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Rabauken argentinos

Rabauken-Fußballschulentrainer Kevin Hagiel ist derzeit im Rahmen des Projektes "United through Sport" in Argentinien unterwegs und wird uns von nun an in einer kleinen Reihe über das Erlebte und die Entwicklungen im Rahmen seiner Reise auf dem Laufenden halten

Diego Armando Maradona, Lionel Messi, "Carlitos" Tevez und Juan Román Riquelme...nicht nur Argentinier träumen von einem Zusammenspiel dieser Superstars auf dem Platz.

Dank meiner Mitwirkung in dem Projekt "United through Sport", bin ich ziemlich schnell zu der großen Ehre gekommen eben mit diesen Namen zusammenspielen zu dürfen. Fußball ist in Argentinien nämlich mehr als nur ein Sport. Daher ist es nicht unüblich sein Kind nach einem der großen fußballerischen Idole zu benennen, auch wenn dabei ein Nachname wie "Riquelme" zum Vornamen umfunktioniert werden muss.

Seit über einem Monat bin ich jetzt in Buenos Aires und trainiere 4 Mal die Woche mit Kindern aus unterschiedlichen "Villas Miserias" (zu deutsch: Elendssiedlungen). Die Menschen, die in diesen Siedlungen leben, haben oft nur eine provisorische Unterkunft und leben auf Boden, dessen Grundbesitz entweder ungeklärt, oder von seinem Besitzer unbenutzt wird. Doch das Leben in einer "Villa" bedeutet auch Armut, Drogen und Kriminalität. Gerade deswegen sind Projekte, die ein soziales Angebot schaffen, von immenser Bedeutung, denn so soll vorgebeugt bzw. verhindert werden, dass die jüngsten Bewohner der "Villas" nicht in den Sumpf der Negativität abrutschen. Geregeltes Fußballtraining - selbstverständlich auf Asphalt - von 16:30 -18:00 Uhr, ist nur ein Teil der wichtigen Angebote für die Kinder. Die meisten der Jungs, die ich trainiere, stammen aus der "Villa 21-24" , einem weitgehend zusammengewachsen Komplex aus drei "Villas", im Stadteil Barracas, welche mit ca. 45.000 Einwohnern zu den größten in Buenos Aires gehört.

Der Umgangston ist sehr rau und ich war anfangs ziemlich erschrocken, als ich die ganzen Beleidigungen untereinander hörte und ständig Schlägereien lösen musste. Nun, nach über 4 Wochen in dem Projekt freue ich mich sehr über kleine Erfolge bezogen auf das Sozialverhalten der Kids: nach einem Foul wird sich eigenständig entschuldigt und wenn man eine Schlägerei beobachtet wird als Schlichter fungiert.

Dass die argentinischen Jungs fußballerisch von einem Weltmeister noch was lernen können, steht ja sowieso außer Frage, auch wenn viele mit dieser Tatsache hier noch zu kämpfen haben...;)

Ich freue mich auf die weitere Zeit in dem Projekt und noch mehr über die Tatsache, dass ich dank der "FC St. Pauli Rabauken" noch ein paar Geschenke im Gepäck habe, über die die Jungs hier mit Sicherheit sehr freuen werden.

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