Rückkehr an den Ronhof
Sonnabend, 19. Oktober 2013, 14:42 Uhr
Als Cheftrainer Michael Frontzeck am Mittwochabend bei der „Fanräume Talkschau“ auf das anstehende Spiel in Fürth angesprochen wurde, berichtete der 49-Jährige zunächst von der Statistik gegen die Kleeblätter. Am Morgen habe er in einer Hamburger Zeitung gelesen, dass der FC St. Pauli bei den Mittelfranken selten gut ausgesehen habe. An den bislang einzigen Erfolg in Fürth – das 4:1 am 2. Mai 2010, das den Aufstieg in die Bundesliga bedeutete – konnte sich Frontzeck aber erinnern. Großen Wert auf die bisherige Bilanz wollte der Cheftrainer aber nicht legen - im Gegenteil: Seine Mannschaft habe in den vergangenen zwei Wochen so intensiv und gut gearbeitet, dass er die Reise "mit einem guten Gefühl" antreten wird.
Dieser bislang einzige Sieg am Ronhof liegt nun schon mehr als drei Jahre zurück und seitdem ist viel passiert. Ein Fürther Trio hat sich in der Zwischenzeit entschieden, nicht mehr für die Grün-Weißen zu spielen oder diese zu managen, sondern alles für die Braun-Weißen zu geben. Für Sportdirektor Rachid Azzouzi, Bernd Nehrig und Christopher Nöthe, der für den in Hamburg gebliebenen John Verhoek auflaufen könnte, wird es mit Sicherheit kein ganz normales Auswärtsspiel. Gemeinsam verbrachte das Trio insgesamt 25 Jahre am Fürther Ronhof. Bei der Rückkehr wollen sie nicht einfach nur vorbeischauen und mal wieder „Hallo“ sagen, sondern dabei natürlich auch erfolgreich sein - mit einem oder drei Zählern soll die Heimreise angetreten werden.
Mit „der nötigen Härte in den Zweikämpfen“ müsse man am Sonntag zu Werke gehen, stellte Nehrig im Vorfeld der Partie klar. Teamkollege Nöthe bezeichnete den Saisonstart der Fürther zwar als gut, fügte aber hinzu, „dass man Fürth schlagen kann.“ Recht hat er, denn in den vergangenen vier Ligaspielen verließ die zuvor sechsmal ungeschlagene Elf von Trainer Frank Kramer zweimal als Verlierer (0:2 daheim gegen Bochum und zuletzt 1:2 in Düsseldorf) den Platz.
Eine schwere, aber nicht unlösbare Aufgabe steht der Frontzeck-Elf am Sonntag bevor. Die auswärts zuletzt dreimal in Folge unbesiegten Kiezkicker wollen die Heimniederlage gegen Paderborn unbedingt vergessen machen und da anknüpfen, wo sie beim Sieg in Ingolstadt aufgehört hatten. Dann ist auch bei den starken Fürthern etwas Zählbares drin.
(hb)
Foto: Witters