Rugby-Herren entscheiden Derby für sich
Sonntag, 27. März 2016, 17:27 Uhr
Vor der Rekordkulisse von rund 650 Zuschauern in der Rugbyarena Saarlandstraße im Hamburger Stadtpark lieferten sich der FC St. Pauli und der HRC einen spannenden Schlagabtausch, bei dem es weniger um die Plätze in der Tabelle, sondern auch viel um das Prestige ging. Nachdem in den ersten 10 Minuten nicht viel passiert war, bis auf das der HRC mit einem Straftritt 3:0 in Führung gehen konnte, gewann St. Pauli ab da die Oberhand über das Spiel. In der 24 Minute platzte dann der Knoten und St. Pauli wurde für ihre vielen Angriffe belohnt. Lorenz Klingbeil konnte einen Ball aus einem offenen Gedränge klauen und legte Mitte Goal den Versuch. Die Erhöhung brachte die 10:3-Führung, die auch der Halbzeitstand war. Der Rest der Halbzeit wurde von den Braunweißen dominiert, ohne dass sie ihre Überlegenheit in Punkte ummünzen konnten. Der HRC verteidigte hart, hatte aber sonst kaum Anteil am Spiel.
Die zweite Hälfte begann nahtlos dort, wo die erste aufgehört hatte. St. Pauli griff an, hatte aber zu wenig Durchschlagskraft, um die Verteidigung zu überwinden. Unnötige Straftritte machten den Gegner stark und ließen die Barmbeker nach einer Stunde Spielzeit zu einem eigenen Spiel kommen und in der 62. Minute dann den erhofften Versuch legen. In der 70. Minute konnten sie durch einen Straftritt sogar mit 11:10 in Führung gehen. St. Pauli drohte das von ihnen überlegen geführte Spiel zu verlieren. In der Schlussphase holten sie sich aber das Spiel zurück und konnten abermals durch Lorenz Klingbeil in der 78. Minute punkten. Wieder Mitte Goal, so dass auch die zwei Punkte der Erhöhung kein Problem war.
Ein glücklicher Sieg. St. Pauli spielte überlegen, konnte das aber nicht entsprechend ausnutzen. Daran müssen die Männer noch arbeiten. Aber nach dem Trainerwechsel im Winter ist im Gegensatz zur eher mäßigen Hinsaison eine positive Entwicklung zu spüren. Das gibt Selbstvertrauen für die verbleibende Spiele in der Bundesliga. Der Abstieg dürfte damit kein Thema mehr sein. Das ist ein schöner Nebeneffekt, aber nicht die Hauptsache. Am Sonnabend galt es, auch die Stellung in Hamburg zu behaupten. Das gelang - wenn auch knapp.
Besonders zu erwähnen ist, dass Lorenz Klingbeil ein St. Pauli Eigengewächs aus der eigenen Jugend ist. Der 33-jährige spielt seit bald 28 Jahren im Club.
(nz)
Foto: Marco Schünemann