Mit neuem Mut und alten Trikots nach Leipzig
Sonnabend, 22. November 2014, 08:08 Uhr
Im Gegensatz zu den Fanszenen des VfL Bochum, 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Heidenheim oder auch den Anhängern von Eintracht Braunschweig wird der Gästeblock in Leipzig nicht verwaist sein. Mehr als zwei Wochen vor der Partie vermeldete das Kartencenter des FC St. Pauli: der Gästeblock ist ausverkauft! Die wohl weit mehr als 5.000 St. Pauli-Fans wollen ihre Kiezkicker lautstark unterstützen. Für die Begegnung hat Ultrà Sankt Pauli eine Mottofahrt ausgerufen: Es gilt, im ältesten Trikot nach Leipzig zu reisen, um so die Tradition zu betonen, die der erst 2009 gegründete RB Leipzig eben nicht vorweisen kann.
Die Elf von Cheftrainer Thomas Meggle kann sich somit auf einen wieder einmal tollen Support ihrer Anhänger freuen. Die Braun-Weißen wollen die letzten Auftritte, besonders die der Heimspiele gegen den KSC (0:4) und Heidenheim (0:3), vergessen machen, und auf dem grünen Rasen alles geben, um am Ende nicht mit leeren Händen die Rückreise anzutreten.
Die Leipziger schwächelten zuletzt ein wenig. Nach gutem Saisonstart (14 Punkten aus sieben Spielen) und der zwischenzeitlichen Tabellenführung am 3. Spieltag konnte das Team von Coach Alexander Zorniger, der den FC St. Pauli „als ganz besonderen Verein“ bezeichnete, aus den vergangenen sechs Ligaspielen nur sechs Punkte (ein Sieg, drei Remis, zwei Niederlagen) holen. Folglich rutschten die Sachsen, die in den letzten fünf Spielen nur dreimal jubelten, von Platz zwei auf Rang sieben ab. Der Rückstand auf den SV Darmstadt 98, dem die Zorniger-Elf vor zwei Wochen mit 0:1 unterlag, beträgt aber nur vier Zähler.
Im selben Zeitraum holten die Braun-Weißen leider auch nur vier Zähler und rutschten von Platz zwölf auf Rang 17 ab. In den vergangenen zwei Wochen konnten sich die Kiezkicker nun intensiv auf die Partie beim Tabellensiebten vorbereiten. Dabei hatte Cheftrainer Thomas Meggle immer wieder mal den einen oder anderen Ausfall zu beklagen, zwei Tage vor dem Spiel standen bis auf Markus Thorandt, Jan-Philipp Kalla, Daniel Buballa und Christopher Nöthe aber alle Mann auf dem Trainingsplatz. Wen er für das Vorhaben „punkten in Leipzig“ auf den Rasen schickt, bleibt indes noch abzuwarten.
(hb)
Foto: Witters