Faktenkarussell - SV Sandhausen
Mittwoch, 02. April 2014, 07:40 Uhr
Starke Saison
Im Vergleich zur Vorsaison spielen die Sandhäuser eine außergewöhnlich gute Spielzeit. Am letzten Spieltag beendete man die Runde 2012/2013 mit 26 Punkten und stieg nur nicht ab, weil der MSV Duisburg in finanzielle Schieflage geraten war und keine Lizenz für die neue Saison erhielt. Genauso viele Zähler wie letztes Jahr hatten die Schwarz-Weißen in der laufenden Saison am 19. Spieltag der laufenden Runde. Aktuell steht der SV Sandhausen mit 41 Punkten auf Rang acht .
Ballbesitz
Erfolg kommt über Ballbesitz. So das, von vielen Trainern und Fachleuten, propagierte Motto. Dass es auch anders geht, beweist der SV Sandhausen. Im Gegensatz zu den Top-Teams der Liga, verzichten die Schwarz-Weißen auf Ball- und Spielkontrolle und suchen ihr Heil im Konterfußball. Mit nur durchschnittlich 42,5 Prozent Ballbesitz hat der SVS den niedrigsten Wert aller Vereine der zweiten Liga. Dass das nicht unbedingt negativ sein muss, lässt sich am Tabellenrang der Sandhäuser ablesen.
Ebbe vor beiden Kästen
Die Spielweise des SV Sandhausen verrät sich schon bei einem Blick auf die Tordifferenz. Mit 24 geschossenen und 23 kassierten Treffern wird offensichtlich, dass die Sandhäuser unter ihrem Trainer Alois Schwartz nicht auf ein Offensiv-Spektakel aus sind. Insgesamt fielen in Begegnungen mit Beteiligung der Baden-Württemberger nur 47 Treffer. Zum Vergleich: Wenn der SC Paderborn mit von der Partie war, konnten die Zuschauer ganze 94 Mal den Ball über die Linie fliegen sehen. Bei Spielen mit Beteiligung des FC St. Pauli wurde insgesamt 70 Mal gejubelt.
Bus vor dem Tor geparkt
Letzte Saison konnten die Gegner des SV Sandhausen ganze 66 Treffer bejubeln. Damit stellten die Sandhäuser die schwächste Defensivabteilung der zweiten Liga. Chefcoach Alois Schwartz, der zu dieser Saison Hans Jürgen Boysen ersetzte, hat im defensiven Bereich ganz offensichtlich die richtigen Hebel angesetzt. Ganze 15 Partien beendete der SV Sandhausen ohne Gegentreffer. Von diesen Spielen gewannen die Schwarz-Weißen acht und erzielten dabei sage und schreibe zwölf Buden. Sechs Begegnungen endeten 0:0, ebenso viele 1:0.
Elf Gegentreffer nach der Pause
Was es auch sein mag, den Pausentee haben die Sandhäuser scheinbar noch nicht richtig dosieren können. Besitzt man eigentlich eine bemerkenswert gute Defensive, setzt bei den Spielern des SV Sandhausen nach der Pause ein kollektiver Tiefschlaf ein. 11 der 23 Gegentreffer kassierte die Schwarz-Elf in der Viertelstunde nach der Halbzeit. Nur der FSV Frankfurt (12) kassierte mehr. Zum Vergleich: Die Kiezkicker mussten in der Zeit nach dem Seitenwechsel sechs Treffer hinnehmen und befinden sich damit im Mittelfeld der zweiten Liga.
Dauerbrenner Timo Achenbach
Mit Linksverteidiger Timo Achenbach haben die Sandhäuser den erfahrensten Zweitligaprofi der Liga in ihrem Team. 295 Partien hat der 31-Jährige bisher auf dem Buckel. Auch diese Saison ist Achenbach ein Muster an Konstanz. Von 28 möglichen Einsätzen verpasste er nur das Spiel gegen den VfR Aalen am 18. Spieltag (0:0) aufgrund einer Verletzung. Bei den Kiezkickern ist Markus Thorandt mit 178 Partien im Unterhaus der Bundesliga der Akteur mit den meisten Einsätzen.
(lf)
Foto: Witters