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"Wir wollen die Energie, die uns die Fans geben können, für uns nutzen"

Am Sonnabend (16.7., 13 Uhr) startet der FC St. Pauli mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg in die Saison 2022/23. Vor dem Auftaktspiel nahm sich Cheftrainer Timo Schultz viel Zeit, um die vielen Fragen der Medienvertreter*innen zu beantworten. Dabei sprach Schultz u.a. über...

…die Verletzung von Nikola Vasilj: "Leider hat sich Nico vorgestern im Training am Finger verletzt. Er wird heute operiert und erstmal für unbestimmte Zeit ausfallen. Ich wünsche ihm gute Besserung. Er war sehr niedergeschlagen, wie wir alle hat auch er sich auf den Saisonstart gefreut. Für ihn geht es jetzt darum, gesund zu werden. Hinsichtlich der Entscheidung zur Nummer Eins wollten wir uns gestern eigentlich hinsetzen, die Entscheidung wurde uns leider abgenommen. Ich treffe die Entscheidung lieber selbst, als dass sie sich von allein erledigen, weil sich ein Spieler verletzt."

…die weiteren personellen Situation: "Ich hoffe, dass es bei Adam Dźwigała gestern eine reine Vorsichtsmaßnahme war und er heute wieder am Training teilnehmen kann. Das Spiel in Kiel hat uns leider zwei Ausfälle beschert, Etienne Amenyido und David Nemeth sind aber wieder auf einem sehr guten Weg. Bei ihnen gehen wir davon aus, dass sie nächsten Woche wieder an den Ball kommen und uns in den nächsten Wochen auch wieder zur Verfügung stehen. Sonst sind wir aber gut durch die Vorbereitung gekommen. Der weitere Kader ist fit und startklar und hat Lust auf das Spiel gegen Nürnberg."

…die Wahl des Kapitäns: "Wir werden auch dieses Jahr wieder einen Kapitän haben, vielleicht sogar zwei gleichberechtigte. Die Entscheidung werde ich erstmal der Mannschaft mitteilen, vorher werden wir noch mit dem Mannschaftsrat sprechen. Der Kapitän wird aus dem neu zusammengewürfelten Mannschaftsrat hervorgehen. Und ist vor allem wichtig, dass wir die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen. Wir haben einige Jungs, die Verantwortung übernehmen wollen und können und auch die Erfahrung dafür haben. Ob die Jungs die Binde um den Arm haben oder nicht, sie sollen Verantwortung auf dem Platz übernehmen und das kann jeder machen."

…die vielen Spieler der Jahrgänge 1998 und 1999: "Es sind Spieler, die häufig schon ein oder zwei Jahren in der zweiten Liga unterwegs waren. Wir erhoffen uns, dass sie jetzt ihren nächsten Karriereschritt machen, wir sie auf ein anderes Niveau bringen können und bei uns durchstarten, wie es beispielsweise bei Daniel Ginczek oder Max Kruse der Fall war. Vielleicht sind sie nicht die Jungs, die vorneweggehen und die man zu 100 Prozent in die Pflicht nehmen kann. Dafür haben wir andere Spieler im Kader, die das übernehmen können. Die Mischung macht es immer aus. Es spricht aber nichts dagegen, dass ein 21- oder 22-Jähriger genauso viel Verantwortung übernimmt wie ein 30- oder 31-Jähriger."

…zur Frage, ob die sehr junge Mannschaft eine "Wundertüte" sei: "Als Wundertüte würde ich uns jetzt nicht bezeichnen. Wir haben viele Spieler im Kader, die am Sonnabend auf dem Platz stehen werden und letzte Saison schon gespielt und Erfahrung haben. Wir haben ein gutes Fundament, auf das wir zurückgreifen können. Wir haben wie jedes Jahr einige Spieler verloren, ich freue mich aber die Spieler, die jetzt da sind, die am Millerntor auflaufen dürfen und ihre eigene Geschichte schreiben können. Wir wissen, dass sie sich in der einen oder anderen Situation auch noch entwickeln können und müssen. Das nehmen wir in Kauf, das machen wir gerne. Das wird auch immer unser Weg bleiben. Wir werden am Sonnabend eine schlagkräftige Mannschaft auf dem Platz schicken."

