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Kiezkicker wollen in München punkten

Am Sonnabend (21.11, 13 Uhr) treten die Kiezkicker in der Allianz-Arena beim TSV 1860 München an. Während beim vergangenen Aufeinandertreffen noch beide Teams im Klassenkampf steckten, haben sich Vorzeichen zumindest bei den Boys in Brown ins Gegenteil verkehrt. Die Münchener haben dagegen nach wie vor ihre Schwierigkeiten.

Eins. Das ist die Zahl an Siegen, die 1860 in dieser Saison in der Liga bisher feiern konnte. Immerhin: Sieben Remis hat das Löwenrudel auch schon gesammelt, in der Summe steht allerdings trotzdem lediglich Platz 17 zu Buche. Doch die blau-weißen aus dem Stadtteil Giesing sind nach der gerade so eben überstandenen Relegation gegen Holstein Kiel (0:0, 2:1) immer noch nicht richtig in der Saison 2015/2016 angekommen. Die Defensive ist zwar weitestgehend Stabil (15 Gegentreffer bedeuten im Ranking einen Platz hinter den Spitzenmannschaften), doch mit dem Toreschießen haben die Sechziger noch etwas Probleme. Die schlechteste Chancenverwertung aller Teams, der Stürmer Rubin Okotie, der in der vergangenen Saison noch um die Torjägerkrone mitspielte, in dieser Saison jedoch lediglich einmal geknipst hat – das Offensivproblem der Münchener hat viele Gesichter.

Doch es gibt durchaus Anzeichen dafür, dass sich das Team von Benno Möhlmann auf einem guten Weg befindet: 1860 hatte bis auf das Spiel in Düsseldorf (0:3) in jeder Partie die Chance, etwas mitzunehmen, verlor meist nur äußerst knapp. Nun sind die Löwen seit drei Pflichtspielen ungeschlagen - und dann ist da ja noch diese Geschichte mit dem DFB-Pokal: Dort läuft es nämlich im Gegensatz zur Liga so richtig rund: Zuhause schickte man die TSG 1899 Hoffenheim mit 2:0 nach Hause, auswärts feierten die Sechziger einen 2:1-Sieg über den FSV Mainz 05. Und sollte die Möhlmann-Elf am 16. Dezember dann auch noch Ligakonkurrent VfL Bochum aus dem Weg räumen, würde der TSV im Pokal überwintern – das erste Mal seit 2007/08 (damals gab es dann im Viertelfinale eine 0:1-Niederlage nach Verlängerung gegen den großen Stadtrivalen FC Bayern München).

Benno Möhlmann wird all dies herzlich egal sein. Seine Konzentration (und die des Teams) gilt dem Spiel am Sonnabend, und das wird alles andere als leicht. Denn zusätzlich zur sportlichen Situation  haben die Löwen mit einer langen Liste von Verletzten zu kämpfen: Definitiv fehlen werden in der Abwehr Jannik Bandowski, Kai Bülow, Guillermo Vallori, Rodnei, Vladimir Kovac und Maximilian Wittek. Des Weiteren können wohl auch Valdet Rama, Krisztian Simon und Stephan Hain nicht dabei sein. Und als wäre das nicht genug, wackelten unter der Woche auch noch Rubin Okotie und Topscorer Marius Wolf, beide werden aber wohl rechtzeitig zum Spiel wieder fit sein. Vor allem in der Abwehr ist die Lage für den Sechzig-Coach also ernst. Jeder St. Paulianer wird sich automatisch an die Verletztenmisere der Boys in Brown im vergangenen Jahr erinnert fühlen, als zwischenzeitlich sogar Stürmer Lennart Thy als Außenverteidiger aushelfen musste.

Womit wir bei unserem Team wären. Dort sieht die personelle Lage glücklicherweise vollkommen anders aus. Lediglich Ryo Miyaichi, der sich weiterhin im Aufbautraining befindet und fleißig an seinem Comeback arbeitet, fällt definitiv für das Spiel in München aus. Alle anderen Spieler sind fit und dementsprechend heiß auf ihren Einsatz. Cheftrainer Ewald Lienen betont zwar wie froh er über diesen Umstand ist („eine absolute Luxussituation“), muss auf der anderen Seite allerdings wohl auch die eine oder andere schwere Entscheidung fällen.

Und wieder einmal wird Lienen trotz der sportlich entspannten Situation seines Teams nicht müde, vor dem Spiel den Mahner zu geben. Nach dem äußerst überzeugenden 4:0-Sieg gegen Düsseldorf soll es nämlich auch endlich mal wieder mit einem Auswärtsdreier klappen. Denn obwohl der FC St. Pauli auf dem zweiten Platz in der Tabelle steht, hat das Team in den vergangenen fünf Auswärtsspielen (eine Niederlage, vier Remis) nicht mehr gewonnen. Der braun-weiße Chefcoach weist deswegen eindringlich auf die Kompaktheit und Konterstärke des kommenden Gegners hin und weiß zudem um die Fähigkeit seines alten Bekannten und Trainerkollegen Benno Möhlmann, sein Team perfekt einzustellen.

Die Saison 2014/2015, sie wirkt noch auf die eine oder andere Weise nach beim TSV 1860 München. Und auch unsere Kiezkicker haben die Aufeinandertreffen der vergangenen Saison sicherlich noch im Kopf. Zweimal unterlagen die Boys in Brown mit 1:2, vielleicht ergibt sich ja nun die Gelegenheit, etwas Wiedergutmachung für sich selbst und die Anhänger zu betreiben. Die Mannschaft wird mit Sicherheit alles dafür tun, den positiven Lauf der vergangenen Wochen und Monate fortzusetzen.

 

(th)

Foto: Witters

 

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