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Wahnsinn am Millerntor! Meier trifft nach Unions Doppelschlag vom Punkt zum 3:2

Das Topspiel des 20. Spieltages hat gehalten, was man vom ihm erwarten konnte. In einem Wahnsinns-Spiel bezwangen leidenschaftlich kämpfende Kiezkicker den 1. FC Union Berlin mit 3:2 (1:0). Sami Allagui hatte die Braun-Weißen sehenswert in Führung geschossen (23.), ehe Alex Meier erhöhte (62.). Per Doppelschlag durch Grischa Prömel (85.) und Suleiman Abdullahi (86.) kam Union zurück, ehe Meier in der vierten Minute der Nachspielzeit vom Punkt Nervenstärke bewies und mit seinem Tor die Partie entschied.

Im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Darmstadt nahm Cheftrainer Markus Kauczinski gegen Union Berlin fünf Veränderungen vor. Für Luca Zander, Jeremy Dudziak, Christopher Buchtmann, Ryo Miyaichi (alle Bank) und Dimitrios Diamantakos (verletzt) begannen Jan-Philipp Kalla, Johannes Flum, Waldemar Sobota, Sami Allagui und Alex Meier. Letzterer lief erstmals seit dem 18. Mai 2003 (4:0 gegen Duisburg) und damit seit 5.741 Tagen wieder im FCSP-Trikot am Millerntor auf. Union-Coach Urs Fischer nahm nach dem 2:0-Heimsieg gegen Köln vier Veränderungen vor. Für Ken Reichel (Gelb-Rote Karte), Christopher Trimmel (5. Gelbe Karte), Sebastian Polter (verletzt) und Suleiman Abdullahi starteten Julian Ryerson, Christopher Lenz, Carlos Mané und Sebastian Andersson.

Bei bester Stimmung im ausverkauften Millerntor legten beide Teams munter los, die Gäste mit der ersten Gelegenheit. Nach einer Hereingabe von Neuzugang Carlos Mané kam das Leder im Strafraum zu Marcel Hartel. Dieser geriet ins Stolpern und konnte das Leder nicht kontrollieren – Jan-Philipp Kalla konnte klären (4.). Kurz darauf dann die Kiezkicker: Nach zu kurzem Rückpass kam Rafal Gikiewicz gerade noch vor Marvin Knoll an den Ball, gegen Sami Allagui ging der Union-Keeper dann volles Risiko und hatte Glück, dass es kurz vor der Strafraumgrenze keinen Freistoß gegen ihn gab (7.).

Tief durchatmen dann nach einer Viertelstunde, als Felix Kroos Druck auf Robin Himmelmann ausübte und dessen Klärungsversuch per Grätsche erwischte – das Leder flog aber ins Seitenaus (15.). Wenig später musste sich Himmelmann dann strecken. Kroos war in eine zu kurz geratene Kopfballrückgabe von Christopher Avevor gesprintet und versuchte es aus zwölf Metern mit einem Heber, doch Himmelmann hatte den Braten gerochen (20.). 120 Sekunden packte Himmelmann dann gerade noch rechtzeitig zu. Nach einer Ecke stieg Florian Hübner am höchsten, der abgeblockte Ball landete bei Marvin Friedrich. Dessen Kullerball konnte Himmelmann Zentimeter vor der Torlinie festhalten (22.).

Im Gegenzug zappelte der Ball dann im Netz – und wie!!! Allagui wollte zunächst Alex Meier bedienen, der abgewehrte Ball landete wieder beim Angreifer. Ballannahme, volles Risiko und dann ab aus 30 Metern in die linke obere Torecke – ein Schuss wie ein Strich!!! Gikiewicz zwar noch dran, der Ball aber drin (23.)!

Die Partie blieb hochklassig und wurde seinem Status als Topspiel des Spieltages gerecht. Union blieb stets gefährlich und hatte die nächste Chance. Das Leder kam nach zu kurzer Abwehr zu Kroos, dessen Schuss aus 15 Metern konnte Daniel Buballa jedoch blocken (27.). Kroos probierte dann noch mal per Freistoß aus 30 Metern, setzte das Leder aber gut zwei Meter zu hoch an (34.).

Die Kiezkicker dann auch mit einem Freistoß. Knoll brachte das Leder von der rechten Seite in den Strafraum, Allagui sprintete in den Ball, verlängerte diesen aber über das Union-Gehäuse hinweg (44.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff noch einmal die Kiezkicker. Jan-Philipp Kalla eroberte das Leder in der Nähe des rechten Strafraumecks und flankte in die Mitte. Allagui stieg zum Kopfball hoch, setzte das Leder aber gut einen Meter links vorbei – es blieb beim 1:0 (45.+1).

