FC St. Pauli

Ohne Veränderung in der Startelf im Vergleich zur Vorwoche schickte Cheftrainer Timo Schultz sein beim 1. FC Nürnberg auf den Rasen. Nach den erfolgreichen Partien gegen den SV Sandhausen (2:1 am Millerntor) und beim 1. FC Heidenheim (4:3 in Heidenheim) wollten die Kiezkicker im Frankenland den dritten Dreier in Folge verbuchen. Selbstredend hatte die Elf von Übungsleiter Robert Klauß etwas dagegen. So wollte der FCN nach dem ersten Erfolg in 2021 beim SV Darmstadt am vergangenen Spieltag nachlegen. Es war also angerichtet.

Und entsprechend lebhaft begann die Partie im Max-Morlock-Stadion. Viele Zweikämpfe, einige Fouls und wenig Spielfluss prägten die ersten Minuten der Partie am 21. Spieltag. Es dauerte bis zur neunten Spielminute, ehe die erste Chance des Spiels zu verzeichnen war. Nach einem Freistoß von Johannes Geis landete der zweite Ball über Umwege bei Nikola Dovedan. Dieser fackelte nicht lang und versuchte es aus halbrechter Position ins kurze Eck. Doch unser Keeper Dejan Stojanovic war zur Stelle.

Auf der anderen Seite wurde es in der 23. Minute das erste Mal richtig gefährlich. Und dann gleich doppelt. So verpasste erst Rodrigo Zalazar eine Flanke von Guido Burgstaller direkt vor dem Tor nur um ein paar Zentimeter. Daniel-Kofi Kyereh jedoch hielt den Ball im Spiel und sah den heranstürmenden Leart Paqarada. Nach einem gefühlvollen Durchstecker von Kyereh hatte Paqarada Platz und Zeit, um im Strafraum Maß zu nehmen. Doch sein Versuch ging am rechten Pfosten vorbei. Schade.

Die Kiezkicker übernahmen im Laufe der ersten Halbzeit immer mehr das Kommando und ließen dem FCN kaum aus der eigenen Hälfte. In der 29. Minute war es dann fast soweit. Nach einem Standard landetet die verunglückten Kopfball-Abwehr von Innenverteidiger Lukas Mühl bei Burgstaller. Dieser zog direkt ab. Doch unser Stürmer traf den Ball nicht ideal und so wurde sein Versuch aus kurzer Distanz zum Aufsetzer, der an der Latte landete.

Fast genauso knapp war es ein paar Minuten später. Nach tollem Zusammenspiel zwischen Zalazar, Burgstaller, Kyereh und Omar Marmoush war es Burgstaller, der wenige Meter vor dem Kasten die erneute Chance auf die verdiente Führung hatte. Doch Keeper Christian Mathenia verhinderte die Führung (38.).

Doch kurz vor dem Pausenpfiff klappte es dann endlich! Von Marmoush in den Strafraum geschickt, streichelte Burgstaller die Kugel mit dem Außenrist wunderschön in den Winkel. Mit der verdienten Führung ging es dann in die Kabine (45.+1).

Omar Marmoush erzielte das wichtige 2:0 für die Kiezkicker per Elfmeter

Die zweite Halbzeit begann für einen Kiezkicker leider besonders schmerzhaft. Nach einem Zusammenprall mit Manuel Schäffler musste unser defensiver Mittelfeldspieler Eric Smith lange Zeit auf dem Platz behandelt werden und in der Folge das Spiel beenden. Für ihn kam Afeez Aremu auf den Rasen und ersetzte den Schweden positionsgetreu (50.).

Nur kurze Zeit später hatten alle St. Paulianer*innen den zweiten Jubelschrei des Tages auf den Lippen. Was war passiert? Kyereh bediente Burgstaller im Strafraum, der mit einem klugen Querpass Zalazar fand, der den Ball im Tor unterbrachte. Doch beim Zuspiel von Kyereh stand Burgi einen halben Meter im Abseits. Entsprechend war die Fahne des Linienrichters oben. Kein Tor (56.).

Doch nur wenige Zeigerumdrehungen später war es dann so weit. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Sebastian Ohlsson konnte Kyereh im Strafraum der Nürnberger ins Dribbling gehen und wurde von Mühl zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Marmoush druckvoll. Sauber (65.)!

In der Folge hatten die Kiezkicker zwar Kontermöglichkeiten, spielten diese aber nicht konsequent aus. Und wie so oft im Fußball waren es die Nürnberger, die dann in der 77. Minute den Anschlusstreffer durch Borkowski erzielten. Sein Kopfball nach einer Flanke aus dem Halbfeld landete direkt und unhaltbar neben dem kurzen Pfosten. Und so ging es in eine spannende Schlussphase.

In dieser hatte Ex-Kiezkicker Møller Dæhli die erste gute Möglichkeit, nachdem er sich mit einem Dribbling etwas raum im Strafraum verschaffen konnte. Doch war sein Versuch zu mittig platziert, sodass unser Torhüter Stojanovic den Ball zur Ecke lenken konnte (82.). Mit Blick auf den größer werdenden Druck der Nürnberger wechselte Timo Schultz mehrmals aus. Für Burgstaller, Becker und Kyereh kamen Igor Matanovic, Tore Reginiussen und Luca Zander, um mit frischen Kräften die drei Punkte nach Hamburg zu holen (85.)

Weil die Nürnberger nun drückten, ergaben sich Kontermöglichkeiten für die Kiezkicker. Und so hatten Matanovic (88.) und der ebenfalls eingewechselte Dittgen (90.) jeweils die große Chance, das Spiel zu entscheiden. Beide verpassten ihre Möglichkeiten und es blieb es bis zum Schluss spannend. Doch am Ende reichte es und die Elf von Timo Schultz konnte die drei Punkte mit nach Hamburg nehmen.

1. FC Nürnberg

Mathenia - Mühl, Knothe (21.Latteier), Sörensen (46. Margreitter), Handwerker - Geis, Krauß (46. Schäffler), Dovedan, Nürnberger, Møller Dæhli - Schleusener (66. Borkowski)

Cheftrainer: Robert Klauß

FC St. Pauli

Stojanović - Ohlsson, Ziereis, Lawrence, Paqarada - Smith (50. Aremu), Becker (65. Reginiussen), Zalazar, Kyereh ( 85. Zander) - Marmoush (65. Dittgen) Burgstaller (85. Matanovic)

Cheftrainer: Timo Schultz

Tore: Burgstaller (45.+1), Marmoush (FE., 65.), Borkowski (77.)

Gelbe Karten: Krauß / Ziereis, Lawrence

Schiedsrichter: Alexander Sather

(lf)

Fotos: Witters