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Kiezkicker bleiben oben dran – 3:1-Erfolg in Bochum

Zum Abschluss des 16. Spieltages haben unsere Kiezkicker beim VfL Bochum mit 3:1 (2:1) gewonnen. Sami Allagui brachte unseren FCSP in Führung (15.), nach Lukas Hinterseers Ausgleich (35.) verschoss Allagui zwar einen Elfmeter, den Nachschuss verwandelte Henk Veerman aber (42.). In der zweiten Hälfte blieb die Partie hochklassig und umkämpft, der eingewechwelte Mats Møller Dæhli (86.) entschied mit seinem Treffer dann das Spiel.

Im Vergleich zum zurückliegenden 1:1 gegen Dynamo Dresden nahm Cheftrainer Markus Kauczinski drei Veränderungen vor. Jan-Philipp Kalla feierte sein Saisondebüt, er ersetzte den verletzten Daniel Buballa (Außenbandanriss im Sprunggelenk) hinten links in der Viererkette. Zudem rückte der wiedergenesene Johannes Flum für den verletzten Marvin Knoll (Oberschenkelzerrung) auf die Doppel-Sechs neben Jeremy Dudziak. Mats Møller Dæhli (Knieprellung) nahm zunächst auf der Bank Platz, für ihn begann Henk Veerman. Dieser agierte als alleinige Spitze, hinter ihm Sami Allagui.

Oben dranbleiben. So lautete die Devise, mit der beide Teams in die Partie starteten. Mit einem Sieg wollten unsere zuletzt acht Mal in Folge gegen den VfL ungeschlagenen Kiezkicker zum drittplatzierten 1. FC Union Berlin aufschließen. Die Kiezkicker mit dem ersten Torschuss, nach gerade einmal 34 Sekunden zielte Veerman aber zu ungenau (1.). Dann ein Konter unserer Boys in Brown: Dudziak mit einem langen Ball auf die linke Seite zu Ryo Miyaichi, der wechselte mit einem Diagonalball gekonnt die Seite. Allagui bekam das Leder, zog in den Strafraum und zog aus spitzem Winkel ab. VfL-Keeper Manuel Riemann war zur Stelle (6.).

Die Bochumer mit mehr Ballbesitz und einem optischen Übergewicht, die von über 2.000 FCSP-Fans unterstützte Kauczinski-Elf verteidigte in der eigenen Hälfte aber kompakt und ließ defensiv vorerst nichts anbrennen. Dann schlenzte Tim Hoogland einen Freistoß aus 25 Metern über die Mauer, aber auch einen guten Meter neben den Kasten (14.). Auf der Gegenseite zappelte der Ball dann im Netz! Luca Zander hatte mustergültig von der rechten Seite in die Mitte geflankt, Allagui stieg hoch und brachte seinen Kopfball aus sieben Metern wuchtig im langen Eck unter. 1:0 für unseren FCSP (15.)!

Jetzt ging’s hin und her, die nächste Chance postwendend für den VfL. Lukas Hinterseer steckte durch zu Görkem Saglam, der frei vor Robin Himmelmann allerdings nur das Außennetz traf – das war knapp (16.). Dann wieder die Braun-Weißen: Nach Freistoß-Flanke vom Dudziak köpfte Christopher Avevor gut zwei Meter daneben (19.). Wieder rüber auf die andere Seite, wo Sidney Sam aus 19 Metern zum Abschluss kam, der zu zentral platzierte Schuss aber kein Problem für Himmelmann (21.).

Bochum setzte unsere Kiezkicker anschließend in der eigenen Hälfte fest, diese wehrten alle Angriffe der Gastgeber aber weiterhin ab. Der VfL probierte es dann mit einem ruhenden Ball, doch Anthony Losilla köpfte eine Ecke deutlich drüber (33.). Kurz darauf zielte Hinterseer leider genauer... Ein scheinbar harmloser Ball von Saglam bahnte sich seinen Weg von rechts nach links durch den Strafraum, wo Bochums Torjäger den Ball im Fallen direkt nahm. Der rechte Pfosten half noch mit und so stand’s 1:1 (35.). Auf der Gegenseite schnappte sich Dudziak das Leder für einen Freistoß aus gut 27 Metern – knapp zwei Meter drüber (37.). Dann setzte Allagui mit einem super Pass Miyaichi in Szene. Dieser wurde im Strafraum von Reimann zu Fall gebracht - Elfmeter! Allagui trat an und wählte die rechte Ecke. Riemann aber auch. Dieser wehrte das Leder jedoch nach vorne ab, Veerman war zur Stelle und jagte das Leder zum 2:1 in die Maschen (42.)!

