprung vom letzten Tabellenplatz auf Rang 13.
(lf/aw)
Foto: fishing4