"Ich freue mich einfach, dass ich spielen darf"
Dienstag, 07. Oktober 2014, 14:56 Uhr
Auch wenn man es ihm auf dem Platz nicht ansieht, ist das Eigengewächs noch dabei, sich an die Gangart im Unterhaus des deutschen Fußballs zu gewöhnen. Und so war der 19-Jährige nach vier Einsätzen in 16 Tagen froh über ein wenig Erholung: „Das Spieltempo ist viel höher, es geht mehr auf den Körper und ist anstrengender. Die zwei freien Tage haben gut getan. Es war auch einfach mal nötig, die Beine hochzulegen und zu regenerieren.“
In der vergangenen Saison hatte Okan bereits mit den Profis trainiert, war aber vor allem in der Regionalliga bei der U23 zum Einsatz gekommen. Sein Profidebüt am vierten Spieltag beim VfL Bochum sollte vorerst die letzte Gelegenheit sein, sich in der Bundesliga zu zeigen. Die nächste folgte dann rund 13 Monate später beim Gastspiel in Aue und anschließend bei drei Einsätzen von Anfang an, als besonders in der Defensive gleich reihenweise Spieler aufgrund von Verletzungen nicht zur Verfügung standen.
Dass sich Okan dabei mehr als achtbar aus der Affäre zog, hängt auch mit einem leichten Wettbewerbsvorteil zusammen, wie er augenzwinkernd zugibt: „Ich kannte die Taktik von Meggi schon aus der U23 und wusste, wie er Fußball spielen will. Das kam mir zugute. Dadurch, dass wir das jetzt auch in der ersten Mannschaft ähnlich spielen, hatte ich sicher einen kleinen Informationsvorsprung.“
Cheftrainer Thomas Meggle betreute vor seinem Engagement bei den Profis bekanntlich die U23 der Kiezkicker und wusste daher, was er an dem Talent aus Hamburg Horn hat. Nach guten Trainingsleistungen war es angesichts der vielen Ausfälle eine naheliegende Entscheidung, Okan ins kalte Wasser zu werfen. Dass er dann gleich mehrfach in der Startelf stehen würde, war aber besonders für ihn selbst eine Überraschung. „Vor der Saison hatte ich mir kein klares Ziel gesetzt. Natürlich wollte ich so viele Minuten wie möglich spielen, aber dass es so schnell gehen würde, damit hatte ich nicht gerechnet“, freut sich der defensive Mittelfeldspieler.
Dass die Konkurrenzsituation in der Mannschaft durch die Rückkehr einiger angeschlagener Spieler nach der Länderspielpause eine andere sein wird, ist für Kurt kein Problem. „Ich bin froh, dass ich die letzten Spiele von Anfang an machen durfte. Generell möchte ich mich weiterentwickeln und natürlich so viele Einsätze wie möglich sammeln. Ich freue mich einfach, dass ich spielen darf und mich zeigen kann.“
Mit seinen beherzten Auftritten hat er jedenfalls bewiesen, dass mit ihm zu rechnen ist. Und so sollte es niemanden mehr überraschen, wenn der nächsten Einsatz deutlich weniger als 13 Monate auf sich warten lässt.
(hbü)
Foto: Witters