"Wir haben uns hineingearbeitet"
Montag, 18. Mai 2015, 07:49 Uhr
Lienen hatte seinen Spielern einen Plan an die Hand gegeben, wie sie die wendigen Spieler des VfL angehen sollten. Mit aggressiver Balleroberung und intensiver Zweikampfführung sollten die Kreise der Bochumer eingeengt werden: "Wir wollten die Bochumer Gegenspieler direkt gut bearbeiten und dafür eng bei den Gegenspielern stehen. Doch Mann gegen Mann ist mitunter nicht einfach. Wir haben es nicht geschafft, unser Vorhaben und damit unser Spiel durchzubringen, weil die Bochumer sich geschickt dem Zugriff entzogen."
Die hochstehenden Außenverteidiger des VfL wären immer wieder in die Mitte gezogen und hätten so den Offensivakteuren ausreichend Platz in ihrem Rücken verschafft. "Das ist ihr Spiel. Dazu haben sie ganz hervorragende Spieler und sie warten nicht lange, sich auf diese Art und Weise Chancen herauszuspielen", analysierte der Trainer.
Zumal Lienen ergänzte, gewisse Bedenken gehabt zu haben, seine Spieler derart weit vorne in die Zweikämpfe zu schicken: "Es ist schon extrem riskant, gegen eine so stark besetzte Mannschaft früh draufzugehen." Doch an diesem Nachmittag habe sich seine Mannschaft in die Partie hereingearbeitet und ihr dadurch den braun-weißen Stempel aufgedrückt. "Mit dem Ausgleich kam das Selbstvertrauen zurück. Dann haben wir unser Spiel durchgebracht", schilderte der Coach, "wir haben etwas Anlauf gebraucht, in die Partie zu finden, aber selbst wenn Gregoritsch seine zweite hochkarätige Möglichkeit nutzt, gewinnen wir hier eben 6:2."
Eines der Rezepte, die Bochumer Bemühungen zu stoppen, sei, sie zu Fehlern zu zwingen. Das hätten die Kiezkicker erreicht, indem sie drangeblieben wären und auf die zweiten Bälle spekuliert hätten: "Es ist leicht, den ersten Ball zu attackieren. Bei den zweiten Bällen war Bochum dann unsortiert und so haben wir die Möglichkeit erhalten, sie zu überraschen."
Für die kommende Partie in Darmstadt ist Lienen hoffnungsvoll, an Spekulationen über mögliche Konstellationen, die der letzten Spieltag hergeben mag, beteiligt sich der Cheftrainer hingegen nicht: "Alle Mannschaften aus dem Tabellenkeller haben das Recht, sich mit Händen und Füßen zu wehren. Sie haben alle gut gespielt in den letzten Wochen und werden auch am 34. Spieltag versuchen, ihre Topleistungen abzurufen."
(pl)
Fotos: Witters