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"Müssen den ernst der lage erkennen"

Im Hinspiel am Millerntor konnte Sandhausens Keeper Daniel Ischdonat seine Elf mit einigen guten Paraden lange Zeit im Spiel halten, die Niederlage (1:2) am Ende dann aber doch nicht verhindern. Mit dem 38-jährigen und zugleich viertältesten Spieler der 2. Bundesliga sprachen wir über das anstehende Spiel, aber auch über die Erfahrung, mit der er dem SVS zum Klassenerhalt verhelfen will.

Guten Tag, Herr Ischdonat. Sie waren, als Sie 2010 vom FSV Frankfurt zum SVS wechselten, als Ersatz-Torhüter und Torwarttrainer eingeplant. Seitdem haben Sie 71 Partien absolviert. Das hatten Sie vor Ihrem Wechsel wohl selbst nicht erwartet, oder?
Nein, weil es anders geplant war. Ich wurde mit Schwerpunkt Torwarttrainer und weitere Entwicklung der Torhüter vom SV Sandhausen verpflichtet. Als es gegen den Abstieg ging, hat mich Gerd Dais wieder zwischen die Pfosten gestellt und ich konnte mein Teil zum Nichtabstieg auf dem Spielfeld beisteuern.

Sie haben einen Bundesliga-Aufstieg mit Mainz 05 (2009) sowie zwei Aufstiege in die 2. Bundesliga mit Trier (2002) und Sandhausen (2012) erlebt. Welcher war der schönste?
Eigentlich ist jeder Aufstieg etwas Schönes und Besonderes. Bei Eintracht Trier habe ich zehn Jahre gespielt. Der Verein stand vor dem Aus. Die Fans haben die Rettung vorangetrieben, deshalb war für mich aus persönlicher Sicht dieser Aufstieg noch etwas herausragender. Beim SV Sandhausen war besonders, dass in einem kleineren Umfeld solch große Erfolge erzielt werden können.

Neben den drei Aufstiegen haben Sie aber auch zwei bittere Abstiege miterleben müssen. Mit Trier ging es innerhalb von zwei Spielzeiten von Liga zwei runter in Liga vier. 2005 fehlte lediglich ein Törchen zum Klassenerhalt, ein Jahr später auch nur ein Zähler...
Die Abstiege mit der Eintracht waren sehr, sehr bitter. Sie erwähnen selbst, dass wir einmal wegen einem Tor runter mussten. Wenn man am Boden liegt, muss man wieder aufstehen. Das war in Trier mit einem Neuanfang geplant. Auch die dortige Region hat es verdient, gehobenen Fußball zu erleben. Deshalb bin ich damals auch geblieben, um die Entwicklung des Vereins mitgestalten zu können.

Nun sind Sie in Ihrer dritten Saison beim SV Sandhausen. Auch dank Ihrer starker Leistungen gelang 2011 der Klassenerhalt in der 3. Liga und im vergangenen Jahr der Aufstieg in Liga zwei. Nun geht es wieder um den Klassenerhalt. Wie kann der SVS diesen erreichen und wie können speziell Sie mir Ihrer Erfahrung dazu beitragen?
Fakt ist, dass alle den Ernst der Lage erkennen müssen. Jeder Spieler muss verinnerlichen, dass es Abstiegskampf pur ist. Die Situation müssen wir annehmen und uns dagegen wehren. Das Potential, drin bleiben zu können, haben wir. Wichtig ist nunmehr entsprechende Präsenz, damit die Gegner mit Respekt in den Hardtwald kommen und nicht nur, um mit links die Punkte abzuholen. Ich selbst versuche, von hinten zu puschen und auf meine Art und
Weise der Mannschaft zu helfen.

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