Stellungnahme zum DFL-Papier „Sicheres Stadionerlebnis“
Donnerstag, 18. Oktober 2012, 14:12 Uhr
In den letzten Wochen wurde in einer aus Vereins- und Verbandsvertretern besetzten „Kommission Sicherheit“ der DFL ein Diskussionspapier zum Thema „Sicheres Stadionerlebnis“ erstellt und den Vereinen mit der Bitte um Stellungnahme übersandt. Das Präsidium hat dieses Papier nun mit seinen relevanten Vereins- und Fangremien (dem Aufsichtsrat, der Abteilung Fördernde Mitglieder, dem Fanclubsprecherrat, dem Ständigen Fanausschuss, den Fanclub-Delegierten-Vertretern und dem Fanladen) diskutiert. Im Ergebnis lehnt die große Mehrheit das Diskussionspapier ab.
Die beteiligten Gremienvertreter monieren vor allem, dass der vielfach unterstellte Anstieg von Gewalttaten im Fußball empirisch bislang unbelegt geblieben ist und damit die vorgeschlagenen Maßnahmen als unverhältnismäßig, unangemessen und in Teilen unzweckmäßig zu bewerten sind. Darüber hinaus sei es in Anbetracht der Auswirkungen solcher Maßnahmen auf die Fans erforderlich, mit diesen gemeinsam etwaige Vorschläge für ein noch sicheres Stadionerlebnis zu erarbeiten.
Der FC St. Pauli ist bereit, einen Reformprozess zu begleiten, jedoch erfordert dies einen ganz neuen Ansatz, weshalb sich Dr. Gernot Stenger aus der „Kommission Sicherheit“ zurückzieht. Dr. Gernot Stenger: „Ich hätte mir eine weitere Arbeit an dem Papier gewünscht, um aktiv Einfluss zu nehmen.“
In diesem Kontext erscheint es zudem sinnvoll, bestimmte Grundsätze des „Fußballstrafrechts“ zu konkretisieren, dabei stärker zu differenzieren und mit klassischen Strafrechtgrundsätzen zu synchronisieren.
Hamburg, 18. Oktober 2012
Das Präsidium des FC St. Pauli