Sami Allagui schreit seine Freude nach seinem Traumtor heraus.

Sami Allagui schreit seine Freude nach seinem Traumtor heraus.

Personell unverändert ging’s nach dem Seitenwechsel auf beiden Seiten weiter. Union übernahm sofort die Kontrolle und legte den Vorwärtsgang ein, die Kiezkicker ließen aber nichts anbrennen. Als ein Ball dann gefährlich vors Tor kam, war Himmelmann vor Sebastian Andersson zur Stelle. Bei der Rettungstat erwischte es Avevor. Nach kurzer Behandlung ging’s für den Innenverteidiger aber weiter (55.).

Die Kiezkicker dann mal mit einer Ecke. Knoll brachte das Leder in die Mitte, sein Ball erreichte Alex Meier auf Höhe des ersten Pfostens. Der Rückkehrer stieg höher als Gegenspieler Hübner und verlängerte das Leder zum 2:0 ins lange Eck (62.)! Union drückte, die Kiezkicker konterten. Über mehrere Stationen kam der Ball zu Waldemar Sobota. Dessen abgefälschter Schuss von der Strafraumkante senkte sich gefährlich, aber leider einen halben Meter zu spät (68.).

Die Stimmung am Millerntor, einfach überragend! Die Kiezkicker schenkten keinen Ball her, jeder gewonnene Zweikampf, jedes Hinterherrennen und jede erfolgreiche Grätsche wurde lautstark gefeiert. Dann aber mal wieder Union: Hartel hatte aus 22 Metern abgezogen, das Leder rauschte aber gut zwei Meter am Tor vorbei (73.). Kurz darauf der erste Wechsel bei unserem FCSP. Allagui holte sich den verdienten Applaus der Fans ab, Christopher Buchtmann für ihn nun dabei (76.).

Die Gäste gaben einfach nicht auf, Union legte immer wieder den Vorwärtsgang ein und blieb weiterhin gefährlich. Der eingewechselte Suleiman Abdullahi probierte es aus der Drehung, sein Schuss strich aber rechts vorbei (78.). Auch der ebenfalls in die Partie gekommene Berkan Taz zielte wenig später zu ungenau, bei seinem Schuss aus 18 Metern fehlte aber nicht viel (82.). Die Schlussminuten liefen, Union setzte unsere Kiezkicker in der eigenen Hälfte fest.

Kurz nachdem Ryo Miyaichi für Mats Møller Dæhli gekommen war (84.), verkürzten die Gäste dann doch. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld war Grischa Prömel aus kurzer Distanz zur Stelle (85.). Es kam noch bitterer... Erst konnte Himmelmann gegen Kroos noch den Ausgleich verhindern (86.), nach der anschließenden Ecke traf Abdullahi dann im Nachschuss doch zum 2:2 (86.).

Die Braun-Weißen dann mal wieder mit einer Gelegenheit. Eine Hereingabe des aufgerückten Daniel Buballa erwischte Buchtmann leider nicht richtig, Gikiewicz packte sicher zu (88.). In der Nachspielzeit wurde es dann aber richtig laut am Millerntor. Abdullahui hatte Buchtmann im Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichter Guido Winkmann zeigte auf den Punkt. Meier schnappte sich das Leder, lief an und verwandelte sicher zum 3:2-Siegtreffer (90.+4) – WAHNSINN am Millerntor!!!

FC St. Pauli

Himmelmann - Kalla, Carstens, Avevor, Buballa - Flum, Knoll - Möller Dahli (84. Miyaichi), Allagui (76. Buchtmann), Sobota - Meier (90.+5 Hoogma)

Cheftrainer: Markus Kauczinski

 

1. FC Union Berlin

Gikiewicz – Ryerson (78. Taz), Friedrich, Hübner, Lenz – Schmiedebach (65. Abdullahi) – Kroos, Prömel – Mané (69. Gogia), Andersson, Hartel

Cheftrainer: Urs Fischer

 

Tore: 1:0 Allagui (23.), 2:0 Meier (57.), 2:1 Prömel (85.), 2:2 Abdullahi (86.), 3:2 Meier (90.+4, FE)

Gelbe Karten: Allagui, Flum, Knoll / Schmiedebach, Friedrich, Lenz

Schiedsrichter: Guido Winkmann

Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)

 

(hb)

Fotos: Witters

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