…die Besetzung in der Offensive: "Wir sind noch nicht so weit, dass vor dem ersten Spieltag einer der Jungs vorne gesetzt ist. Alle Jungs sind höchstunterschiedlich, für uns geht es darum zu gucken, was am besten zusammenpasst, in welcher Form die Jungs sind, wem man zutraut, von Anfang an zu starten, und wer einen Push von der Bank geben kann. Das sind die Themen, die uns als Trainerteam beschäftigen."

Cheftrainer Timo Schultz gestikuliert während einer Trainingseinheit

…die recht kurze Saisonvorbereitung: "Mehr Zeit in der Vorbereitung hätte jeder Trainer gerne. Wir sind aber gut vorbereitet für das erste Spiel, haben aber sicherlich noch unsere Schritte, die wir während der Saison gehen wollen. Das ist aber immer so. Die Vorbereitung war, wie wir sie geplant haben. Hinten raus hätten wir uns von NK Istra mehr Gegenwehr gewünscht. Der Gegner war nicht auf dem Niveau, das wir uns erhofft haben. Trotzdem konnten wir auch da ein paar Sachen einstudieren. Wir werden gut vorbereitet für das Spiel gegen Nürnberg sein und freuen uns, dass wir mit einem Heimspiel gegen einen sehr, sehr guten Gegner starten dürfen."

…das Aufstiegsrennen: "Im Gegensatz zu einigen anderen Mannschaften sind wir bei der Nennung der Favoriten nicht in vorderster Linie. Der selbsternannte Topfavorit ist sicherlich unser Stadtnachbar, der nach der Rückserie in der abgelaufenen Saison mit einem breiten Kreuz starten wird. Der Saisonstart ist für jede Mannschaft wichtig. Die Liga ist in diesem Jahr sehr ausgeglichen, in beide Richtungen. Wir werden uns auf uns konzentrieren und gehen in jedes Spiel so rein, dass wir es gewinnen wollen. Wir wissen, dass wir uns gerade in vorderster Linie entwickeln und unsere Schritte machen müssen. Für uns wird immer das nächste Spiel entscheidend sein, das war letzte Saison auch so. Wir wollen Spiele gewinnen und unseren Fans etwas bieten. Dann schauen wir am Sonnabend, was gegen Nürnberg rausgekommen ist."

…Auftaktgegner Nürnberg: "Die Mannschaft hat sich im Vorjahr schon durch eine extreme Kompaktheit ausgezeichnet. Über weite Teile der Saison waren sie die Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren. Im Sturm haben sie sich mit Kwadwo Duah und Christoph Daferner punktuell verstärkt. Ich denke, dass die Nürnberger wissen, wie gut sie sind. Sie haben den Anspruch, oben mitzuspielen. Es wird für uns zum Saisonstart gleich ne ordentliche Aufgabe. Ich bin trotzdem davon überzeugt, dass wir uns gut verstärkt haben und wir Nürnberg hier am Millerntor einen guten Empfang bieten werden. Sie müssen sich ordentlich strecken, wenn sie hier etwas mitnehmen wollen."

…die besondere Stimmung am Millerntor: "Alle Spieler, egal ob alt und jung, freuen sich, im ausverkauften Millerntor auflaufen zu dürfen. Sie werden sich untereinander coachen. Unsere Neuzugänge wissen, was sie erwartet. Sie wissen, dass hier richtig was los ist. Wir wollen das für uns nutzen. Wir wollen die Energie, die uns die Fans geben können, für uns nutzen. Das sollen gerade die neuen Spieler aufsaugen, aber auch die Spieler, die letzte Saison schon da waren. So oft konnten wir im Vorjahr ja gar nicht im ausverkauften Millerntor spielen. Wir werden die Situation genießen und alles an Energie mitnehmen, was wir aufsaugen können. Gerade in Phasen, in denen es nicht so gut läuft, können die Fans uns noch mal einen Push geben. Das kann ein entscheidender Faktor sein."

 

(hb)

Fotos: Witters

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