"kommen nicht zum Feiern ans Millerntor"
Donnerstag, 09. Mai 2013, 06:53 Uhr
Moin moin, Herr Dogan. Erst einmal Glückwunsch zum Aufstieg in die 1. Bundesliga! Hätte Ihnen jemand vor Ihrem Wechsel zur Eintracht im Sommer 2007 gesagt, dass Sie mit Braunschweig mal in die 1. Liga aufsteigen, was hätten Sie geantwortet?
Dass man die Kirche mal schön im Dorf lassen soll. Es wäre zu diesem Zeitpunkt einfach vermessen gewesen, an die Bundesliga zu denken. Es ist nie gut, wenn du den zweiten Schritt vor dem ersten machen willst. Für uns war damals die 2. Bundesliga das große Ziel. Erst als wir dies erreicht hatten, konnten wir uns neue Ziele setzen.
Wie groß ist bereits jetzt die Vorfreude auf die neue Saison, in der die Gegner unter anderem Bayern München und Borussia Dortmund heißen werden?
Dogan: Riesengroß! Wir freuen uns auf die vielen Top-Mannschaften. Es wird eine große Herausforderung, der wir uns aber stellen werden. So ganz hat man das alles auch noch nicht realisiert. Dass wir in der kommenden Saison zu den besten 18 Teams in Deutschland zählen, ist einfach Wahnsinn.
Nach dem Aufstieg 2011 haben Sie und Ihre Teamkollegen es geschafft, nach nur zwei Spielzeiten in die Bundesliga aufzusteigen. Was war das Geheimrezept, was zeichnet die Mannschaft und das Trainerteam aus? Wieso war die Eintracht in der laufenden Saison so erfolgreich?
Ein ganz großer Aspekt ist sicher unser super Teamgeist! Seit Jahren, auch vor dem ersten Aufstieg 2011, haben alle im Verein an einem Strang gezogen und in die gleiche Richtung gedacht. Jeder Einzelne wollte sich stetig steigern und sich weiterentwickeln. Dabei geht es vor allem darum, das vorhandene Potenzial zu erkennen, das in einem steckt. Man darf auch nach einem guten Spiel nie ganz zufrieden sein, sondern sollte immer das Ziel haben, es das nächste Mal noch etwas besser zu machen. Unser Erfolg ist das Resultat von akribischer Arbeit. Ein Geheimrezept, so etwas hatten wir nie.
Die Stimmung beim letzten Heimspiel unseres FC St. Pauli wird sicherlich erstligareif sein. Wie sehr werden Sie Ihr vorerst letztes Gastspiel am Millerntor genießen?
Das Spiel beim FC St. Pauli ist eines der schönsten Spiele in der Saison. Wir freuen uns auf eine großartige Atmosphäre, kommen aber nicht nur zum Feiern ans Millerntor.
Während die Kiezkicker noch nicht gerettet sind, kann die Eintracht ohne Druck aufspielen. Was für eine Partie erwarten Sie am Sonntag?
Es wird sicherlich eine sehr intensive und kampfbetonte Partie werden. St. Pauli will mit aller Macht die drei Punkte einfahren und wird dafür alles tun. Aber wie ich schon gesagt habe, wir fahren nicht nach Hamburg, um dort einen netten Ausflug zu unternehmen, sondern wir werden es Pauli so schwer wie möglich machen. Das sind wir nicht nur unseren Fans schuldig, die uns wieder zahlreich unterstützen werden, sondern auch den übrigen Mannschaften in der Liga.
Können und wollen Sie abschließend einen Tipp abgeben, wer sich im Kampf um den Klassenerhalt durchsetzen wird?
Die Teams, die derzeit unten stehen, wollen eine Relegation natürlich in jedem Fall vermeiden. Aber ich denke, dass sich am Ende auch der 16. in den beiden zusätzlichen Partien durchsetzt und somit auch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga spielen wird.
Vielen Dank für das Interview und bis Sonntag!