"Ich rechne nicht mit einem Spektakel"
Mittwoch, 18. Dezember 2013, 08:56 Uhr
Moin moin Rouwen. Acht Spiele ohne Niederlage gehen sicherlich nicht spurlos an Euch vorbei. Wie gut ist die Laune aktuell bei Euch?
Die Stimmung ist schon gut, das stimmt.
Kannst Du dir den aktuellen Höhenflug erklären? Was macht Euch momentan so stark?
Anfangs hatten wir ein paar Probleme, auch mal selbst das Spiel zu machen. aber wir haben uns im Laufe der Hinrunde fußballerisch deutlich gesteigert. Das Selbstvertrauen ist dabei auch immer mehr gewachsen. Ich denke, dass wir taktisch sehr diszipliniert und als starkes Kollektiv auftreten. Wenn sich jeder an seine Aufgaben hält, sind wir ein sehr unangenehmer Gegner.
Was ist für Euch in dieser Spielzeit drin?
Wenn man sich die Tabelle genauer anschaut, sieht man einfach, wie eng alles zugeht. Bis auf Köln hat sich oben noch niemand absetzen können. Immer wieder straucheln Mannschaften und wechseln die Plätze. Der Abstand nach unten ist aber auch nicht groß, das ist schon gefährlich. Deshalb wollen wir erst einmal die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen, erst dann stecken wir uns ein neues Ziel. Ob in diesem Jahr 40 Zähler reichen werden, bleibt abzuwarten. Natürlich hätte ich nichts dagegen, wenn wir unseren Platz weiter halten können.
Kommen wir zu Dir persönlich: Seit 18 Monaten bist Du nun in Karlsruhe. Wie wohl fühlst Du dich im Badischen? Wie sehr fehlt Dir die frische Brise oder auch mal ein Franzbrötchen?
Lustig, dass Du das Franzbrötchen ansprichst. Ich habe vor wenigen Wochen erst mein erstes Franzbrötchen in der Karlsruher Innenstadt gekauft, weil ich diese zuvor nicht ausfindig machen konnte. Jedes Mal, wenn ich meine Familie besuche, gibt es Franzbrötchen satt (lacht). Generell haben wir uns hier sehr gut eingelebt, Freunde gefunden und fühlen uns sehr wohl. Die Leute sind etwas offener als im eher kühleren Norden. Dennoch freuen wir uns immer, wenn wir mal wieder in die Heimat zurückkehren.
Besonders Fin hat sich ja zu einem richtigen Knipser entwickelt.
Du hast 15 Spiele absolviert, dabei zwei Treffer selbst erzielt und zwei weitere vorbereitet. Wie zufrieden bist Du mit Deiner Saison?
Mit den letzten Spielen bin ich auf jeden Fall zufriedener. Ich hatte anfangs ein paar Startschwierigkeiten, habe mich in einer meiner neuen Rolle als hängende Spitze aber immer besser zu Recht gefunden. Wenn es so weitergeht wie zuletzt, hätte ich nichts dagegen.
Was hast Du dir für deine erste Rückkehr ans Millerntor seit Deinem Abschied im Winter 2012 vorgenommen?
Ich würde gerne ein gutes Spiel machen, die drei Punkte mitnehmen und auch einen Treffer erzielen. Ich habe immer gerne am Millerntor gespielt und so freue ich mich schon auf das Spiel und viele bekannte Gesichter.
Hast Du dir das Spiel der Kiezkicker bei 1860 angeschaut? Wenn ja, worauf müsst ihr am Freitagabend besonders achten?
Ja, die Partie habe ich mir angeschaut. Besonders im vorderen Bereich hat St. Pauli mit Fin Bartels und Marc Rzatkowski wuselige Spieler, die wir im Auge haben müssen. Besonders Fin hat sich ja zu einem richtigen Knipser entwickelt. Generell müssen wir auf die Konter aufpassen, die St. Pauli sehr gut ausspielt. Unser Trainer wird uns sicherlich die Stärken, aber auch die Schwächen aufzeigen und uns gut auf das Spiel einstellen.
Ihr seid Fünfter, der FC St. Pauli Dritter – es ist das Topspiel am letzten Spieltag vor der Winterpause. Das Hinspiel ging torlos aus, was für eine Partie erwartest Du nun?
Beide Mannschaften haben ihren Rhythmus gefunden und wollen auch im letzten Spiel ihre Stärken erfolgreich einbringen. Die Tabellenkonstellation verspricht einiges, aber wir sind keine Mannschaft, bei der vorne oder hinten viele Tore fallen. Deswegen rechne ich auch nicht mit einem Spektakel. Wenn es aber doch so kommen sollte und wir gewinnen 5:4, habe ich auch nichts dagegen (lacht).
Man darf gespannt sein. Vielen Dank und bis Freitagabend dann!
(hb)
Foto: DFL