„Mit den Ohren sehen“
Dienstag, 21. Januar 2014, 12:56 Uhr
Das DFL-Seminar „Mit den Ohren sehen“ richtete sich an alle Hörplatz-Reporter der Vereine der Bundesliga und der 2. Bundesliga. Das arbeitsreiche und intensive Schulungsseminar bot mit verschiedenen Workshops und Vorträgen ein sehr abwechslungsreiches Programm. Das Teilnehmerfeld bestand nicht nur aus alten Hasen, sondern erstaunlicherweise auch aus vielen Neulingen. Gemeinsam absolvierten sie als besonders Highlight eine Blindenfußball-Trainingseinheit, die von Wolf Schmidt vom AFM-Radio geleitet wurde und der für den FC St. Pauli vor Ort war.
Unter den Vortragenden war neben Wolf Schmidt auch Ralf Scholt, Sportchef des Hessischen Rundfunks, der den Zuhörern die Fußballvollreportage im Radio näher brachte. Mit seiner Formulierung, man müsse die Kamera im Kopf des Zuhörers einschalten, hat er die Aufgabe eines Blinden-Reporters sehr anschaulich und trefflich beschrieben. In vielen Stadien Deutschlands werden Spieltag für Spieltag Kameras in den Köpfen der Zuhörer eingeschaltet, die hochauflösend Fußball übertragen.
So auch beim FC St Pauli, wo Wolf Schmidt und sein Team seit Jahren sehr erfolgreich das AFM-Radio organisieren, die Hörplatzreportage für Blinde und sehgeschädigte Fans für Heim- und Auswärtsspiele, welche zudem live per Internet über die AFM-Radio-Seite und über St.Pauli.fm gestreamt wird. Auf diese Weise können auch nicht-behinderte St. Pauli-Fans, die das Spiel nicht selbst im Stadion verfolgen können, davon profitieren und die Spiele ihrer Kiezkicker von überall auf der Welt „mit den Ohren sehen“.
Das AFM-Radio schlägt seit Jahren eine Brücke und plant diese in der Zukunft auch noch weiter auszubauen. Verantwortet wird das Ganze von der Abteilung Fördernder Mitglieder von Fans für Fans, in Zusammenarbeit mit und Unterstützung von der Geschäftsstelle des FC St. Pauli. Weitere Infos zum AFM-Radio sowie alle Links zu den Live-Streams für Spieltage bekommt Ihr hier: KLICK!
Nach einem offiziellen Programm wurden in Kaminzimmeratmosphäre weitere Kontakte geknüpft, Projekte besprochen und sich ausgetauscht. Als wichtigste Neuerung wurde beschlossen, dass die Hörplatz-Projekte der Vereine sich künftig auch regional organisieren, um den Austausch und die Zusammenarbeit zukünftig noch weiter voran zu treiben und so noch mehr Menschen am Fußball teilhaben zu lassen.
Foto: Nele Rickers
(dw/ws/jb)