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Alles investieren im Derby - von der ersten bis zur letzten Minute

159 Tage nach dem 2:0-Erfolg im Derby-Hinspiel am Millerntor geht’s für unsere Kiezkicker am Sonnabend (22.2., 13 Uhr) in den Volkspark. In das Duell gegen die zuletzt starken "Rothosen" gehen die Boys in Brown rein tabellarisch als klarer Außenseiter. In den zweiten 90 Derby-Minuten in dieser Saison gilt es, neben der absoluten Leidenschaft auch den Siegeswillen auf den Rasen zu bringen, um erfolgreich zu sein. Und das von der ersten bis zur letzten Minute.

Am Sonnabend (22.2.) ist es also endlich soweit. Derby-Rückspiel. Im Volkspark. 90 packende Minuten plus Nachspielzeit. "Es ist ein größeres Spiel als alle anderen Ligaspiele", betonte Innenverteidiger Leo Østigård vor dem zweiten Stadtduell in dieser Saison. Und das ist es auch. Nicht nur für Østigård und alle anderen Kiezkicker, auch nicht für den Verfasser dieser Zeilen und erst recht nicht für jeden FCSP-Fan. Der volle Fokus liegt am Sonnabend (22.2.) ab 13 Uhr auf den dann folgenden 90 Minuten. Der bisherige Saisonverlauf zählt dann nicht, sondern nur diese 90 Minuten plus Nachspielzeit, die der erfahrene Schiedsrichter Manuel Gräfe obendrauf packen wird.

In die Partie gehen unsere Kiezkicker angesichts der sportlichen Situation als Herausforderer, die Favoritenrolle liegt klar bei den seit sechs Spielen ungeschlagenen und sehr heimstarken "Rothosen". Der Tabellenzweite bejubelte im neuen Jahr erst drei Siege in Folge gegen Nürnberg (4:1), Bochum (3:1) und Karlsruhe (2:0), ehe sich die "Rothosen" in der Vorwoche mit einem 1:1 bei Hannover 96 zufriedengeben musste. In der fünften Minute der Nachspielzeit erzielte Winter-Neuzugang Joel Pohjanpalo in Hannover den Ausgleich und sorgte so für einen gefühlten Sieg der Hecking-Elf.

Eine gefühlte Niederlage hingegen mussten unsere Kiezkicker beim zurückliegenden 0:0 gegen Dynamo Dresden hinnehmen. Im Gegensatz zum Stadtrivalen verlief die letzte Minute der Nachspielzeit am Millerntor weniger erfolgreich. Ein Schuss von Ryo Miyaichi zappelte nicht im Netz der Sachsen, sondern klatschte an den linken Pfosten. Die Leistung der deutlich überlegenen, aber ohne Zielwasser ausgestatteten Luhukay-Elf war richtig gut, der Ertrag aber zu wenig. Entsprechend groß waren der Frust und die Enttäuschung über nur einen Zähler dann nach dem Spiel.

Wie sich die Bilder gleichen, könnte man meinen, denn schon vor dem Derby-Hinspiel am Millerntor im September war die Stimmungslage bei den Boys in Brown nicht die beste. In Dresden kassierten sie auch schon eine gefühlte Niederlage, als sie nach früher 3:0-Führung am Ende doch noch mit nur einem Zähler nach Hamburg zurückgekehrt waren.

Im Derby-Rückspiel wird aber nicht die unterschiedliche Form der letzten Wochen, sondern "die Tagesform" entscheidend sein, wie Innenverteidiger Leo Østigård und Cheftrainer Jos Luhukay unisono vor der Partie betonten. Im Hinspiel erwischten die Braun-Weißen die deutliche bessere Tagesform. Dabei ließen in der Schlussphase mehrere Chancen aus und verpassten so einen noch höheren Derbysieg. HSV-Coach Dieter Hecking musste rückblickend anerkennen, dass die Kiezkicker es "damals gut gemacht haben".

Richtig gut und natürlich erneut erfolgreich wollen es die Braun-Weißen auch im Rückspiel machen. Für das Derby kann Cheftrainer Luhukay fast aus dem Vollen schöpfen, bis auf die beiden Rekonvaleszenten Christopher Avevor und Christian Conteh stehen alle Spieler zur Verfügung. Bei den "Rothosen" hingegen werden die beiden Mittelfeldspieler Adrian Fein (Jochbeinbruch) und Jeremy Dudziak (Innenbandanriss sowie Dehnung des vorderen Kreuzbandes im linken Knie) ausfallen.

Welche Elf Hecking gegen unsere Kiezkicker auf den Rasen schicken wird, bleibt abzuwarten. Fest steht aber, dass die Boys in Brown einfach alles investieren müssen. Neben der von Luhukay erwähnten "absoluten Leidenschaft und Gewinnermentalität" wie im Hinspiel auch wieder Mut, Spielwitz und mit Blick auf das zurückliegende 0:0 gegen Dresden zudem eine bessere Chancenverwertung. Dann ist auch im Rückspiel alles möglich.

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FC St. Pauli TV - die Stimmen vor dem Derby

Vor dem Spiel im Volkspark haben standen uns Keeper Robin Himmelmann und Mittelfeldspieler Waldemar Sobota Rede und Antwort.

 

(hb/hbü)

Fotos: Witters

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