FC St. Pauli

Ach was sind das nicht für herrliche Wochen für den gemeinen Liebhaber des Fußballs. Spiele im Drei-Tage-Rhythmus. Keine Atempause. Weiter, immer weiter. Für große Feiern oder tiefe Depressionen bleiben nach den Partien keine Zeit. Am Sonnabend bricht also die erste Englische Woche der Saison an. Erst empfangen die Boys in Brown den FC Ingolstadt. Am kommenden Dienstag (19.9.) geht’s an die Förde zu Holstein Kiel. Zum Abschluss dann gastiert Fortuna Düsseldorf am Sonnabend (23.9.) dann am Millerntor. Stimmung hier? Kann losgehen, Digga!

Wo wir gerade beim Thema Start sind. Einen guten Start in die Saison erwischte die Elf von Olaf Janßen. Zehn Punkte nach fünf Partien sind eine mehr als passable Ausbeute. Dabei zeigte sich vor allem eine Sache ganz deutlich. Die Kiezkicker können fighten! Wer den 1:0-Erfolg in Nürnberg gesehen hat, wird das bestätigen können. Mit allem, was zur Verfügung stand, warfen sich die Braun-Weißen in die Zweikämpfe und Bälle. Vorne war Waldemar Sobota das entscheidende eine Mal wach und so erkämpften sich die Kiezkicker einen Dreier im Frankenland. Passend dazu sind die Boys in Brown aktuell die Mannschaft, mit den besten Zweikampfwerten der Liga. 53,3 Prozent ihrer direkten Duelle gehen an die Mannschaft von Olaf Janßen.

"Das wird ein heißer Tanz"

Doch natürlich wird gegen den FCI nicht nur der Kampf entscheidend sein. „Das ist eine Mannschaft mit ganz viel Qualität. Der Start sagt nicht viel aus, die Saison ist noch sehr lang“, erklärte Christopher Avevor in Hinblick auf den kommenden Gegner. Auch Chefcoach Olaf Janßen ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst. „Das wird ein heißer Tanz. Die Mannschaft will etwas gut machen und wird mächtig Dampf machen. Wir müssen uns noch mehr als am vergangenen Montag dagegenstemmen und spielerisch noch deutlich zulegen“, erklärte der 50-jährige Übungsleiter im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Auch die Gegner aus Oberbayern werden sich, nach unglücklichem Saisonstart, noch steigern wollen. Drei Zähler aus fünf Partien ist in der Tat keine Ausbeute, die einen Bundesliga-Absteiger zufriedenstellen kann. So sieht es auch Kapitän Marvin Matip. „Wir sind für unsere Fehler sofort bestraft worden. Trotzdem konnten wir viel Positives mitnehmen, sind bereit für die 2. Bundesliga und wollen dies auch endlich in Punkte ummünzen“, erklärte der Schanzer nach der Niederlage gegen Erzgebirge Aue (1:2) am vergangenen Spieltag.

Auf der anderen Seite ist sich der Chefcoach Janßen sicher, dass seine Mannschaft die berühmte Schippe drauflegen kann. „Die Jungs geben mir ein gutes Gefühl“, berichtete er von seinen Eindrücken vom Trainingsplatz. Ein sicher nicht allzu schlechtes Gefühl bekommen die Kiezkicker und ihr Chef auch dann, wenn sie an die zu erwartende Unterstützung am Sonnabend denken. „Uns werden rund 30.000 Fans im Rücken unterstützen. Das ist eine schöne Ausgangslage“, blickte Janßen voraus. Dem können wir nur zustimmen. Englische Woche? Kann nun aber wirklich losgehen. Forza!

Der Pay-TV-Sender Sky startet mit dem Spiel unserer Kiezkicker gegen Ingolstadt ein Pilotprojekt. So bietet Sky eine Live-Spiel-Berichterstattung für blinde Menschen sowie Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit an. Die Partie gegen den FCI, die bei Sky im Kanal Bundesliga 4 HD wird von Wolf Schmidt, Cheftrainer unserer Blindenfußballer, beschrieben. Der 51-Jährige beschreibt für das AFM-Radio bereits seit 2004 die Partien unseres FCSP am Millerntor.

(lf)

Fotos: Marion Masuch