"unsere Qualität abrufen"
Sonntag, 02. März 2014, 16:02 Uhr
Die Bilanz der beiden Vereine gegeneinander könnte ausgeglichener nicht sein. Von insgesamt vierzehn Begegnungen wurden auf beiden Seiten jeweils fünf gewonnen. Vier Partien endeten mit einer Punkteteilung. Was den Kiezkickern zusätzlich Mut machen sollte: Union gelang noch kein einziger Auswärtssieg bei den Boys in Brown. Von sechs Spielen am Millerntor konnte St. Pauli drei siegreich gestalten. Drei Mal blieben die Partien ohne Gewinner. In Erinnerung ist jedem sicherlich noch das letzte Heimspiel (5.10.2012, 2:2). St. Pauli drückte, rannte und kämpfte, doch mit zwei Toren à la Marke „Tor des Monats“ sicherte Unions Publikumsliebling, Torsten Mattuschka, den Eisernen einen Punkt.
St. Pauli, mit 35 Punkten auf Rang sechs in der Tabelle, kann mit einem Sieg an den nur einen Punkt besseren Unionern auf Rang vier vorbeiziehen. Bei der Ausgeglichenheit in der zweiten Liga wäre ein Sieg gegen einen direkten Konkurrenten sicherlich ein Statement mit Ausrufezeichen.
Auf jeden Fall verzichten muss Heim-Coach Roland Vrabec auf Abwehrspieler Sören Gonther (Gelbsperre) und Mittelfeld-Strategen Christopher Buchtmann. Letzterer hatte sich unter der Woche einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zugezogen und muss nun pausieren. Als Ersatz könnte wie schon gegen Bochum, als Buchtmann wegen einer Gelbsperre fehlte, Jan-Philipp Kalla auf seine Position rücken. Eine weitere Option ist der vielseitig einsetzbare Florian Kringe. Nicht zuletzt wegen seines Treffers hatte er im Spiel gegen Dresden auf sich aufmerksam gemacht. Für Sören Gonther wird Florian Mohr den Platz in der Innenverteidigung einnehmen.
Den personellen Veränderungen zum Trotz will der FC St. Pauli seine negative Heim-Serie beenden. Der letzte Sieg am Millerntor, ein 3:0 gegen Energie Cottbus im November, liegt bereits über drei Monate zurück. Coach Vrabec ist dieses Manko bewusst und er erklärte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel: „Was wir zuletzt auswärts gezeigt haben, wollen wir nun auch vor eigener Kulisse auf den Platz bringen“. Dabei weiß der Cheftrainer um die Schwere der Aufgabe, denn „die Unioner ziehen auswärts wie zu Hause ihren Spielstil durch. Sie werden von Beginn an versuchen, uns ihre Art Fußball zu spielen aufzudrücken und konsequent den Weg nach vorne suchen“. Dennoch oder gerade deswegen geht er optimistisch in die Begegnung: „Das kann uns in die Karten spielen. Wenn der Gegner mitspielt, ergeben sich automatisch Räume für unser Spiel. Wir müssen unser Potential und unsere Qualität abrufen und die Räume, die wir bekommen, konsequent nutzen.“
(lf)
Foto: Witters