„Haben es in der eigenen Hand“
Sonntag, 07. April 2013, 10:18 Uhr
„Ich habe es eben schon der Mannschaft gesagt. Ob man nun 30 Jahre oder drei Monate in dem Geschäft ist: Eine solche Niederlage ist eine der bittersten, die man erleben kann“, beschrieb Frontzeck seinen Gemütszustand und fügte hinzu: „Am nächsten Tag fühlt man sich richtig dreckig. Als wenn man 24 Stunden lang Sodbrennen hatte.“
Nachdem seine Elf Dynamo Dresden im Hinspiel nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 besiegt hatte, lief es nun umgekehrt. „Wir hatten Dynamo eigentlich da, wo wir sie haben wollten. Aber wir sind nicht die einzige Mannschaft, die ein Patent darauf hat Spiele zu drehen. Ein Moment, Dynamos Anschlusstreffer zum 1:2, hat ausgereicht, um die Begegnung zu kippen. Das Publikum war wieder da - so wie es bei uns im Millerntor-Stadion auch der Fall ist“, blickte er auf die Geschehnisse nach Filip Trojans Treffer in der 62. Minute zurück.
Wenngleich seine Mannschaft am Ende ohne einen Punkt die Heimreise antreten musste, war der Cheftrainer nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Elf: „Von der Spielanlage her haben wir ein besseres Auswärtsspiel gemacht als zuletzt. Wir haben resolut verteidigt und bis auf Dresdens Standardsituationen, bei denen wir speziell nach Fiels Einwechslung Probleme hatten, wenig aus dem Spiel heraus zugelassen. Wie mein Gegenüber Peter Pacult richtig sagte, hatte Dresden immer wieder das Glück, dass ihnen in den entscheidenden Situationen der Ball vor die Füße gefallen ist. Aber sie haben dieses Glück auch erzwungen. Der Höhepunkt war das abgefälschte Tor zum 3:2“, wusste der 49-Jährige zu berichten.
Aber auch nachdem Dynamo, das volles Risiko gegangen war, die Partie gedreht hatte, war ein Unentschieden möglich. „Wir hätten einen Punkt mitnehmen müssen, die Möglichkeiten hatten wir“, so Frontzeck, der auf die Chancen von Fabian Boll, Florian Bruns und Daniel Ginczek in den Schlussminuten angesprochen wurde. Einen Zähler konnten die Braun-Weißen bekanntlich nicht holen und so beträgt der Vorsprung auf den Tabellen-16. VfL Bochum deren sieben Zähler. „Ob wir zwei, sieben oder neun Punkte Vorsprung haben, interessiert uns wenig. Entscheidend ist, dass wir alles in der eigenen Hand haben“, betonte der Coach.
In den nächsten beiden Tagen sei es wichtig, zur Ruhe zu kommen und das Dresden-Spiel bis zum Trainingsstart am Dienstagnachmittag (9.4., 15 Uhr) aus den Köpfen zu bekommen. „Bis dahin muss das abgehakt sein, damit wir mit vollem Elan in die kommende Woche gehen und mit voller Konzentration die Vorbereitung auf das Spiel gegen 1860 München beginnen können.“
(hb)
Foto: Witters