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„Wir haben noch Luft nach oben“

Am vergangenen Freitag (6.12.) siegte der FC St. Pauli in Aue und schloss die Hinrunde in der 2. Bundesliga mit 28 Zählern auf Platz vier ab. Darüber freut sich Cheftrainer Roland Vrabec, der bei seiner Elf dennoch Luft nach oben erkannt hat. Insbesondere bei der Chancenverwertung, bei Standardsituationen und beim Umschaltverhalten könne sich sein Team noch verbessern.

„Wir hatten weniger Torchancen als gegen Köln, aber die haben wir genutzt“, nannte Roland Vrabec einen Grund für den 2:0-Erfolg beim FC Erzgebirge Aue, dem ersten Sieg überhaupt bei den Sachsen. „Bei Fins Tor gehörte natürlich auch ein bisschen Glück dazu, aber dieses Glück muss man sich auch erarbeiten und das haben wir getan. Während einer Saison gleicht sich das immer aus. So haben wir in der Vorwoche gegen Köln noch viele Chancen vergeben“, so der 39-Jährige weiter.

Dank des vierten Auswärtssieges kletterte der FC St. Pauli zum Ende der Hinrunde am Karlsruher SC vorbei auf den vierten Rang. „Wir sind an der Spitzengruppe dran und können mit 28 Punkten nach der Hinrunde schon zufrieden sein, wenngleich wir einige Zähler haben liegenlassen. Wir haben noch Luft und Potenzial nach oben“, stellte Vrabec klar. Mit bestimmten Spielen konnte man sich in der Hinserie nicht zufrieden geben, besonders in den Heimspielen habe seine Elf zu viele Zähler verloren: „Gegen Bielefeld, Paderborn und Sandhausen haben wir von neun möglichen Punkten nur einen geholt.“

Für die Rückrunde und die beiden im Jahr 2013 noch anstehenden Partien gegen 1860 München und Karlsruhe sieht der 39-Jährige vor allem bei der Chancenverwertung, beim Umschaltverhalten (Vrabec: „Nach Ballverlusten dürfen wir nicht solche Räume lassen wie in den Spielen gegen Paderborn oder Köln.“) und bei Standardsituationen (Vrabec: „Da haben wir zu einfach Tore kassiert und selbst nur wenige erzielt.“) Verbesserungspotenzial. Auch in punkto Ballbesitz gibt es seiner Meinung nach noch Luft nach oben: „Wir müssen für mehr Ballbesitzphasen sorgen, denn dadurch muss der Gegner mehr laufen, es ergeben sich mehr Räume und wir können während eines Spiels auch mal regenerieren.“

Generell zufrieden zeigte sich der Cheftrainer mit der Entwicklung der jüngeren Spieler. „Sebastian Maier, Michael Gregoritsch und Lennart Thy beispielsweise bringen viel Potenzial mit. Dass sie dieses nicht in jedem Spiel umsetzen können, ist klar. Bei ihnen geht es darum, sie konstanter in ihrem Spiel zu machen“, so Vrabec. Dabei lobte er alle jüngeren Spieler für die nötige Geduld und den Trainingsfleiß: „Sie hauen sich in jedem Training rein und so konnten wir sie näher an die erste Mannschaft heranführen.“

So habe sich Gregoritsch sein Startelf-Debüt in Aue verdient. „Bei ihm hatte ich ein gutes Gefühl, weil er in den vergangenen Wochen einfach gut trainiert und Selbstvertrauen bei der U21-Nationalmannschaft Österreichs sammeln konnte“, begründete Vrabec den Startelf-Einsatz des 19-Jährigen. Ob dieser neben Fin auch in München auflaufen werde, ließ Vrabec offen: „Ich mag es, dass wir vier, fünf Spieler haben, die für diese Position bereitstehen. Zu jedem Gegner passen andere Spieler, so können wir flexibel auf den Gegner reagieren. Nur weil Fin und Michael in Aue getroffen haben, heißt es nicht, dass sie auch gegen 1860 München beginnen werden.“

Wie es für ihn persönlich weitergeht, konnte Vrabec nicht beantworten: „Ich mache mir erst einmal keinen Stress oder Druck. Noch haben wir keine Gespräche geführt, weil wir uns auf die Spiele fokussieren wollten. Wenn wir weiterhin erfolgreich Fußball spielen, ist klar, dass sich die Chancen für mich erhöhen. Der Verein wird irgendwann sicherlich eine Entscheidung treffen. Sollte diese pro Roland Vrabec sein, freue ich mich natürlich. Sollte der Verein jemand anderen holen und ich zurück in die Co-Trainer-Rolle rutschen, dann ist das für mich nach wie vor auch okay.“

 

(hb)

Foto: Witters

 

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