„Sie wehren sich mit Händen und Füßen“
Mittwoch, 09. März 2016, 15:35 Uhr
„Leider müssen wir den Ausfall von John Verhoek (KLICK!) beklagen, er hat uns in den letzten Wochen sehr weitergeholfen“, erklärte Cheftrainer Ewald Lienen mit Blick auf die personelle Situation seiner Mannschaft. Positive Nachrichten hatte der 62-Jährige aber auch zu vermelden, denn einige Spieler seien auf dem Weg zurück, wobei noch abzuwarten bleibt, ob sie auch einsatzfähig sein werden. Hier nannte Lienen Jan-Philipp Kalla und Bernd Nehrig, die in der vergangenen Woche krankheitsbedingt gefehlt hatten. „Man muss abwarten, wie sie das Training verkraftet haben. Sebastian Maier ist dagegen auf einem guten Weg, er fühlt sich gut. Für 90 Minuten reicht es aber noch nicht. Stand jetzt wird er aber im Kader stehen“, berichtete der Cheftrainer.
Waren die Kiezkicker in der kräftezehrenden Englischen Woche gegen Duisburg (2:0) und Braunschweig (1:0) zunächst noch erfolgreich, gingen sie gegen Heidenheim (0:2) leer aus. „Da hatten wir in der zweiten Halbzeit nichts mehr zuzusetzen. Wir haben die Kontrolle und auch die Konzentration verloren. Folgerichtig gab es die Gegentore. Die Niederlage war verdient“, stellte Lienen rückblickend noch einmal fest. Als Gründe für die fehlende Frische nannte der Coach neben der dünnen Personaldecke auch die Reisestrapazen mit zwei Auswärtsspielen binnen sieben Tagen sowie die Ansetzung, so konnten die Heidenheimer „einen Tag länger regenerieren.“
Zu lange wollte sich der 62-Jährige aber nicht mit der siebten Saisonniederlage aufhalten, stattdessen richtete er seinen Fokus auf den kommenden Gegner, den Tabellenvorletzten SC Paderborn. „Sie haben eine gute Mannschaft, mit richtig guten Spielern“, warnte der Cheftrainer davor, den SCP auch nur im Ansatz zu unterschätzen. Dies belegte er anhand der jüngsten Ergebnisse: „Sie haben zuletzt sehr stabil gespielt. Gegen Leipzig verlieren sie 0:1, haben aber viele Chancen und müssen eigentlich gewinnen. Gegen Bielefeld 1:1, gegen Karlsruhe 0:0. Gegen Fürth hätten sie angesichts vieler hochkarätiger Torchancen gewinnen müssen, spielen aber nur 1:1.“
Wenngleich Lienen eine durchaus offensiv ausgerichtete Paderborner Spielweise ausgemacht hat, betonte er: „Sie wehren sich mit Händen und Füßen. Sie verteidigen aber nicht nur, sondern spielen mutig nach vorne. Sie werden sämtliche Register ziehen, die kommenden Spiele nicht zu verlieren, und uns alles abverlangen. Für uns gilt es, alles dagegenzuhalten, was wir haben.“
Ist das Ziel des SC Paderborn mit dem Erreichen des Klassenerhalts klar definiert, merkte Lienen, auf die eigenen Ziele angesprochen, an: „Für uns hat sich nichts verändert. Wir wollen jedes Wochenende so erfolgreich wie möglich sein.“ Da die Teams oben konstant punkten, sei es aber ganz nicht einfach, an diesen dranzubleiben. Dass seine Mannschaft die Saison bei einem zu groß gewordenen Abstand ausklingen lassen könnte, verneinte Lienen vehement: „Kein Spieler, auch nicht wir Trainer, würden auf solch eine Idee kommen. Das wäre Betrug am Zuschauer. Das sind wir nicht nur uns und den Fans, sondern auch den Gegnern schuldig.“ Hier nannte der 62-Jährige als Positiv-Beispiel den 1. FC Heidenheim, der zum Ende der Vorsaison weder auf- noch absteigen konnte, aber immer alles gegeben hatte und sich nicht hängen ließ.
(hb)
Foto: Witters