Die Gastgeber noch einmal mit einer Doppelchance vor der Pause. Erst blockte Dudziak einen Fallrückzieher von Hinterseer, den Abpraller köpfte Tom Weilandt dann knapp drüber (44.). Wenig später endete eine sehr unterhaltsame und ereignisreiche erste Hälfte, in der Bochum mehr vom Spiel hatte, die Kiezkicker allerdings sehr effektiv in der Chancenverwertung.

Sami Allagui (re.) enteilt seinem Bewacher Tim Hoogland (li.).

Sami Allagui (re.) enteilt seinem Bewacher Tim Hoogland (li.).

Personell unverändert kehrten beide Mannschaften auf den Rasen zurück, unsere Kiezkicker allerdings auch mit einem Turbo-Angriff! Den Anstoß spielten Veerman und Dudziak sofort nach vorne. Nach Doppelpass und feinem Pass von Veerman tauchte Dudziak frei vor Riemann auf und verpasste nach gerade einmal sieben Sekunden das 3:1 (46.). Bochum blieb aber gefährlich, Sam zog aus 14 Metern ab, leicht abgefälscht sprang aber nur eine Ecke heraus, die nichts einbrachte (50.).

Die nächste Chance dann wieder für unseren FCSP. Waldemar Sobota fasste sich ein Herz und zog aus 22 Metern ab. Leicht abgefälscht strich das Leder aber knapp drüber (56.). Weitere Torszenen blieben in der Folge erst einmal aus, die Partie aber weiterhin hochklassig, kein Team gönnte sich eine Ruhephase. Der VfL erhöhte Mitte der zweiten Halbzeit dann den Druck, aus der spielerischen Überlegenheit konnten die Gastgeber aber kein Kapital schlagen.

Dann ein Konter der Boys in Brown: Allagui spielte rechts raus zu Miyaichi, der Veerman mit einem langen Ball in Szene setzte. Ballannahme, Direktabnahme, deutlich drüber (69.). Wieder rüber auf die andere Seite, wo Stefano Celozzi eine Flanke von der rechten Seite in die Mitte brachte. Sam kam per Kopf an der Leder, setzte dieses aber neben den Pfosten (74.). Kurz darauf wechselte Kauczinski doppelt: Erst kam Ersin Zehir für Johannes Flum (74.), wenig später dann Mats Møller Dæhli für Miyaichi (76.).

Die Schlussviertelstunde brach an und der VfL beinahe mit dem 2:2! Weilandt hatte den eingewechselten Silvere Ganvoula bedient, der per Kopf am ganz stark reagierenden Himmelmann scheiterte (78.). Bochum drückte noch mal aufs Tempo. Ganvoula probierte es aus 23 Metern, zielte gut zwei Meter zu hoch (80.). Die Kiezkicker verteidigten, was das Zeug hielt, und konternten. Veerman enteilte der VfL-Defensive und überwand Riemann mit einem lässigen Lupfer. Das Leder strich jedoch knapp am linken Pfosten vorbei - das hätte die Vorentscheidung sein können (82.). Im Gegenzug wieder Bochum. Nach Weilandt-Flanke kam das Leder zu Sam, der aus neun Metern nur hauchdünn den Ausgleich verpassen sollte (84.).

Dann die Vorentscheidung! Der kurz zuvor eingewechselte Bernd Nehrig schickte Veerman auf die Reise, dieser legte uneigennützig zu Møller Dæhli rüber und der traf ins rechte Eck zum 3:1 (86.)! Kalla verhinderte gegen Weilandt (90.+1) und Hinterseer (90.+2) noch zwei Mal den möglichen Anschlusstreffer des VfL, dann war aber Schluss und so nahmen unsere Kiezkicker vom letzten Auswärtsspiel im Jahr 2018 die volle Punktzahl mit zurück nach Hamburg.

VfL Bochum

Riemann - Celozzi, Gyamerah, Hoogland, Danilo - Losilla, Tesche - Weilandt, Saglam (66. Ganvoula), Sam - Hinterseer

Cheftrainer: Robin Dutt

 

FC St. Pauli

Himmelmann - Zander, Ziereis, Avevor, Kalla - Flum (74. Zehir), Dudziak - Miyaichi (75. Møller Dæhli), Allagui (83. Nehrig), Sobota - Veerman

Cheftrainer: Markus Kauczinski

 

Tore: 0:1 Allagui (15.), 1:1 Hinterseer (35.) 1:2 Veerman (42.), 1:3 Møller Dæhli (86.)

Bes. Vorkommnis: Riemann hält Foulelfmeter von Allagui (42.)

Gelbe Karten: Riemann, Weilandt / Zander, Ziereis (5., gesperrt gegen Fürth)

Schiedsrichter: Benedikt Kempkes

Zuschauer: 22.916

 

(hb)

Fotos: Witters

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